Langlauf Weltcup Dresden: Van der Graaff/Fähndrich Zweite im Teamsprint

Nadine Faehndrich (SUI), Laurien van der Graaff (SUI), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Laurien van der Graaff und Nadine Fähndrich haben den Sieg im Teamsprint am Dresdner Elbufer nur knapp verpasst. Platz eins ging an Dahlqvist/Svahn, Settlin /Sömskar wurden Dritte. Bei den Herren feierten Renaud Jay und Lucas Chanavat den ersten französischen Teamsprint-Sieg vor den Schweden Grate/Häggström und den Russen Krasnov/Retivykh.

Schweiz hauchdünn geschlagen

Nadine Faehndrich (SUI), Linn Svahn (SWE), (l.r) © Thibaut/NordicFocus

In Dresden wurde erstmals im Teamsprint nach jeder 650 Meter kurzen Runde gewechselt, so dass die Gesamtdistanz zwar unverändert blieb, aber jeder Läufer sechsmal zum Einsatz kam. Die Taktik der schwedischen Favoritinnen Maja Dahlqvist und Linn Svahn war schon im Vorlauf klar ersichtlich: Maja Dahlqvist erhöhte früh das Tempo und sorgte dafür, dass sich das Duo leicht absetzen konnte. So war es auch im Finale, wo Dahlqvist in Runde sieben das Tempo anzog. Zwar verlangsamte ihre Partnerin Linn Svahn nach dem Wechsel das Tempo wieder, nach Dahlqvists erneutem Antritt in Runde neun hielt sie anschließend aber auch die Geschwindigkeit hoch, so dass der Vorsprung schon relativ deutlich war. In Maja Dahlqvists letzter Runde verließen die Schwedin aber etwas die Kräfte, so dass die starken Schweizerinnen durch Laurien van der Graaff als Einzige die Lücke schließen konnten. Nun ging es zwischen Linn Svahn und Nadine Fähndrich um den Sieg, dahinter kämpften Schweden II und Norwegen I um Platz drei. Linn Svahn lief ihre gesamte Schlussrunde von vorn, bis sich Nadine Fähndrich auf der Zielgeraden neben sie schob. Meter um Meter schoben sie sich näher an die Ziellinie heran und am Ende entschieden 0,09 Sekunden zu Gunsten der Schwedin. „Das war unsere Strategie, dass ich auf meinen letzten drei Runden das Tempo erhöhe, um Linn einen guten Start zu geben“, meinte Maja Dahlqvist. Ihre Teamkollegin Linn Svahn fügte hinzu: „Es ist schön, dass Schweden II auch mit auf dem Podium stehen. Es ist eine tolle Athmosphäre in einem City-Sprint, besonders wenn die Sonne rauskommt. Wir machen oft gute Rennen, wenn die Sonne scheint.“ Die Schweizerinnen waren überglücklich mit dem Ergebnis, meinten nach mehreren erstklassigen Teamsprint aber auch: „Wir haben jetzt andere Ansprüche.“ Der erste Sieg ist für die Zukunft durchaus im Bereich des Möglichen. Evelina Settlin und Linn Sömskar setzten sich im Zielsprint knapp gegen Julie Myhre und Maiken Caspersen Falla durch, so dass die Norwegerinnen auch heute ohne Podium blieben. Die Amerikanerinnen Julia Kern und Sophie Caldwell belegten den fünften Platz vor den Russinnen Nina Dubotolkina und Hristina Matsokina.

