Niskanen, Iivo (FIN) – Portrait

Iivo Niskanen © Felgenhauer/NordicFocus

Name: Iivo Henrik Niskanen
Geburtsdatum: 12. Januar 1992
Geburtsort: Oulu
Wohnort: Vieremä
Skiclub: Vuokatti Ski Team
Größe: 187cm
Gewicht: 80kg
Sprachen: Finnisch, Englisch
Hobbies: Essen, Schlafen, Leichtathletik, Frisbee-Golf
Ski: Rossignol
Schuhe: Rossignol
Facebook: Iivo Niskanen
Twitter: Iivo Niskanen
Instagram: Iivo Niskanen

Sportliche Laufbahn

Erste internationale Erfahrung sammelte Iivo Niskanen im Alter von 17 Jahren beim European Youth Olympic Festival in Polen, wo er aber noch nicht zu den Besten gehörte. Er bestritt weiter viele Rennen in Finnland und wurde ein Jahr später zu den Junioren-Weltmeisterschaften in Hinterzarten geschickt, wo er immerhin Siebter in der von ihm bevorzugten klassischen Technik wurde. Wenige Wochen debütierte er beim Heim-Weltcup in Lahti – allerdings nur in der Staffel.

Seine erste internationale Medaille gewann er bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2011, wo er mit der finnischen Staffel die Bronzemedaille errang. Als Belohnung wurde er erneut in Lahti im Weltcup eingesetzt: Im Sprint scheiterte er chancenlos und auch im Skiathlon wurde er überrundet. 2012 versuchte er wenige Wochen nach seinem 20. Geburtstag wieder sein Glück bei den Junioren-Weltmeisterschaften, wo er im Klassikrennen als Vierter knapp an den Medaillen vorbeilief. Während er in Lahti erneut hinterherlief, zeigte er seine Klasse bei den finnischen Junioren-Meisterschaften, wo er zweimal Gold und einmal Silber gewann. Nachdem er zu seiner eigenen Überraschung vor der Saison 2012/13 ins Nationalteam aufgenommen worden war, war die Enttäuschung umso größer, als er bei mehreren Weltcupstarts nicht durch Leistung überzeugen konnte und somit nicht für die Weltmeisterschaften nominiert wurde.

Auch der olympische Winter begann alles andere als positiv: Wie so oft warf ihn zu Saisonbeginn ein Infekt aus der Bahn, erst nach Weihnachten fand er nach und nach zu seiner Form zurück. Nach einem „Warmlaufen“ mit Silber und einem vierten Platz bei den finnischen Meisterschaften triumphierte er über 15 Kilometer klassisch bei den U23-Weltmeisterschaften. Das war der Wendepunkt, wie er selbst sagt. Danach ging der Rest des Winters wie von selbst: Bei den Olympischen Spielen erreichte er nach einem schwachen Skiathlon einen undankbaren vierten Rang im Klassikrennen. Wenige Tage später konnte er zusammen mit Sami Jauhojärvi über den Olympiasieg im Teamsprint jubeln und zum Abschluss über 50 Kilometer einen guten zehnten Platz belegen. Zwei Wochen später beim traditionellen 50er am Holmenkollen lief er wieder mit den Besten mit, verpasste sein erstes Podium aber knapp.

Durch verschiedene gesundheitliche Probleme konnte der Finne in den Folgejahren nie konstant Top-Leistungen abliefern. Meist blieb es bei ein bis zwei erstklassigen Rennen pro Saison – und das meistens auf finnischem Grund und Boden. So dürfte auch der Weltmeistertitel in Lahti 2017 über 15 Kilometer klassisch eines der Karriere-Highlights des inzwischen 25-Jährigen sein. Dass er zu den Sportlern gehört, die zum Großereignis topfit zur Stelle sind, bewies er erneut bei den Olympischen Spielen 2018 in PyeongChang, wo er nach langem Duell mit dem russischen Youngster Alexander Bolshunov Olympiasieger im Massenstart über 50 Kilometer klassisch wurde.

Persönliches

Iivo Niskanen fing schon als kleiner Junge mit dem Skilanglauf an und lief im Winter immer auf Ski zur Schule. Seine dreieinhalb Jahre ältere Schwester Kerttu brachte ihn dann dazu, wie sie Skilanglauf-Wettkämpfe zu bestreiten. Als Kinder trainierten beide oft zusammen – heute ist das nicht mehr möglich, da beide in verschiedenen Städten leben. Die älteste Schwester Katri ist Modedesignerin. Iivo betrieb in seiner Kindheit und Jugend auch andere Sportarten, machte Leichtathletik und spielte Fußball. Aber nicht zuletzt, weil er in einem kleinen Ort groß wurde, in dem es keine Fußballmannschaft gab, entschied er sich später für den Langlauf. Iivo ist ein sehr umgänglicher Mensch, der sich für die gute Stimmung im Team verantwortlich zeigt. Sein größtes Problem war aber schon immer seine Infektanfälligkeit.