Interview mit Evi Sachenbacher-Stehle: „Die Strecken sind nicht einfach“

Evi Sachenbacher Stehle © DSV

Am Rande des Continental Cups am Arbersee spricht Evi Sachenbacher-Stehle über die Rennen im Bayerischen Wald, ihre derzeitige Form und mögliche Biathlon-Ambitionen.

xc-ski.de: Evi, welchen Umstand haben es die Langlauffans zu verdanken, dich beim Continental Cup im Hohenzollern Skistadion erleben zu dürfen?

Evi: Ich habe in diesem Frühjahr eine längere Pause eingelegt, da mein Körper einfach nicht mehr so wollte wie ich es mir vorstellte. Ich war körperlich und geistig leer. Deshalb habe ich erst im Sommer wieder mit dem richtigen Training angefangen und natürlich ist dadurch die Form noch nicht so, wie ich es gern hätte. Sonst müsste man ja gar nicht mehr trainieren. Ich habe aber im Herbst gemerkt, dass ich gern Wettkämpfe laufen würde. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, beim Continental Cup mitzulaufen. Die Form ist für eine vordere Platzierung im Weltcup einfach noch nicht gut genug und hinterher laufen möchte ich auch nicht. Deshalb nutze ich jetzt den Continental Cup zum Formaufbau. Schließlich sind Wettkämpfe das beste Training.

xc-ski.de: Nimmst du die Rennen im Continental Cup tatsächlich nur als Formaufbau oder hast du von Jochen Behle auch Platzierungen als Vorgabe bekommen?

Evi: Nein, ich habe keine Vorgaben. Ich nehme den Continental Cup rein als Training. Ich soll einfach versuchen meine Form wieder aufzubauen um in den nächsten beiden Jahren wieder angreifen zu können. Die Platzierungen sind nicht so wichtig.

xc-ski.de: Wenn du das Leistungsniveau des Continental Cup mit dem Weltcup vergleichst, wie groß ist der Unterschied und kann man ihn prozentual ausdrücken?

Evi: Also prozentual kann man das auf keinen Fall ausdrücken! Es kommt immer darauf an, welche Leute gerade am Start sind. Die Starterfelder beim Continental Cup sind sehr unterschiedlich. Mal sind wirklich viele und sehr gute Läufer da, mal nicht. Aber ein Unterschied zum Weltcup ist natürlich da und auch merklich.

xc-ski.de: Wie gefallen dir die Strecken am Arbersee?

Evi: Oh, ich finde die Strecken wirklich toll! Mir gefallen sie gut. Es geht sehr viel bergauf und bergab, was mir liegt. Die Strecken sind nicht einfach, aber mir gefällt es am Arbersee bisher wirklich gut!

xc-ski.de: Dürfen sich die Zuschauer an diesem Wochenende über eine strahlende Evi Sachenbacher-Stehle auf dem Podium freuen?

Evi: Das wäre super und würde mich auch sehr freuen! Aber am Samstag, beim Sprint sind meine Chancen nicht so gut. Ich habe den Sprint nicht so intensiv trainiert und der wird für mich einfach nur hart werden. Ich rechne mir da nichts aus. Aber am Sonntag, beim Skiathlon, könnte es für mich gut aussehen! Ich hoffe natürlich, am Sonntag am Podium zu stehen.

xc-ski.de: Du warst Anfang des Winters mit den Biathleten in Muonio unterwegs. Hast du schon ein Gewehr in der Hand gehabt um dich mit dem Biathlon anzufreunden? Schließlich sollen die besten Langläufer jetzt ins Biathlonlager wechseln.

Evi: Das habe ich auch schon gehört. Ich habe in Muonio natürlich auch einmal geschossen. Es hat Spaß gemacht, mit dabei zu sein und zu sehen wie es beim Biathlon genau abläuft. Aber trotzdem ist das nichts für mich. Ich denke, ich werde dem Langlauf erhalten bleiben!

xc-ski.de: Steht schon ein Termin fest, wann du dich im Weltcup zurück meldest?

Evi: Nein, ein Termin steht noch nicht fest. Ich schaue wie der Formaufbau weiter geht und entscheide dann, ob ich Ende des Jahres noch in den Weltcup einsteige oder erst nächstes Jahr wieder angreife.

Evi, vielen Dank für das Gespräch und viel Glück!