Die Skisaison rückt schnell näher – mit höheren Geschwindigkeiten, härteren Intervallen und intensiveren Rennen. Und wenn die Intensität steigt und stärkere Langläufer beginnen, sich abzusetzen, stellen sich viele Athleten dieselbe Frage: Ist es nur die Fitness, die die Besten vom Rest trennt – oder gibt es technisches Wissen, das wir von Elite-Skilangläufern lernen können? Ein Masterstudent der Universität Örebro ging dieser Frage nach und wollte umsetzbare Erkenntnisse für Skilangläufer aller Leistungsniveaus gewinnen.
Kraftkurven, Doppelstocktechnik und Leistungseinblicke
Die Studie analysierte 46 Skilangläufer bei hochintensiven Belastungen in flachem Gelände, entweder auf Schnee oder auf einem Indoor-Laufband, unter Verwendung des Skisens-Leistungsmessers. Das Protokoll umfasste einen 200-Meter-Sprint mit fliegendem Start oder ein 30-sekündiges Spitzenleistungsintervall, welches aus einem Rennen oder einer intensiven Trainingseinheit extrahiert wurde. Die Langläufer repräsentierten nahezu alle Vasaloppet-Startgruppen, die als Näherung für das Leistungsniveau dienten.
Warum die Kraftkurve der Schlüssel zur Skitechnik sein könnte
Der Skisens-Leistungsmesser erfasst mehrere Leistungskennzahlen, darunter Stockfrequenz, Leistung (Watt) und maximale Kraft. Eine Kennzahl sticht jedoch als besonders aussagekräftiger Indikator für die Skitechnik hervor: die Kraftkurve. Diese Kurve stellt den durchschnittlichen Stockeinsatz eines Langläufers über ein bestimmtes Intervall dar und zeigt, wie die Kraft beim Doppelstockschub angewendet wird.Zwei visuelle Unterschiede sind sofort erkennbar:
- Elite-Skilangläufer erreichen eine höhere normalisierte Spitzenkraft (N/kg)
- Die Spitzenkraft tritt früher im Bewegungsablauf auf als bei Amateuren
Funktionale Datenanalyse: Die Kraftkurve als messbare TechnikDa eine Kraftkurve Zeitreihendaten enthält (und nicht nur einen einzelnen Wert), nutzte die Studie eine funktionale Datenanalyse, um zentrale Merkmale innerhalb der Kurve zu identifizieren. Zwei Hauptkomponenten wurden herausgearbeitet:
- Zeitpunkt der Spitzenkraft – wie früh die Spitzenkraft auftritt
- Amplitude der Spitzenkraft – wie hoch die Spitzenkraft ist
Zentrale Ergebnisse: Was bessere Skilangläufer auszeichnet
- Ein früherer Zeitpunkt der Spitzenkraft ist mit höherer Leistung verbunden
- Eine höhere normalisierte Spitzenkraft korreliert mit besseren Langläufern
- Eine höhere Leistung geht oft mit höherer Stockfrequenz einher
- Eine kürzere Zeit bis zur Spitzenkraft steht im Zusammenhang mit höherer Leistung und höherem Impuls
- Bessere Skilangläufer (niedrigere Vasaloppet-Startgruppen) haben:
- höhere Stockfrequenz
- höhere Spitzenkraft
- höhere Leistung
- kürzere Zeit bis zur Spitzenkraft
Bestätigt durch Regressionsanalyse: Die Studie kam zu dem Schluss, dass sowohl die Zeit bis zur Spitzenkraft als auch die maximale normalisierte Spitzenkraft signifikante Prädiktoren für das Leistungsniveau im Skilanglauf sind. Einfach ausgedrückt: Elite-Skilangläufer erzeugen kürzere, schärfere und kraftvollere Doppelstockbewegungen.
Was können Langläufer daraus lernen?
Um eine frühere und höhere Spitzenkraft zu entwickeln, können Athleten von folgenden Tipps profitieren:
- Core- und Krafttraining zur Stabilisierung der Übergangsphase
- Technikübungen mit Fokus auf den initialen Teil des Stockschubs
- Einer hüftvorwärtsgerichteten Position zur Verlagerung des Körperschwerpunkts
Praktische Schlussfolgerung: Bessere Technik ist nicht nur eine Frage der Fitness – sondern davon, wie effizient Kraft eingesetzt wird. Durch das Verständnis und die Verbesserung der Kraftkurven-Eigenschaften können Skilangläufer bedeutende Leistungsgewinne erzielen, besonders bei hohen Intensitäten.
Mit Skisens kann jeder Langläufer die entscheidenden Kennzahlen messen, verfolgen und verbessern, die die Skigeschwindigkeit bestimmen. Den Original-Artikel findet ihr hier: www.skisens.se


