René Sommerfeldt wird Chef-Techniker der deutschen Langlauf-Nationalmannschaft

René Sommerfeldt © Marco Felgenhauer/Nordic Focus

Der ehemalige Weltklasse-Langläufer René Sommerfeldt gehört ab sofort wieder zur deutschen Nationalmannschaft der Skilangläufer. Allerdings nicht als Aktiver, sondern als neuer Chef-Techniker.

„Hilferuf“ an Sommerfeldt

Der Vizeweltmeister von 2001 und erste deutsche Gewinner des Gesamtweltcups (2003/2004) war der Wunschkandidat von Thomas Pfüller, dem Sport-Direktor des Deutschen Skiverbandes (DSV), und von Langlauf-Bundestrainer Frank Ullrich für diesen Posten. Ullrich hatte nach der medaillen-losen WM im Februar in Val di Fiemme einen kompletten Neuaufbau der Techniker-Crew gefordert und forciert. Weil aber knapp sechs Monate vor Olympia in Sotschi immer noch kein arbeitsfähiges Team zusammengestellt werden konnte, kam jetzt der „Hilferuf“ von Thomas Pfüller an den ehemaligen Vorzeige-Athleten aus Oberwiesenthal. „Ja, ich habe Thomas Pfüller heute nach einem Gespräch in München meine Zusage gegeben“, bestätigt René Sommerfeldt, der sich auch mit dem Bundestrainer über die bevorstehenden Aufgaben abgestimmt hat. Momentan steckt Sommerfeldt noch mitten in seinen Abschlußprüfungen für die Trainerausbildung an der Deutschen Sporthochschule in Köln.

Großteil der Technikermannschaft soll erhalten bleiben

„Meine Bedingung war“, so der 38jährige, „dass ein Großteil der erfahrenen Wachser-Crew aus den letzten Jahren weiter im Team bleibt. Ich selbst kann sicher nicht von heute auf morgen lernen, einen weltmeisterlichen Ski zu wachsen, werde mich aber aktiv an den Tests beteiligen und sehe meine vorrangigen Aufgaben zunächst im administrativen und kommunikativen Bereich.“ Genau dort, so war aus der Mannschaft immer wieder zu hören, habe es zuletzt große Defizite gegeben: Die „Chemie“ zwischen Trainern, Sportlern und Technikern habe nicht mehr gestimmt. Viel Zeit bleibt nicht bis Olympia, aber Sommerfeldt gibt sich gewohnt angriffslustig: „Ich kann die Truppe doch nicht hängen lassen“, begründet er die Entscheidung, für die er sich eine Woche Bedenkzeit erbeten hatte. „Wenn ich mit meinen Prüfungen durch bin, dann hänge ich mich sofort voll in die neue Aufgabe rein!“ Muss er auch, denn er weiß: Für seine einstigen Teamkollegen Axel Teichmann, Jens Filbrich und Tobias Angerer ist Sotschi die letzte Chance, vielleicht doch noch mal einen ganz großen Coup zu landen.