Dolomitenlauf Lienz: Novak und Roponen ganz oben auf dem Podium

Petr Novak © Mandl/NordicFocus

Erstmals in der 40-jährigen Geschichte des Dolomitenlaufs kommt der Sieger aus Tschechien: Petr Novak holte sich überlegen seinen ersten Sieg im FIS Marathon Cup und gewann nach 42 Kilometern vor seinem Landsmann Martin Koukal. Dritter wurde der Slowake Martin Bajcicak, der im Vorjahr noch Zweiter war. Insgesamt nahmen 2.800 Sportler aus über 40 Nationen an den Dolomitenlauffestspielen in Osttirol teil.

Erster Sieg für Novak

Der große Sieger des 42 km Dolomitenlaufes war der Tscheche Petr Novak. Der 31-Jährige feierte heute in Obertilliach seinen ersten Triumph im FIS Marathon Cup: “Es ist super gelaufen und auch das Material war perfekt. Obwohl ich bei der ersten Abfahrt wegen des vielen Schnees gestürzt war, konnte ich wieder zur Spitze aufschließen. In der zweiten Rennhälfte habe ich gewusst, dass ich heute gewinnen werde. Für mich ist das ein riesengroßer Erfolg.“ Rund 27 Kilometer nach dem Start setzte sich Novak von einer kleinen Spitzengruppe ab und lief nach anspruchsvollen 495 Höhenmetern einem ungefährdeten Sieg entgegen. Als bester Deutscher kam Tom Reichelt auf Platz vier ins Ziel. Die Verlierer des Tages waren vor allem die italienischen Langläufer: Der Dreifachsieger Fabio Santus belegte vor seinen Landsleuten Alan Martinielli und Olympiasieger Cristian Zorzi den siebenten Platz. Bei den Damen jubelte die Finnin Riitta-Liisa Roponen, die auch bei den Olympischen Spielen in Sochi starten wird, über ihren ersten Triumph beim Dolomitenlauf. Sie verwies die Russinnen Julia Tikhonova und Olga Rotcheva auf die Plätze. Beste Deutsche war Monique Siegel auf Platz sieben. Jessica Müller vom xc-ski.de Skimarathon Team belegte Rang neun, nachdem sie aufgrund eines Sturzes zu Beginn des Rennens den Anschluss an die Spitzengruppe verloren hatte.

Rocarek schafft Double

Wie tags zuvor im Classic-Race gewann der Tscheche Jiri Rocarek auch das 20 Kilometer Rennen im freien Stil. Der Tscheche verwies seinen Fischer-Teamkollegen und Landsmann Viktor Novotny nach einer Laufzeit von 53:46 Minuten um drei Sekunden auf den zweiten Platz. Dritter wurde der Deutsche Andreas Katz. Als bester Österreicher landete ÖSV-Kaderläufer Kevin Plessnitzer auf dem vierten Platz. Auf den weiteren Plätzen folgten mit Andy Kühne, Lucas Bögl, Michael Schnetzer, Benjamin Seifert, Markus Weeger (xc-ski.de Skimarathon Team) und Bernhard Benedikt sechs Deutsche. Bei den Damen gab es durch Julia Belger und Alexandra Svoboda einen deutschen Doppelsieg.

Ahrlin gewinnt Classic-Race

Der große Triumphator des Dolomiten Classicrace über die 42 Kilometer kommt aus Schweden und heißt Jerry Ahrlin. Der Weltklasseläufer verwies den Italiener Bruno Debertolis und Landsmann Martin Rosvall auf die Plätze. Nach rund 28 Kilometern lancierte Ahrlin, der bereits zwei Mal den FIS Marathon Cup gewinnen konnte und beim Vasalauf bisher Zweiter und Dritter war, bei der Abfahrt die entscheidende Attacke und brachte einen Vorsprung von 1:34 Minuten auf den Italiener Debertolis ins Ziel. “Ich habe mich super gefühlt und das Material war perfekt. Vor drei Jahren war ich zum ersten Mal beim Dolomitenlauf, aber die Strecke wurde um einiges schwerer”, freute sich der Routinier im Ziel. Bei den Damen gewann die Norwegerin Marit Vala. Nach seinem zweiten Platz beim Dolomitensprint wurde der 21-jährige Vorarlberger Dominik Baldauf beim 20 Kilometer Rennen hinter dem Tschechen Jiri Rocarek wieder Zweiter. “Das war heute mein erstes Rennen ohne Steigwachs, die Bedingungen waren sehr gut. Fünf Kilometer vor dem Ziel hat Jiri attackiert und Niklas und ich konnten das Loch nicht mehr schließen”, sagte Baldauf, der 26 Sekunden Rückstand hatte. Dritter mit drei Sekunden Rückstand auf Baldauf wurde der Ramsauer Niklas Liederer. Bei den Damen gewann Polina Ermoshina aus Russland.

Spannender Dolomitensprint

Über 3.500 Besucher verfolgten am Freitag trotz Regen den mehr als spannenden Dolomitensprint im Herzen der Dolomitenstadt. Die starken Österreicher um Aushängeschild Johannes Dürr waren nur durch Stürze zu stoppen. Den Sieg holte sich schließlich der Schweizer Matthias Inniger vor dem 21-jährigen Vorarlberger Dominik Baldauf und dem Deutschen Michael Schnetzer. Auch xc-ski.de Skimarathon Teamathlet Markus Weeger hatte Pech. Nach Stockbruch im Viertelfinale war ein Weiterkommen nicht möglich.

Positive Bilanz der Dolomitenlauffestspiele

“Wir hatten in den vergangenen Tagen über 2.800 Teilnehmer aus über 40 Nationen bei den Dolomitenlauffestspielen – alleine 1.000 starteten heute beim Dolomitenlauf. Alle sind dem Motto “Jeder ein Sieger über sich selbst gefolgt.” Es war vor allem durch den Neuschnee und Regen eine organisatorische Herausforderung für die knapp 500 freiwilligen Helfer. Alle haben tolle Arbeit geleistet – für mich sind sie die wahren Helden des Wochenendes”, sagt Organisator Franz Theurl. Aus sportlicher Sicht gab es “vom Dolomitensprint über das Classicrace und den heutigen Dolomitenlauf neue Siegergesichter.”