Langlauf Kurznews: FIS-Präsident zum Fall Johaug, Mäkäräinen will zur WM

Gian Franco Kasper © Hemmersbach/Nordic Focus

FIS-Präsident Gian Franco Kasper hat sich zum positiven Dopingbefund bei Therese Johaug geäußert. Zudem gibt es Neues zum Gebrauch von Asthmamedikamenten in Norwegen und Biathletin Kaisa Mäkäräinen will zur Nordischen Ski-WM.

Vier Jahre Sperre?

In einem Interview mit der norwegischen Tageszeitung Dagbladet hat FIS-Präsident Gian Franco Kasper seine Meinung zum Dopingfall Therese Johaug öffentlich gemacht. „Ich bin nicht sehr glücklich darüber, wie ich davon erfahren habe. Wir waren in einem Raum voller Journalisten in Lahti und direkt während meines Vortrags streckte ein Mann seinen Arm in die Höhe und rief, dass Johaug positiv getestet wurde. Da war ich auf dem Podium und habe über Doping gesprochen. Das war schon eine kuriose Situation, um davon zu erfahren“, so Kasper. Zum Fall selbst erklärt der höchste Amtsträger im internationalen Skiverband: „Ich habe keine Beweise vorliegen, diese müssen den Norwegern gezeigt werden. Aber normalerweise, wenn sie schuldig ist, ist es ziemlich klar, dass sie vier Jahre bekommen sollte. Da besteht gar keine Frage. Es ist auch klar, dass sie dagegen vor dem CAS Einspruch erheben wird und normalerweise wird die Strafe dann auf 2,5 oder drei Jahre verkürzt. Aber das ist reine Spekulation.“ Auf die Frage, ob denn die Erklärung mit der Lippencreme glaubwürdig ist, sagte Kasper: „Hören sie, ich habe die Beweismittel nicht gesehen. Es wird an den medizinischen Experten liegen, das zu klären, aber ich habe meine Zweifel. Nun bedeuten Zweifel aber gar nichts, deshalb müssen wir die Fakten auf dem Tisch haben.“

Vernebler im Wachstruck genutzt

Während man im Fall Johaug nun auf das Urteil warten muss, kommen im Zusammenhang mit der Verwendung von Asthmamedikamenten von gesunden Sportlern in Norwegen weitere Details zu Tage. Die Tageszeitung Adresseavisen hat herausgefunden, dass man bei Sprintrennen die obere Etage des norwegischen Wachstrucks dazu benutzt hat, zwischen Prolog und Finalläufen per Vernebler Asthmamedikamente einzunehmen. Dies bestätigte unter anderem Teamchef Vidar Loefshus auf Nachfrage: „Es gibt nicht so viele, aber manche, die ein persönliches Gerät haben, das sie mit in den Truck bringen, um das zu tun vor dem Start, was ihnen aufgetragen wurde.“ Die Verantwortlichen betonen immer wieder, dass diese Behandlung nicht verboten sei, solange man die Grenzwerte der jeweiligen Wirkstoffe nicht überschreite.

Mäkäräinen freut sich auf Heim-WM

Kaisa Mäkäräinen, eine der erfolgreichsten Biathletinnen der letzten Jahre, will ihre Karriere fortsetzen, hat aber auch ein neues Highlight im Visier. „So lange mir Biathlon Spaß macht, mache ich weiter bis zu den Olympischen Spielen 2018 in Pyeonchang“, so die 33-jährige Finnin. In der kommenden Saison will sie aber nicht nur bei der Biathlon-WM in Hochfilzen, sondern auch bei der nordischen Ski-WM in ihrem Heimatland Finnland in Lahti starten. „Einerseits freue ich mich auf Hochfilzen, wo 2005 meine Karriere begann. Es ist einer meiner Lieblingsorte. Andererseits freue ich mich auch auf Lahti, denn zum 100. Geburtstag meines Heimatlands Finnland dort bei der WM dabei sein zu können, ist etwas Besonderes!“ Insbesondere der 30 Kilometer Freistil-Massenstart und das Staffelrennen kommen für die bekannt gute Läuferin in Frage.

Quellen: dagbladet.no, www.sweski.com, www.biathlon-news.de