Langlauf Weltcup: Nilsson gewinnt Finale in Québec, Østberg den Gesamtweltcup

Therese Johaug (NOR), Stina Nilsson (SWE), Ingvild Flugstad Oestberg (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Nach einem einsamen Handicaprennen gewann Stina Nilsson ihre erste Mini-Tour beim Weltcup-Finale in Québec. Therese Johaug wurde Zweite vor Ingvild Flugstad Østberg.

Nilsson gewinnt erstmals Mini-Tour

Stina Nilsson (SWE) © Modica/NordicFocus

Stina Nilsson ist die überraschende Siegerin der Mini-Tour in Québec. Der Schwedin kam die leichte Strecke auf den Plains of Abraham entgegen, sie zeigte sich nach ihrer Zwangspause vor den Weltmeisterschaften aber auch in bestechender Form. Obwohl die Norwegerinnen hinter ihr alles gaben, konnten sie die Schwedin, die immer mehr zur Allrounderin wird, nicht mehr einholen. „Ich dachte, man holt mich schnell ein, aber ich bin einfach mein Tempo gelaufen. Auf der letzten Runde habe ich gemerkt, dass ich das nun im Griff habe und es genießen kann“, meinte die glückliche Siegerin. Ingvild Flugstad Østberg und Therese Johaug, die mit 33 und 49 Sekunden Rückstand ins Rennen gingen, kämpften dahinter um die weiteren Podestplätze. Johaug hatte die Teamkollegin nach der ersten 3,3 Kilometer-Runde eingeholt und übernahm dann die Tempoarbeit, um die Schwedin vielleicht doch noch zu schnappen. Trotz einer schlechten letzten Kurve setzte sich Johaug gegen die Teamkollegin durch, die beim Überqueren der Ziellinie aber überglücklich auf das gelbe Trikot zeigte. „Es ist schwer zu beschreiben. Ich habe mich nicht getraut, davon zu träumen, irgendwann einmal das gelbe Trikot zu gewinnen. Aber jetzt habe ich es geschafft und ich bin selbst erstaunt, dass ich es tragen durfte. In den letzen Tagen und Wochen musste ich sehr darum kämpfen, das war sehr anstrengend – physisch und mental“, meinte Østberg, die von ihren Teamkolleginnen durch den Zielraum getragen wurde. Therese Johaug sicherte mit der schnellsten Laufzeit die nötigen Punkte, um vor Krista Pärmäkoski den dritten Platz im Gesamt-Weltcup zu sichern. Die Finnin erreichte als Vierte das Ziel vor Ebba Andersson, mit der sie sich aus der Verfolgergruppe abgesetzt hatte. Sprinterin Jonna Sundling konnte das Tempo nicht mehr mitgehen und wurde sehr gute Sechste. Maja Dahlqvist wurde auf der Ziellinie im Fotofinish noch von Astrid Uhrenholdt Jacobsen abgefangen. Frida Karlsson beendete ihre erste Mini-Tour als Neunte noch vor Charlotte Kalla.

Hennig verpasst Top15

Katharina Hennig (GER), Laura Gimmler (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Katharina Hennig hielt lange in der Verfolgergruppe mit, die von Natalia Nepryaeva angeführt wurde. Die Russin zeigte sich heute in deutlich besserer Verfassung als im Sprint und im Klassik-Massenstart und beendete den Wettkampf mit der sechsten Zeit als Zwölfte. Den Gesamt-Weltcup konnte sie Ingvild Flugstad Østberg aber nicht mehr streitig machen. Unter der Tempoarbeit der Russin hielt sich Hennig immer am Ende der Gruppe auf und verlor schließlich auf der letzten Runde den Anschluss. Sie erreichte als 17. das Ziel, 15 Sekunden hinter der Russin. Die anderen drei Deutschen fanden sich Mitte des Rennens in einer Gruppe zusammen, in der unter anderem auch Heidi Weng unterwegs war. Auf der letzten Runde und im Zielsprint hatte Sandra Ringwald noch die größten Reserven des DSV-Trios und sie erreichte als 21. direkt hinter der Norwegerin das Ziel. Pia Fink wurde mit schwächerem Zielsprint 23. und Nadine Fähndrich, der für die letzten Meter die Kräfte fehlten, belegte Rang 26. Laura Gimmler bot nach einer beeindruckenden Saison heute die schwächste Leistung. Sie verlor Ende der ersten Runde den Kontakt zur Gruppe mit Katharina Hennig und konnte auch die Gruppe mit Ringwald und Fink nicht halten. 30 Sekunden hinter den Kolleginnen erreichte sie als 28. unmittelbar vor Teresa Stadlober das Ziel. „Körperlich ist es mir heute viel besser gegangen als in den letzten Tagen“, meinte die Österreicherin. „Leider habe ich keine Gruppe gehabt und musste alles alleine laufen. Eine Gruppe war so ca. 20 Sekunden vor mir und die andere 20 Sekunden hinter mir – keiner ist zurückgefallen oder aufgelaufen. Obwohl ich mich körperlich gut gefühlt habe, haben anderen Umständen wie ein brutaler Gegenwind, eine pickelharte Spur und eine leichte Streckenführung heute einfach keine bessere Platzierung zugelassen.“

=> Endstand Weltcup-Finale

 

 

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