Biathlon EM Minsk: Nadine Horchler gewinnt Bronze in der Verfolgung

Nadine Horchler (GER) © Manzoni/NordicFocus

Nadine Horchler holt sich zum Abschluss der Biathlon-Europameisterschaften in Minsk Bronze in der Verfolgung – Tarjei Boe gewinnt bei den Herren.

Erstes Gold bei einer EM für Yurlova-Percht

Iryna Kryuko (BLR), Ekaterina Yurlova-Percht (RUS), Nadine Horchler (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Ekaterina Yurlova-Percht ging als Gejagte ins Rennen nachdem das schwedische Team von Wolfgang Pichler, wie im Vorfeld geplant, bereits vor den Verfolgungswettkämpfen geschlossen die Heimreise angetreten hat. Durch das Fehlen der vier starken schwedischen Damen Mona Brorsson, Hanna Oeberg, Emma Nilsson und Anna Magnusson haben sich neue Chancen aufgetan. Yurlova Percht führte zu jeder Zeit das Rennen an und kam nach drei fehlerfreien Schießen mit viel Vorsprung zum letzten Anschlag. Der letzte Schuss verfehlte sein Ziel aber noch bevor die Verfolgerinnen sich zum Schießen bereit machten, war sie aus der Strafrunde und auf dem ungefährdeten Weg zum Sieg. Diese Goldmedaille ist ihre erste bei einer EM und bei der Pressekonferenz zeigte sie sich sehr glücklich darüber. Generell meinte sie: „Die EM war ein gutes warm-up für die WM in Östersund, die Strecken und auch die Schießstandanfahrt hier sind denen in Östersund ähnlich, ich bin auf einem guten Weg und danke an Raubichi für die schöne EM“.  Silber ging an Iryna Kryuko. Sie ging mit 1.17 Min. Rückstand ins Rennen und kam nach nur einer Strafrunde 37.5 Sek. hinter der Siegerin ins Ziel. 

Nadine Horchler: „Alles ist gut“

Nadine Horchler (GER) © Manzoni/NordicFocus

Groß war die Medaillenausbeute der deutschen Biathleten bei der Europameisterschaft in Minsk nicht. Nach der Silbermedaille der Mixed-Staffel kam am Abschlusstag noch eine Bronzemedaille von Nadine Horchler hinzu. Nach dem Rennen zeigte sie sich überglücklich, da es tags zuvor im Sprint nicht optimal verlaufen ist. Mit 1.29 Min. Rückstand nahm sie als fünfzehnte die Verfolgung von Yurlova-Percht auf, verfehlte nur eine Scheibe ging nach fünf Treffern beim letzten Anschlag als Sechstplatzierte auf die Schlussrunde – 20 Sek. entfernt von einer Medaille. Mit der schnellsten Laufzeit in der Schlussrunde kam sie schnell heran ging an der Russin Pavlova, der Norwegerin Knotten und schließlich auch an der Österreicherin Zdouc vorbei und bemerkte ohne Informationen vom Streckenrand erst im Ziel, dass sie Bronze gewonnen hat. Alle deutschen Starterinnen haben ihre Positionen verbessert und auch für Janina Hettich lagen vor dem finalen Schießen die Medaillen in Sicht. Mit zwei Strafrunden brachte sie sich um alle Chancen und verbesserte sich dennoch von 27 auf 11, Anna Weidel lief von 22 auf 14, Marie Heinrich von 52 auf 26, Hanna Kebinger von 40 auf 33 und Juliane Frühwirt von 51 auf 39. Ihre Chancen nicht ganz nutzen konnten die Österreicherinnen. Fabienne Hartweger war auf Medaillenkurs unterwegs, kassierte dann beim letzten Anschlag drei Strafrunden und fiel auf Rang 17 zurück. Dunja Zdouc hatte beim letzten Schießen ihre Nerven unter Kontrolle, blieb fehlerfrei, hat sich aber auf der Schlussrunde des Angriffs von Nadine Horchler nicht mehr erwehren können und verpasste die Medaille um knappe 1,4 Sek. 

Ergebnis Verfolgung Damen –> hier

Start-Ziel-Sieg für Tarjei Boe

Matvey Eliseev (RUS), Tarjei Boe (NOR), Haavard Gutuboe Bogetveit (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Bei den Herren lieferte der Norweger Tarjei Boe beim Fehlen der schwedischen Herren den erwarteten Start-Ziel-Sieg. Der letzte Schuß verfehlte zwar sein Ziel, Boe war aber lange bevor seine Verfolger die Schießmatte betraten zurück in der Spur und auf dem Weg zu seinem zweiten Europameisterschafts-Titel. Der Russe Dmitry Malyshko schoss sich mit zwei Strafrunden aus den Medaillenrängen, dafür sprang sein Teamkollege Matvey Eliseev ein. Mit einer Null am Ende setzte er sich auf die Silberposition und brachte sie ungefährdet ins Ziel. Anders der Weißrusse Sergey Bocharnikov. Nach einer Strafrunde zum Abschluss hat er die Bronzemedaille auf der Schlussrunde nicht gegen den Norweger Haavard Gutuboe Bogetveit verteidigen können und kam als Vierter ins Ziel, dahinter der Lette Andrejs Rastorgujevs gefolgt vom Russen Dmitry Malyshko. 

Matthias Dorfer bester Deutscher

Matthias Dorfer (GER) © Manzoni/NordicFocus

Lange Zeit sah es während des Wettkampfs so aus, als könnte Erik Weick sich nach dem siebten Platz im Sprint auch in der Verfolgung in den Top-10 oder sogar in den Medaillenrängen platzieren. Vier Strafrunden beim dritten Schießen haben alles zunichte gemacht. Im letzten Anschlag hat er zwar wieder alles getroffen, am Ende blieb für ihn nur ein enttäuschender 40. Rang. Matthias Dorfer verfehlte insgesamt zwei Scheiben und verbesserte sich von 16 auf 10 und wurde damit bester Deutscher. Lucas Fratzscher lief von 38 auf 24, Danilo Riethmüller verbesserte sich von 35 auf 30 und Philipp Horn landete nach sieben Strafrunden nur auf Rang 51. Bester Österreicher wurde einmal mehr Sven Grosseger, der von Platz 31 im Sprint auf 25 lief. Der Schweizer Joscha Burkhalter kassierte wegen eines Frühstarts eine Zeitstrafe von 30 Sek. und platzierte sich als 42. 

Ergebnis Verfolgung Herren –> hier

Pressekonferenz der Damen mit der Bronzemedaillengewinnerin Nadine Horchler

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