Saison-Rückblick mit FIS-Renndirektor Pierre Mignerey: „Es war kein einfacher Winter“

Pierre Mignerey © Nordic Focus

FIS Langlauf Renndirektor Pierre Mignerey hat sich nach Ostern etwas Zeit genommen, um auf die vergangene Saison zurückzublicken. Mit dem Weltcup, der Tour de Ski und den Olympischen Spielen gab es viele Höhepunkte.

Im Rückblick, wie fällt deine Gesamtauswertung der Saison 2013/2014 aus?

Aufgrund des milden Winters und der Schneebedingungen war die letzte Saison eine Herausforderung. Auch wenn wir kein einziges Rennen absagen mussten, waren wir ein paar Mal nahe dran. Es war kein einfacher Winter. In der Zukunft planen wir, uns mehr auf die Schneeproduktion, Schneelagerung und Schneegarantien zu konzentrieren.

War die letzte Saison interessant für Langlauf-Fans?

Ich denke, es war eine sehr interessante Saison. Wir haben einen offenen Kampf um den Gesamtweltcup bei den Damen bis zum letzten Rennen genossen. Bei den Herren war Martin Johnsrud Sundby dominant während der ganzen Saison. Es war eine herausragende Leistung von ihm, alle Tour-Events einer Saison zu gewinnen. Wir hatten sehr interessante Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen in Sochi. Natürlich waren die norwegischen Athleten, speziell die Damen, den ganzen Winter sehr stark, aber sie hatten sehr starke Konkurrentinnen wie Charlotte Kalla, die Finninen, die einen großen Schritt nach vorne gemacht haben, und die US-Damen, die verheißungsvolle Athletinnen haben.

Was ist deine Einschätzung zur Tour de Ski, verglichen mit den vergangenen Jahren?

Die achte Auflage der Tour de Ski war eine Herausforderung aufgrund der Schneebedingungen in Oberhof. Wir waren gezwungen, das Wettkampfprogramm zu ändern, aber am Ende war das Wichtigste, faire Wettbewerbe zu gewährleisten. Aus Sicht der Zuschauer blieb die Tour extrem spannend bis zum Ende auf der Alpe Cermis.

Was war die größte Verbesserung letzte Saison und was muss zukünftig verbessert werden?

Ich denke, die größte logistische Verbesserung waren die Wachskabinen. Es war eine große Aufgabe für unsere Organisationskomitees, zu Zelten und großen Hallen als Wachskabinen zu wechseln. Sie haben großen Aufwand in die Lösung dieses Problems gesteckt und einen großen Schritt nach vorne gemacht. Es ist wahrscheinlich nicht sichtbar für die TV-Zuschauer, aber unsere Teams haben nun viel bessere Arbeitsbedingungen. Unser Ziel ist es, das Teamgelände weiterzuentwickeln und zu verbessern. Die Schneebedingungen sind ein Thema für die Zukunft. Wir werden mit den Organisatoren zusammen an Plänen und Messmethoden arbeiten, wie man eine ausreichende Menge an Schnee für unsere Weltcups garantieren kann, ob es nun Schneeeinlagerung, Schneeproduktion oder andere Lösungen sind. Kurs-Design und die Organisation des Stadions sind ebenso wichtige Themen.

Der Frühling ist normalerweise die Zeit, um Regeländerungen für die kommende Saison vorzubereiten …

Es wird nicht viele Änderungen geben. In den ICR (Anm. d. Red.: Internationale Wettkampfregeln) werden wir die „Korridor-Regel“ diskutieren. In den Weltcup-Regeln wird es keine Änderungen geben. Generell funktioniert das System gut und wir werden nur versuchen den Wortlaut einiger Artikel zu verdeutlichen oder zu verbessern.

Was sind die wichtigsten Punkte der Agenda für das Komitee-Meeting in Barcelona?

Es gibt einige wichtige Themen, die bei unseren Meetings diskutiert werden. Einer der Hauptpunkte für das Regel- und Kontroll-Sub-Komitee sind Fehlstarts in Sprintrennen und andere Regeländerungsanfragen. Das Sub-Komitee für den Weltcup und Continental Cup wird traditionell den Weltcup-Kalender für die kommenden Saisonen bis 2016/2017 vorbereiten. Zusätzlich werden wir Regeln zur Schneegarantie, Ausweichstrecken … überprüfen und verbessern. Nicht zuletzt wird der Skiwechsel bei Massenstarts ein weiterer Punkt auf der Agenda sein.

Quelle: www.fis-ski.com