Randall, Kikkan (USA) – Portrait

Kikkan Randall © Felgenhauer/NordicFocus

Steckbrief

Name: Kikkan Randall
Spitzname: Kikkanimal
Geburtsdatum: 31. Dezember 1982
Geburtsort: Salt Lake City
Wohnort: Anchorage/Alaska
Verein: Alaska Pacific University Nordic Ski Center
Trainer: Erik Flora
Größe: 162cm
Gewicht: 61 kg
Sprachen: Englisch
Hobbies: An ihrer Webseite arbeiten, Video-Präsentationen, Lesen, Zeit mit ihren Teamkameraden verbringen, Fernsehen, Einradfahren
Familienstand: Verheiratet mit dem ehemaligen kanadischen Langläufer Jeff Ellis, Sohn Breck *2016
Motto: Immer dein Bestes geben!
Webseite: Kikkan Randall
Facebook: Kikkan Randall
Twitter: Kikkan Randall
Instagram: Kikkan Randall
Karriereende: 2018

Geboren in Salt Lake City, aufgewachsen in Alaska

Kikkan Randall wurde am Silvesterabend 1982 in Salt Lake City geboren, während ihre Mutter dort Jura an der University of Utah studierte. Bald darauf zog ihre Familie aber wieder zurück nach Alaska. Ihre Eltern wurden bei der Namenswahl inspiriert von Christina „Kiki“ Cutter, der erfolgreichen Skirennläuferin, die Ende der 60er-Jahre als erste Amerikanerin einen Weltcup gewann. Ihr Vater wollte sie „Kiki“ nennen, die Mutter „Meghan“ – man einigte sich schließlich auf „Kikkan“. Am 1. Januar 1984 stellte Vater Ronn seine gerade einjährige Tochter das erste Mal auf Alpinski. Er selbst hatte erst relativ spät mit dem Skifahren begonnen. Klein-Kikkan flog aber schon mit 18 Monaten geradezu über die Kinder-Buckelpiste. In ihrer Schulzeit war Kikkan Randall eine erfolgreiche Mittelstreckenläuferin und sie nutzte den Skilanglauf, um auch im Winter im Training zu bleiben. Schnell entdeckte sie ihre Liebe zum Wintersport und es wurde bald mehr als nur ein Zeitvertreib. Sie begann, sich ganz auf den Skilanglauf zu konzentrieren und wurde eine der besten US-Juniorinnen. Der Sport liegt Kikkan im Blut, wie sie immer wieder sagt – schließlich waren auch ihr Onkel Chris Haines und ihre Tante Betsy Haines schon Olympiateilnehmer im Langlauf in den Jahren 1976 beziehungsweise 1980. Im Jahre 1997 wurde sie als 14-Jährige bereits „Alaska state speed-skiing champion“ mit 74,14 mph.

Sportliche Laufbahn

Nachdem sie erste Erfolge in Jugendrennen auf nationaler Ebene gesammelt hatte, nahm sie zu Beginn des neuen Jahrtausends kurz nach ihrem 17. Geburtstag an ihren ersten Junioren-Weltmeisterschaften in Europa teil, wo sie im Viertelfinale des Sprints noch knapp scheiterte. In den folgenden zwölf Monaten konnte sie weiter zufriedenstellende Leistungen bei Rennen auf dem amerikanischen Kontinent abliefern, so dass sie bei der Olympia Generalprobe 2001 in Soldier Hollow eine erste Chance im Weltcupsprint bekam und dort immerhin mit dem Viertelfinaleinzug überzeugen konnte. Nach diesem Erfolg war auch der sechste Rang bei ihrem nächsten Europa-Einsatz bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Polen keine Überraschung mehr. Mit 18 Jahren durfte Kikkan zudem ihre erste „große WM“ bestreiten und scheiterte knapp an der Qualifikation im Sprint. Der erste Start bei den Olympischen Spielen – und das auch noch in der eigenen Geburtsstadt… wer kann das schon von sich behaupten? Kikkan Randall kann es, auch wenn ihr Auftritt vor Heimpublikum nach dem Sprintprolog bereits beendet war. In den folgenden Jahren trat sie mit Ausnahme der Weltmeisterschaften ausschließlich bei NorAm- und Continental-Cups auf dem amerikanischen Kontinent an. Rechtzeitig zu den Olympischen Spielen von Turin reiste sie wieder nach Europa und erreichte dort als bestes Resultat einen neunten Platz im Sprint des Großereignisses.

