Schlütters Zwischenbilanz: „Mehr erhofft, aber dennoch optimistisch für Canmore“

Andreas Schlütter im Interview © Veranstalter

Gatineau, Montreal und Quebec sind Geschichte – die Langlauf-Welt schaut nach Canmore. Der Olympiaort von 1988 wird bis zum Samstag das El Dorado der Skilangläuferinnen und Langläufer, denn an insgesamt vier Wettkampftagen geht in den Rocky Mountains der Weltcup der Saison 2015/16 mit Klassiksprints, dem Skiathlon, Distanz- und Verfolgungsrennen zu Ende. Reichlich Gelegenheit also, noch einmal jede Menge Weltcuppunkte zu schürfen.

Mit Carl und Ringwald zufrieden

Andreas Schlütter, der sportliche Leiter Langlauf im Deutschen Skiverband, verfolgt das Geschehen in Übersee von Deutschland aus, hat aber immer den entsprechend heißen Draht nach Kanada. Am Montag nahm Schlütter zusammen mit Heimtrainer Axel Teichmann am Münchner Flughafen Victoria Carl in Empfang, die vorzeitig von der Kanada-Tour zurückgekehrt war. Mit den Leistungen der U23-Weltmeisterin zeigte sich der 43-Jährige zufrieden, immerhin lief sie in allen Rennen in die Punkteränge. Und auch die Ergebnisse einer Sandra Ringwald, die ihre bisher beste Weltcupsaison absolviert, haben ihn positiv gestimmt. Insgesamt – so gibt der Thüringer zu – habe er bei Halbzeit der Tour aber mit ein wenig besseren Platzierungen geliebäugelt. „Gut waren die Resultate im Sprint, insbesondere bei den Damen. Mit ein bisschen mehr taktischer Cleverness wäre auch noch mehr drin gewesen. In Montreal haben wir dann einen gebrauchten Tag erwischt, da passte nichts. Und schon war mit Blick auf die Gesamtwertung der Drops gelutscht, das war schon ein bisschen enttäuschend“, gibt Schlütter zu. Aber den Stab über dem Team will der Chef natürlich nicht brechen, vor allem, weil es ja noch einige Rennen mit entsprechenden Chancen für seine Schützlinge gibt. „Canmore ist eigentlich immer ein gutes Pflaster für uns gewesen, jetzt hoffe ich mal, dass noch ein paar Top-Ten-Platzierungen für uns herausspringen“, zeigt sich der sportliche Leiter im DSV optimistisch. Auch wenn den Loipenspezialisten zum Saisonfinale in Kanada mit acht Wettkämpfen in nur zwölf Tagen noch mal alles abverlangt wird.

Tour – nein, Überseeweltcups – ja

Grundsätzlich hält Schlütter die Kanada-Tour für eine Veranstaltung, „die man in dieser Form nicht zwingend ein zweites Mal haben muss.“ Der einstige Weltklasse-Läufer plädiert aber schon für Weltcups in Übersee. Zwei Wochenenden im Dezember beispielsweise hält der gebürtige Suhler für optimal – „auch weil die Schneesicherheit dann gewährleistet wäre.“ Außerdem, so Schlütter weiter, sei die Organisation hervorragend, das Publikum durchaus interessiert. Und so hofft der Langlauf-Chef auf ein gutes Saisonende, das Hoffnung macht auf den kommenden Winter, mit der WM in Lahti als Höhepunkt und mit Erfolgen, die sich durchaus auch in Podestplätzen manifestieren sollen.