Nordische Ski-WM 2019: Seefeld jubelt, Oberstdorfer Delegation geschockt

Schanzenanlage © Aapo Laiho

Die Nordische Ski-Weltmeisterschaft 2019 findet in Seefeld (Österreich) statt. Das hat FIS-Präsident Gian Franco Kasper soeben bei der offiziellen Verkündung im Rahmen des FIS-Kongresses in Barcelona bekanntgegeben.

Seefeld mit erster Bewerbung erfolgreich

Es war die Überraschung des Abends als FIS-Präsident Gian Franco Kasper um 19:02 Uhr deutscher Zeit den Zettel mit dem Namen des Austragungsortes der Nordischen Ski-WM 2019 in die Höhe hielt. Darauf stand zu lesen: Seefeld (Austria). Dem Organisationskomitee war es damit gelungen, in kürzester Zeit das FIS-Council zu überzeugen und bei der ersten Bewerbung seit der Ausrichtung der Nordischen Ski-WM 1985 erfolgreich zu sein. Der Jubel kannte keine Grenzen im österreichischen Lager.

Bittere Niederlage für Oberstdorf

Oberstdorf erlitt dagegen eine bittere Niederlage. Zum vierten Mal in Folge hatte man sich um die Nordische Ski-WM beworben, zum vierten Mal ist man nun gescheitert. 2005 hatte man mit einer herausragenden Weltmeisterschaft eigentlich absolut positive Werbung für Titelkämpfe in Deutschland gemacht. Dann unterlag man zunächst Val di Fiemme im Kampf um die WM 2013 und anschließend Falun und Lahti. Nun war es Seefeld, dem die Mitglieder des FIS-Councils den Vorzug gaben. Informationen der Allgäuer Zeitung zufolge soll Oberstdorf in allen drei Wahlgängen jeweils acht Stimmen erhalten haben und damit nur eine Stimme von der absoluten Mehrheit getrennt gewesen sein. Am Ende konnte Seefeld neun Stimmen für sich verbuchen und noch an Oberstdorf vorbeiziehen.

Alle Register gezogen

Mit der Kampagne „enjoy Oberstdorf“ und einer witzig unterhaltsamen Abschlusspräsentation am Dienstag in Barcelona, die unter dem Motto der TV-Show „Wer wird Millionär“ stand, meinte man die Zustimmung des FIS-Councils errungen zu haben. Dafür war auch Tobi Angerer extra nach Barcelona gereist und stellte sich als Quiz-Kandidat zur Verfügung. Am Ende hatte auch das nicht den gewünschten Erfolg gebracht und liest man zwischen den Zeilen der Statements vor der Wahl, ist ein fünfter Anlauf von Oberstdorf, die WM erneut nach Deutschland zu holen, nun wohl äußerst unwahrscheinlich.