Seit dem Winter 2006/2007 wird Kikkan regelmäßig im Weltcup eingesetzt. Schnell konnte sie dort ihre ersten Erfolge feiern wie ihren ersten Podiumsplatz im Januar in Rybinsk. Bei den Weltmeisterschaften in Sapporo musste sie sich dann aber mit einem Viertelfinalplatz begnügen. Fast ein Jahr nach ihrem Triumph in Rybinsk stieg sie im Dezember 2007 auf das oberste Treppchen und feierte ihren ersten Weltcupsieg. Es dauerte dann über ein Jahr, bis sie ihrem Palmarès einen weiteren großen Triumph hinzufügen konnte und erneut amerikanische Sportgeschichte schrieb: Kikkan Randall wurde Vize-Weltmeisterin im Sprint von Liberec. Dieser Erfolg war als besondere Überraschung zu werten, da sie ein Jahr zuvor an einer lebensbedrohlichen Thrombose erkrankt war. Damals wurde festgestellt, dass die US-Amerikanerin an einer seltenen angeborenen Krankheit leidet, die das Risiko von Thromben in den Blutgefäßen erhöht. Die Verletzungspause nutzte sie zur Eheschließung mit ihrem Mann Jeff, was nicht ohne Probleme über die Bühne ging. Die USA deklarierte die Beziehung als Scheinehe und verweigerte dem Kanadier zunächst die Greencard und damit die dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in Kikkans Heimat Alaska.

2009/2010 stand ihre dritte olympische Saison auf dem Programm und während des Winters konnte sie sich im Sprint immer wieder unter den besten Zehn platzieren und auch bei den Olympischen Spielen im Heimatland ihres Mannes Sprint-Achte werden. Ein Jahr später war auch auf längeren Distanzen eine deutliche Leistungssteigerung zu bemerken, die Kikkan im Training nie ganz außen vor gelassen hatte. Dank guter Gesamtleistung und einem fünften Rang im Sprint konnte sie ihre erste Tour de Ski als gute 21. beenden, was den Grundstein zu ihrem zehnten Platz im Gesamtweltcup bedeutete. Außerdem feierte sie zwei weitere Weltcupsiege. Ihr bestes Resultat bei den Osloer Weltmeisterschaften erreichte sie als 18. in einem Distanzrennen, da sie im Sprint zu Fall kam und im Viertelfinale ausschied. Zum Saisonende gewann sie ihre bisher 15. Goldmedaille bei den US-amerikanischen Meisterschaften. Im Winter 2011/12 kämpfte Kikkan immer wieder mit den weltbesten Athletinnen um die Plätze – vor allem im ersten Saisondrittel. Bis einschließend der Tour de Ski kam sie auch in Distanzrennen regelmäßig unter die besten Zehn und dominierte alle Sprints. Nach der Tour de Ski, die sie als starke Zehnte beendete, machte sie keine Regenerationspause, so dass sich die Strapazen bald bemerkbar machten. Die tolle Form war weg und auch weitere Sprintsiege blieben aus. Dennoch konnte sie frühzeitig den Sprintweltcup für sich entscheiden – womit sie erneut amerikanische Langlauf-Geschichte schrieb. Dasselbe gelang ihr auch im vorolympischen Winter wieder, wo sie neben dem ersten Platz im Sprintweltcup auch den dritten Rang im Gesamtweltcup errang. In Sprintrennen war sie kaum zu schlagen – außer bei der WM, wo sie schon im Viertelfinale die Segel streichen musste. Dennoch schrieb sie im Val di Fiemme zusammen mit ihrer Teamkollegin Jessie Diggins erneut US-Langlauf-Geschichte, als sie zusammen den Weltmeistertitel im Teamsprint errangen. Damit nicht genug: 2018, kurz vor Kikkans Karrriereende, ließ das erfolgreiche US-Duo die Olympische Goldmedaille im Teamsprint von PyeongChang folgen.

Persönliches

Kikkan Randall stammt aus einer Familie erfolgreicher Wintersportler und ist seit 2008 mit dem ehemaligen kanadischen Langläufer Jeff Ellis verheiratet, der viele Jahre für die FIS arbeitete. Beide haben mit Breck einen 2016 geborenen Sohn. Im Sommer 2018 nach Kikkans Karriereende wurde bei ihr Brustkrebs diagnostiziert.