Denise Herrmann wechselt zum Biathlon

Denise Herrmann (GER) © Felgenhauer/NordicFocus

Die Skilangläuferin und Olympiadritte von Sotschi, Denise Herrmann wird zur kommenden Saison vom Langlauf zum Biathlon wechseln. Der Deutsche Skiverband sagte der 27-jährigen die hierfür notwendige Unterstützung zu.

Überraschender Schritt

„Der Schritt und der Zeitpunkt ist für viele mit Sicherheit überraschend, aber ich trage diese Gedanken schon einige Zeit mit mir“, erklärte Herrmann. „Ich habe dem Langlauf sehr viel zu verdanken, es war eine tolle Zeit mit vielen Highlights, jetzt möchte ich mich neuen Zielen stellen. Es ist eine große Herausforderung, das ist mir bewusst, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass ich das mit Fleiß, Mut und Entschlossenheit schaffen kann!“ Herrmann hatte bereits 2012 am „Biathlon-Casting“ des DSV teilgenommen, sich damals aber gegen den Schritt zum Wechsel entschieden. „So schlecht hatte ich mich nicht angestellt. Letztlich war mir das Experiment aber zu heiß“, erklärte sie im Interview mit der Freien Presse. Nach einer Saison in der es für die Sächsin nicht so gut lief, wie erhofft, hat sich die 27-Jährige nun umentschieden. „Letztlich haben mich alle Argumente, ob dafür oder dagegen, immer wieder zu dem Punkt gebracht: Der Reiz des Neuen überwiegt. Wenn nicht jetzt, dann gar nicht. Ich wollte mich später mal nicht fragen müssen: Warum hast du es nie probiert?“

DSV sagt Unterstützung zu

DSV-Sportdirektorin Karin Orgeldinger sagte der Sportlerin, die für den WSC Erzgebirge Oberwiesenthal startet, die volle Unterstützung des Deutschen Skiverbandes zu: „Denise gehört seit vielen Jahren zu unseren wichtigsten Leistungsträgerinnen im Skilanglauf. Sie wird dort mit Sicherheit eine Lücke hinterlassen. Andererseits freuen wir uns natürlich, dass Denise im Biathlon eine neue Herausforderung sucht und damit dem Deutschen Skiverband weiterhin als Spitzenathletin zur Verfügung steht.“ Das Training hat die Neu-Biathletin inzwischen in Oberhof aufgenommen. „In Oberhof habe ich für den Anfang beste Voraussetzungen, zum Beispiel mit dem Schießzentrum Suhl und den Möglichkeiten der Messungen, dem Erfassen des Schussbildes und dem Lasergewehr. Da bekommst du immer gleich eine Rückmeldung“, erklärte Herrmann im Gespräch mit „Freie Presse“. Bundestrainer Gerald Hönig hat dort aktuell auch die nötige Zeit, um sich der Schießanfängerin zu widmen. Seine Sportlerin Luise Kummer ist gerade bei einer Ausbildung der Bundeswehr. Eine erste Standortbestimmung für Denise Herrmann soll die Deutsche Meisterschaft im September werden. Fernziel sind die Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang (Südkorea).

Quellen: DSV-Pressemeldung, www.freiepresse.de