Therese Johaug vorläufig zwei Monate gesperrt

Therese Johaug (NOR) © Rauschendorfer/NordicFocus

Antidoping Norwegen hat Therese Johaug nach ihrem positiven Dopingtestergebnis vorläufig für zwei Monate gesperrt. Auf das endgültige Strafmaß hat diese Entscheidung jedoch keinen Einfluss.

Sperre ab sofort

Therese Johaug ist ab dem heutigen Tag die Teilnahme an Wettkämpfen und Trainingsmaßnahmen des norwegischen Verbandes untersagt. Die norwegische Antidoping-Agentur verhängte eine vorläufige zweimonatige Sperre, die voraussichtlich am 18. Dezember ausläuft. Sollte bis dahin bereits ein endgültiges Urteil gefällt worden sein, gilt natürlich dieses im weiteren Verlauf. In einer Pressemeldung von Antidoping Norwegen wird der Vorsitzende des Untersuchungskomitees, Anstein Gjengedal folgendermaßen zitiert: „Der Grund für diese Entscheidung ist, dass der Untersuchungsausschuss der Meinung ist, dass einem Athleten nicht nachgesagt werden kann, er habe fehlerfrei gehandelt. Wie der Fall steht, sind die Regeln §12-9 des nationalen Sportverbands hier nicht anwendbar und eine Sperre soll verhängt werden.“ Damit steht bereits fest, dass Johaug frühestens zur Tour de Ski wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen könnte. Allerdings ist davon auszugehen, dass die endgültige Sperre länger ausfallen wird. Die 28-Jährige hatte bereits vor der Sperre durch die Agentur angekündigt, nicht mit ins Trainingslager der Norweger im italienischen Schnalstal zu reisen.

Verfahren gegen Teamarzt eingeleitet

In der Pressemeldung von Antidoping Norwegen heißt es weiter, dass ein Verfahren gegen Fredrik Bendiksen, den Teamarzt der Langläuferinnen, eingeleitet wurde. Bendiksen hatte Johaug die Salbe gegen Fieberbläschen nach einem Sonnenbrand an der Lippe während des Trainingscamps in Livigno in einer örtlichen Apotheke besorgt. Dabei muss der Mediziner übersehen haben, dass die Salbe speziell gekennzeichnet war und den verbotenen Wirkstoff Clostebol enthielt. Nach der Rückkehr nach Norwegen wurde Johaug dann am 16. September positiv auf das anabole Steroid getestet. Nun muss sich Bendiksen vor der Antidoping-Agentur verantworten, da er die Sportlerin nicht darauf hingewiesen hat, dass die Salbe Dopingmittel enthält.

Ein Kommentar

  1. Frank Nesensohn

    Man sollte noch hinzufügen, dass Clostebol zwar eine geringere Wirksamkeit als andere anabole Steroide hat, aber als Dopingsubstanz insbesondere für Frauen hervorragend geeignet ist, da kaum Virilisierung („Vermännlichung“) auftritt und auch die Halbwertszeit (Nachweisbarkeitszeitraum) wesentlich geringer ausfällt.

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