Chernousov und Faivre Picon gewinnen Engadin Skimarathon

Ilia Chernousov © Manzoni/NordicFocus

Der in S-chanf lebende Russe Ilia Chernousov gewinnt in einem Fotofinish den 47. Engadin Skimarathon 2015 vor dem Franzosen Robin Duvillard und dem Schattdorfer Roman Furger (Schweiz). Bei den Damen setzt sich die Französin Anouk Faivre Picon gegen die Vorjahressiegerin Riitta-Liisa Roponen (Finnland) und die Amerikanerin Caitlin Gregg durch. Bei strahlendem Sonnenschein, aber kalten Bedingungen, bleiben beide Sieger rund zehn Minuten über der Rekordzeit.

Fotofinish entscheidet

Ilia Chernousov lief seinen ersten Sieg am Engadin Skimarathon sprichwörtlich „nach Hause“: Der Russe lebt mit seiner Frau, der Biathletin Selina Gasparin und der neu geborenen Tochter im Zielort S-chanf. Der Sieg am „Engadiner“ bedeutet ihm deshalb besonders viel, sagte er nach dem Rennen. Zu Beginn des schnellen Laufs hatte er einen Stock gebrochen, konnte den Anschluss an die Spitze aber dennoch halten. In der Einfahrt zum Zielgelände lag er an dritter Stelle, als es unmittelbar hinter ihm zu einem Massensturz kam, in den er aber zum Glück nicht verwickelt wurde. Im Schlussspurt schenkte ihm der Franzose Robin Duvillard nichts: es kam zum Fotofinish, den der Einheimische mit einem minimalen Vorsprung von nur einer Zehntelsekunde für sich entschied. Bester Deutscher war Philipp Marschall auf Platz zehn.

Faivre-Picon trotz Stockproblemen zum Sieg

Ebenfalls erst auf der Ziellinie fiel der Entscheid bei den Frauen: Die als Favoritin gehandelte Finnin Riitta-Liisa Roponen unterlag im Duell zweier ehemaliger Siegerinnen. Roponen hatte die beiden letzten „Engadiner“ gewonnen, Anouk Faivre Picon war 2012 als Siegerin in S-chanf eingelaufen. Im Ziel gratulierte die Finnin ihrer Bezwingerin besonders herzlich: Die Französin hatte 15 Kilometer vor dem Ziel einen Stockteller gebrochen und war mit dem beschädigten Stock dennoch bis ins Ziel gelaufen. In der Dreiergruppe der Damenspitze sei ihr einfach keine Zeit für einen Stockwechsel geblieben, sagte sie trocken dazu. Beste Deutsche wurde Lucia Anger auf Rang sieben.

13.331 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – das drittgrösste Feld in der Geschichte des Engadin Skimarathon – profitierten von sehr guten äußeren Bedingungen. Das Rennen begann bei tiefen Temperaturen; statt des erhofften Rückenwindes wehte aber leichter Nordwind. Das Rennen war schnell, von den Rekordzeiten waren die Besten am Ende aber rund 10 Minuten entfernt.