Pellegrino gewinnt dritten Sprint in Serie, Öberg mit Premieren-Triumph

Jennie Oeberg (SWE) © Laiho/NordicFocus

Federico Pellegrino ist der erste Sprinter, der jemals drei Freistilsprints in Serie gewann. Für Jennie Öberg war es der erste Sieg überhaupt, der sie zu Tränen rührte.

Tränen nach erstem Weltcupsieg

Jennie Öberg war in dem sehr schwach besetzten Sprintfeld der Damen die mit Abstand beste Athletin. Im Viertelfinale kam die Prolog-Schnellste trotz eines Sturzes im Flachen, als Laurien van der Graaff ihr über den Ski fuhr, problemlos in die nächste Runde und war auch im Halbfinale und Finale klar die stärkste Athletin. „Ich weiß nicht, was passiert ist. Mein Körper und meine Ski waren heute extrem gut. Im Viertelfinale war ich in Panik nach meinem Sturz, aber als ich dann noch ins Halbfinale kam, war ich wieder zuversichtlich“, meinte die glückliche Siegerin, der nach der Ehrenrunde bei ihrem ersten Weltcupsieg Freudentränen in die Augen stiegen. Rang zwei ging an Natalia Matveeva, die im Zielsprint noch mehrere Skilängen auf Laurien van der Graaff und Anastasia Dotsenko gutmachte. Die Schweizerin sicherte sich mit dem dritten Platz ihr drittes Weltcuppodium. Natalia Matveeva bekam ihren Wunderski erst Sekunden bevor die Startpositionen eingenommen wurden, nachdem der Betreuer der inzwischen schon nervös gestikulierenden Russin einen 100 Meter-Sprint quer durch das Stadion hinlegen musste. Jessica Diggins belegte den fünften Platz vor Silje Øyre Slind.

Pellegrino erster Sprinter mit drei Siegen in Folge

Federico Pellegrino ist nun der erste Langlaufsprinter, dem es gelang, drei Freistilsprints in Folge zu gewinnen. Der Aostataler hatte während des gesamten Finals hinter dem starken Russen Sergey Ustiugov gelegen, der den Prolog und sein Viertel- und Halbfinale noch dominiert hatte. Ustiugov versuchte eine Attacke im Anstieg, aber Pellegrino und auch Andrey Parfenov blieben ihm auf den Fersen. Nach der Abfahrt ins Stadion zog der Italiener aus dem Windschatten vorbei und jubelte im Ziel nach seinem erneuten Triumph: ‚Grazie wax!‘ Ustiugov wurde Zweiter vor Parfenov. „Ich bin in unglaublicher Form. Ich habe hart für meine Erfolge gekämpft. Was kann ich sagen? Es ist einfach fantastisch. Here I am! Heute war ich inspiriert von Renato Pasini, der hier in Rybinsk auch zweimal gewonnen hat“, sagte Pellegrino, der dann schmunzelte: „Diese Bedingungen waren eigentlich gar nicht meine, aber darüber kann ich nun ja nicht meckern.“ Nikita Kriukov kam als Vierter vor Alexey Petukhov ins Ziel, der im Finale nichts mehr zuzusetzen hatte. Alle vier Russen freuten sich mit ihrem Kontrahenten und der Italiener wurde von allen herzlich umarmt. Der Norweger Emil Iversen komplettierte das Finale als Sechster.

Deutschsprachige Athleten scheitern im Viertelfinale und im Prolog

Mit Ausnahme von Laurien van der Graaff mussten fast alle übrigen Athletinnen und Athleten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz frühzeitig die Segel streichen. Steffi Böhler, die im Prolog noch als starke Sechste überzeugt hatte, und Hanna Kolb waren die einzigen Deutschen, die den Sprung unter die besten 30 schafften. Beide hatten in ihren Viertelfinals durchaus lösbare Aufgaben, schieden aber dennoch aus. Hanna Kolb war in ihrem Lauf meistens an letzter Stelle, versuchte sich dann am Anstieg vorzuarbeiten, mehr als Platz fünf (Endrang 25) war aber nicht drin. Steffi Böhler schob sich in der flachen ersten Hälfte des Laufes an der gesamten Gruppe vorbei an die Spitze. Im Anstieg tat sie sich dann sehr schwer, so das sie als Vierte ihres Heats ausschied (Gesamtplatz 16). Claudia Nystad (41.), Tim Tscharnke (34.), Thomas Bing (36.) und Jonas Dobler (50.) überstanden die Qualifikation nicht. Für die Österreicher zeigte Bernhard Tritscher ein sehr gutes Rennen, kam als Lucky Loser ins Halbfinale, wo er dann als Dritter scheiterte und am Ende den siebten Platz belegte. Die Schweizer Roman Furger und Jöri Kindschi sowie der Österreicher Dominik Baldauf (Sturz kurz vor Ende des Anstiegs auf Kurs Halbfinale liegend) blieben im Viertelfinale hängen.