Tipps für Langläufer: Schnellere Ski, welches Wachs und Kratzer im Belag

Auftragen des HWK Liquo Flüssigwachs © Mario Felgenhauer

In diesem Beitrag der Rubrik „Tipps für Langläufer“ beantworten wir drei Fragen, die sich sicher jeder Skilanglauf-Anfänger schon einmal gestellt hat. Wie werden meine Ski schneller? Welche Wachsfirma ist die Beste? Was mache ich bei Kratzern im Belag?

Wie werden meine Langlaufski schneller?

Für die Schnelligkeit beziehungsweise Gleitfähigkeit eines Langlaufskis ist die sogenannte Gleitzone an der Unterseite verantwortlich. Beim Skatingski erstreckt sie sich über die gesamte Länge des Skis, beim Klassikski wird sie entweder durch die Schuppen- oder Steigzone unterbrochen. Je nach eigenem Anspruch an die Schnelligkeit können nun drei Maßnahmen ergriffen werden, um den Ski schneller zu machen. Die einfachste Methode ist das Wachsen der Gleitzone mit Gleitwachs. Auch beim Wachs kommt es auf den eigenen Anspruch an, ob man ein Universalwachs, oder ein spezielles Rennwachs benutzt. Zu Trainingszwecken erzielt man bereits mit drei Parafin-Wachsen für unterschiedliche Temperaturbereiche (meist gelb, rot, blau gefärbt) eine gute Anpassung an die jeweiligen Bedingungen. Für Wettbewerbe gilt es dagegen, das Wachs auch auf weitere Einflussfaktoren wie Luftfeuchte und Schneeart abzustimmen. Dazu wird dann eine größere Auswahl nötig (mehr dazu lest ihr in unserem Skiwachs-Special). Eine zweite Maßnahme kann mit einem sogenannten Strukturgerät durchgeführt werden. Dabei wird je nach Witterungsbedingungen eine bestimmte Struktur in den Belag gepresst, um die Gleitfähigkeit zu erhöhen und einen Saugeffekt zwischen Ski und Schnee (bzw. dem minimalen Wasserfilm darauf) zu verhindern. Die dritte Maßnahme ist das sogenannte Schleifen des Skis. Dabei wird mithilfe einer Maschine ein Muster dauerhaft in den Belag eingearbeitet, um ebenfalls den Saugeffekt zu minimieren.

Welche Wachsfirma ist die Beste?

Eines vorne weg: Es gibt kein Siegerwachs, mit dem man seine Konkurrenten mühelos hinter sich lassen kann. Alle großen Wachsfirmen wie Swix, Toko, HWK, Start, Briko/Maplus oder Holmenkol haben ein breites Spektrum und sehr gute Wachse im Programm. Entscheidend ist, wie gut man sich mit den Produkten einer Firma auskennt und sich auf deren Anwendung versteht. Dazu empfiehlt sich der Besuch eines Wachsseminars der jeweiligen Hersteller oder Händler. Außerdem sollte man sich in der Grundausstattung auf eine Firma und in der Rennausstattung auf die Produkte von maximal zwei bis drei Firmen beschränken. Gute Hilfen bieten zudem die Wachskonfiguratoren verschiedener Firmen, wie zum Beispiel der von HWK (www.hwk-skiwachs.de), Swix (www.swix.de), Toko (www.toko.ch) oder Holmenkol (www.holmenkol.com). So lässt sich einfach ermitteln, welches Wachs bei welchen Bedingungen benötigt wird.

Was mache ich bei Kratzern im Belag meines Skis?

Grundsätzlich kommt es bei der Behandlung von Kratzern im Belag des Skis darauf an, wie sie entstanden und wie tief sie sind. Handelt es sich lediglich um eine Druckstelle (zum Beispiel wenn man über einen stumpfen Gegenstand gefahren ist), müsste sich die Stelle nach mehrmaligem Wachsen des Skis von selbst wieder heben und der Belag wieder plan werden. Sind die Kratzer minimal und in Fahrtrichtung, muss nichts unternommen werden. Diese behindern das Fahrverhalten nicht. Mittelgroße Kratzer können durch ein Schleifen des Belags beim Fachhändler entfernt werden. Ist viel Material aus dem Belag gerissen worden, muss das Loch zunächst mit Reparaturmaterial (wird meist von den Wachsfirmen als dünner Stift zum Anzünden und Auftropfen angeboten) geschlossen und überschüssiges Material mit einer Stahlklinge entfernt werden. Auch hier macht ein anschließendes Schleifen des Belags Sinn.