Nein zu Olympia 2022 in München: Bürger stimmen gegen Bewerbung

Am Sonntag haben die Bürger der betroffenen Gemeinden in vier Bürgerentscheiden über die Bewerbung um die Olympischen Spiele 2022 abgestimmt. Bei allen vier Entscheiden stimmte die Mehrheit gegen eine Bewerbung.

Chance für den deutschen Sport vertan

Die Enttäuschung war groß in den Reihen der Befürworter aus dem Sport. Gestern Abend wurden nach und nach die Ergebnisse der einzelnen Abstimmungen in München, Garmisch-Partenkirchen, dem Landkreis Traunstein und dem Berchtesgadener Land bekannt. Am Ende reichte es in keiner Region zu einer Mehrheit für die Bewerbung um Olympische Winterspiele 2022. Enttäuschung darüber auch bei Tobias Angerer, der als Befürworter der Bewerbung den Ausgang des Entscheids im Traunsteiner Landratsamt mitverfolgt hatte. „Es tut mir leid für unsere Sportjugend, dass für Sie der Traum ‚Olympischer Spiele dahoam‘ geplatzt ist. Schade…. Und diese Chance wird so schnell nicht wieder kommen…“, so Angerer auf seiner Facebook-Seite.

Gegner feiern „Absage“ ans IOC

„Das Votum ist kein Zeichen gegen den Sport, aber gegen die Profitgier des IOC“, kommentiert Ludwig Hartmann, der Fraktionsvorsitzende der Grünen im bayerischen Landtag und einer der Wortführer des Bündnisses „NOlympia“ gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Auch der Oberbürgermeister von München, Christian Ude, will das Ergebnis nicht als Bewertung des Bewerbungskonzepts verstanden wissen. Ob und wann sich der DOSB in Zukunft wieder um Olympische Spiele bewerben will, steht in den Sternen. „Dazu werden wir heute keine Aussage treffen“, erklärte Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes gegenüber der Süddeutschen Zeitung.