Tritscher, Bernhard (AUT) – Portrait

Bernhard Tritscher © Hemmersbach/Nordic Focus

Steckbrief
Name: Bernhard Tritscher
Geburtstag: 25. April 1988
Geburtsort: Zell am See
Wohnort: Saalfelden
Verein: SK Saalfelden
Beruf: gelernter Elektrobetriebstechniker, nun Sportsoldat
Spitzname: Tritscha, Snibl
Hobbies: Fußball, Rennradfahren, Klettern, Skitouren, Musik, Furt gehn, Kino, Red Bull Salzburg, Chillen, Freeskiing, Freunde treffen
Homepage: www.bernhardtritscher.webs.com

Beginn als Nordischer Kombinierer
Bernhard Tritscher wurde im Pinzgau in Zell am See geboren und erlernte dort schon früh das Langlaufen. Er trat dem nahegelegenen SK Saalfelden bei und fand dort Gefallen an der Herausforderung des Skispringens, so dass er es als Nordischer Kombinierer versuchte. Er besuchte die Skihauptschule Saalfelden und absolvierte nach seinem Schulabschluss im Nordischen Ausbildungszentrum Eisenerz eine Lehre aus Elektrobetriebstechniker. Obwohl er dort neben der Berufsausbildung perfekte Trainingsbedingungen in seiner Sportart vorfand, konnte er sich nie durchsetzen. So stellte er 2007 im Alter von 19 Jahren die Sprungski in die Ecke und wechselte ins Lager der Speziallangläufer, wo er ab Januar 2008 regelmäßig im Alpencup zum Einsatz kam.

Aller Anfang ist schwer
Bernhard Tritscher begann, sich im Langlauf nach oben zu kämpfen, was zunächst nicht so leicht war, da nach dem Skandal von Turin praktisch kein Team mehr existent war – es fehlten die Routiniers. Der Pinzgauer wurde schon bald nach seinem Wechsel ins Langlauf-Lager für seine ersten Junioren-Weltmeisterschaften nominiert, wo er in seiner späteren Spezialdisziplin Sprint erkrankt auf einen Start verzichten musste und im Distanzrennen und in der Staffel deutlich an Boden verlor. Ähnliche Ergebnisse zwischen Platz 20 und 40 erreichte der Salzburger auch im Winter 2008/2009 in den Sprint- und Distanzrennen im Alpencup sowie bei seinen ersten U23-Weltmeisterschaften – dort schied er im Sprint in der ungeliebten klassischen Technik früh aus.

Paradedisziplin Sprint
In seinem dritten Jahr bei den Langläufern verzeichnete er einen deutlichen Leistungsanstieg und erreichte regelmäßig das Halbfinale bei Sprints im Alpencup. Obwohl er zu Weihnachten krank war, zeigte er gleich danach wieder sehr gute Leistungen und reiste zuversichtlich zu den U23-Weltmeisterschaften in Hinterzarten. Dort verpatzte er den Start im Halbfinale und verpasste das Finale der besten Sechs nur denkbar knapp. Das B-Finale entschied der Pinzgauer souverän für sich, so dass er sich über einen siebten Rang in einem starken Teilnehmerfeld freuen konnte.

Erste Weltcupstarts
Nach dem erfolgreichen Abschneiden in Hinterzarten wurde der Saalfeldener im März 2010 erstmals für einen Weltcupsprint nominiert, wo er jedoch das Viertelfinale noch deutlich verpasste. Kurz darauf wurde er Österreichischer Vizemeister über 30 Kilometer. Trotz eines Skiroller-Sturzes im Sommer absolvierte Bernhard Tritscher eine gute Saisonvorbereitung. Unter anderem fanden im August auch die Österreichischen Staatsmeisterschaften auf Skirollern statt, wo auf der Motorsportrennstrecke am Salzburg-Ring 50 Kilometer zu absolvieren waren und Tritscher im Zielsprint knapp die Goldmedaille verpasste. Die Weltcupsaison begann dann auch sehr gut: Bei seinem ersten Start in Düsseldorf ließ er als Prolog-Fünfter aufhorchen, schied dann im Viertelfinale gegen starke Konkurrenz aber knapp aus, so dass er 14. wurde. Auch eine Woche später in Davos schaffte er den Sprung ins Viertelfinale, womit er sich zufrieden zeigte. Als nächste große Herausforderung wartete die Tour de Ski, bei der er zufriedenstellende Leistungen ablieferte. Am letzten Tag vor seinem Ausstieg stand seine Paradedisziplin, der Freistilsprint, auf dem Programm, wo er für alle überraschend die absolut schnellste Zeit im Prolog lief. Im Halbfinale erreichte er Rang elf – sein bis dahin bestes Weltcupergebnis. Dieses konnte er Anfang Februar in Rybinsk noch knapp verbessern. Kurz davor hatte der 22-Jährige zudem ein Distanzrennen bei der U23-WM bestritten, wo er starker 15. geworden war. Bei der „großen WM“ reichte es dann nicht zum erhofften Einzug ins Halbfinale – er wurde 21. und bestritt außerdem auch noch das 50 Kilometerrennen. Mit dieser Vorbereitung konnte er zum Saisonabschluss den 30 Kilometer langen Massenstart in Obertilliach siegreich im Zielsprint beenden und sich den Österreichischen Meistertitel auf der langen Distanz holen.