Erster Sieg für Frankreich

Sindre Bjoernestad Skar (NOR), Gleb Retivykh (RUS), Lucas Chanavat (FRA), Johan Haeggstroem (SWE), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Im Teamsprint-Finale der Herren war das Tempo lange Zeit gering. In der neunten Runde verschärfte Norwegen II durch Pål Trøan Aune das Tempo und auch auf den nächsten beiden Runden waren er und sein Kollege Eirik Brandsdal immer an der Spitze zu finden. Mit einem perfekten letzten Wechsel ging dann Norwegen I, vertreten durch Håvard Solås Taugbøl und Sindre Bjørnestad Skar, an die Spitze und schlug ein hohes Tempo an gefolgt von Frankreichs Lucas Chanavat und Eirik Brandsdal. Auf der Zielgeraden kämpften Sindre Skar und Lucas Chanavat Kopf an Kopf um den Sieg, den sich schließlich das französische Duo Renaud Jay und Lucas Chanavat sicherte. Für Frankreich war es der erste Weltcupsieg in einem Teamsprint. Da Skar im Zielsprint die Kräfte ausgingen, schoben sich die Schweden Marcus Grate und Johan Häggström noch auf den zweiten Platz. Auch der Russe Gleb Retivykh, im Team mit Andrey Krasnov, schlängelte sich noch an dem Norweger vorbei, der vor Norwegen II nur Vierter wurde. Die Italiener gehörten überraschend schon auf Pellegrinos vorletzter Runde zu den Geschlagenen, so dass Stefan Zelger und Federico Pellegrino über Platz sechs nicht hinauskamen. Die Schweizer Erwan Käser und Roman Schaad wurden Neunte.

Krehl/Winkler Achte nach starkem Halbfinale

Vesna Fabjan (SLO), Anne Winkler (GER), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Dass es im Teamsprint eine schwierige Angelegenheit für die deutschen Teams werden würde, war angesichts des jungen und unerfahrenen Teams schon im Vorfeld klar. Aber immerhin qualifizierten sich Sofie Krehl und Anne Winkler für das Finale der besten Zehn, allerdings konnten sie nur Mitte des Finals einmal kurzfristig den Sprung ins Mittelfeld schaffen. Nach einem starken Halbfinale, in dem sie sich als Zweite hinter den Schwedinnen qualifizierten, mussten sie sich im Finale mit Rang acht begnügen. Damit waren sie aber dennoch sehr zufrieden. „Das Finale war sehr schnell von Beginn an. Ich denke, wir haben uns sehr gut verkauft haben. Es hat auf jeden Fall wahnsinnig Spaß gemacht, vor so einer Kulisse zu laufen“, meinte Anne Winkler und Sofie Krehl fügte hinzu: „Es war einfach brutal schwer, auf der engen Strecke irgendwo Plätze gutzumachen. Natürlich wollte jeder die Innenkurve und es war dann schon schwer vorzukommen, aber durch den Wechsel haben wir es dann irgendwie wieder geschafft und waren wieder dabei.“ Deutschland II mit Nadine Herrmann und Alexandra Danner, die gestern als 31. knapp die Heats verpasste, war im Vorlauf chancenlos ausgeschieden wie auch bei den Herren Anian Sossau und Max Olex sowie Maxim Cervinka und Jonas Schröter. Ebenfalls Schluss im Vorlauf war für die Schweizerinnen Desiree Steiner und Alina Meier sowie ihre Landsmänner Janik Riebli und Jovian Hediger sowie die ÖSV-Duos Benjamin Moser und Tobias Habenicht sowie Lukas Mrkonjic und Michael Föttinger. Beim ersten österreichischen Team war allerdings ein Sturz in der letzten Kurve die Ursache für das Ausscheiden. „Ich hatte heute einen sehr guten Tag und gutes Material. Alles lief perfekt, ich konnte bis in die letzte Runde mit den Besten mitlaufen. Bis zum letzten Wechsel waren wir vorne dabei. Der Sturz von Tobias kostete uns leider wertvolle Zeit, wodurch wir das Finale schlussendlich um knapp 0,24 sec verpassten“, sagte Benjamin Moser. Andreas Schlütter, der Sportliche Leiter im DSV für Skilanglauf, zeigte sich zufrieden mit seinem jungen Team: „Das Fazit fällt deutlich positiv aus. Gerade bei den Mädels haben wir gesehen, auch im Vorlauf, dass wir mitspielen können. Wir sind als Zweite direkt ins Finale eingezogen, also nicht über die Zeit. Das zeigt, dass Potenzial da ist. Die Jungs sind zum Teil noch Junioren, das macht es natürlich schwer. Aber das Wochenende war wichtig, sie haben viel gelernt und das war auch das Ziel.“

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=> Ergebnis Teamsprint Herren

 

 

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