Nominierungen und Infos zur Biathlon Europameisterschaft in Brezno-Osrblie - xc-ski.de Langlauf

Nominierungen und Infos zur Biathlon Europameisterschaft in Brezno-Osrblie

Stadion Osrblie 2019 © Harald Deubert / foto-deubert.de

Im slowakischen Brezno-Osrblie finden die diesjährigen Offenen Biathlon Europameisterschaften statt. An vier Wettkampftagen stehen acht Bewerbe auf dem Programm und der erste Startschuss fällt am Mittwoch beim Einzel der Herren. Informationen zum Veranstaltungsort und die Aufgebote des DSV, aus Österreich, der Schweiz, der Favoriten aus Norwegen und des Gastgebers haben wir zusammengefasst. 

Der Austragungsort

Der Ort Osrblie ist als Wintersportzentrum bekannt geworden, liegt ca. 600 Meter über dem Meeresspiegel und gehört zum Bezirk Brezno im slowakischen Erzgebirge. Das Biathlonstadion selbst liegt am Rande der kleinen Ortschaft Osrblie mit knapp 200 Einwohnern und ist die kleinste Biathlonanlage der Welt. 1980 wurde es erbaut, im Jahr darauf eröffnet. Der IBU-Cup (früher Europacup) machte dort bereits mehrmals Station und 1997 fanden in Brezno-Osrblie schon einmal Biathlon-Weltmeisterschaften statt, 2012 Biathlon-Europameisterschaften und nach 1994 auch im Jahr 2017 Junioren-Weltmeisterschaften. Das zuletzt 2023 renovierte Stadion liegt auf einer Höhe von 600 Metern, der höchste Punkt der Strecken auf 640 Metern, auf den Tribünen finden 3.000 Zuschauer Platz und an der Strecke weitere 1.500. Für die EM sollte eine Runde bis vier Kilometer Länge vorbereitet werden. Allerdings gewährte die IBU den Veranstaltern unter Berücksichtigung der wettertechnischen Umstände eine Ausnahme. Für den Fall, dass die 4-km-Runde nicht präpariert werden kann genügt eine 3,3-km-Runde und die Herren müssten im Einzel dann sechs statt fünf Runden absolvieren (Quelle: biatlonosrblie.sk).  

Letzte Station vor der Biathlon-Weltmeisterschaft

Bisher haben Biathletinnen und Biathleten aus 33 Nationen sich zur Teilnahme an der Biathlon Europameisterschaft in Brezno-Osrblie angemeldet, 131 Frauen und 148 Männer sowie 186 Offizielle. Manche starke Weltcupathleten nutzen die Gelegenheit und machen einen Abstecher bei der EM, so beispielsweise der Lette Andrejs Rastorgujevs und wie der Veranstalter schreibt, hat sich aus der Ukraine die komplette Weltcupmannschaft angemeldet (Quelle: biatlonosrblie.sk). Möglicherweise kann der eine oder andere Athlet seinen Verdienst durch eine Top-Platzierung aufbessern oder sogar durch starke Leistungen noch auf den WM-Zug aufspringen. Die Biathlon-Europameisterschaft ist der letzte internationale Biathlon-Event und mancher Top-Athlet holt sich dort noch Wettkampfpraxis, bevor in Nove Mesto na Morave (CZE) das diesjährige Großereignis der Biathleten, die Biathlon-Weltmeisterschaft, vom 7. bis 18. Februar 2024 ausgetragen wird.

Comeback von Anastasiya Kuzmina im Team der Gastgeber

Die 39jährige Wahl-Slowakin Anastasiya Kuzmina hatte im Oktober 2023 in einer eigens dafür anberaumten Pressekonferenz ihr Comeback angekündigt (wir berichteten) und nach der obligatorischen sechsmonatigen Teilnahme an dem IBU-Anti-Doping-Programm steht einem Start für die Slowakei nichts mehr entgegen. Anastasiya Kuzmina plant in Sprint und Verfolgung sowie in der Mixed-Staffel zu starten. „Mein Vorbereitungsstand ist bereits gut. Wir freuen uns darauf“, sagte die dreifache Olympiasiegerin auf einer Pressekonferenz. Sie und bei den Herren der 40jährige Matej Kazar sollen die Teams führen. Maria Remenova, Zuzana Remenova, Julia Machyniakova und Ema Kapustova gehören zu den nominierten Damen und starteten bereits im Weltcup, wobei Kapustava in der Gesamtweltcupwertung als 62. geführt wird. Die Juniorinnen Sara Pacerova und Kristina Makovinyova waren bisher nur im IBU Junior Cup aktiv und geben bei der EM ihr Debüt bei den Damen. Ivona Fialkova war erst letztes Jahr überraschend vom Leistungssport zurückgetreten und ihre Schwester Paulina Batovska Fialkova wurde am 24.12.2023 Mutter eines Mädchens, hat sich zuvor offen gelassen ob sie nach der Geburt zurückkehrt und noch nicht dazu geäußert. Beide fehlen dem slowakischen Biathlon. Im Herrenteam steht neben Matej Kazar, ihrem Leader, Tomas Sklenarik, Damian Cesnek, Matej Badan und die Junioren Sebastian Ilavsky und Simon Adamov. Ihr erfolgreichster Junior fehlt und wird in der Heimat nicht laufen. Als Führender in der IBU Junior-Cup Gesamtwertung bereitet er sich in Obertilliach auf die Junioren-Europameisterschaft in Polen und die Junioren-Weltmeisterschaft in Otepää vor. 

Preisgelder

Bei der Biathlon Europameisterschaft werden Preisgelder in Höhe von insgesamt 168.600 Euro ausgeschüttet, im Vergleich zu einer Biathlon Weltmeisterschaft (1.570.900 Euro) verschwindend wenig. Der Sieger eines EM-Einzelbewerbs erhält 5.500 Euro, der Zweitplatzierte 4.000 Euro, der Bronzerang ist mit 3.000 Euro dotiert und für das Erreichen des Ziels als Zehnter gibt es noch 300 Euro. Als Teilnehmer der Mixed- oder der Single-Mixed-Staffel erhalten die Sieger jeweils 2.250 Euro (Silber: 1.750 Euro, Bronze: 1.250 Euro). Bei den Teambewerben werden für den achten Rang noch jeweils 200 Euro ausgeschüttet. 

Das DSV-Aufgebot

Sechs Damen und sechs Herren wurden vom Deutschen Skiverband für eine Teilnahme an der EM ausgewählt. Selina Grotian und Johanna Puff sind nicht im Aufgebot und auch die zuletzt im Weltcup debütierte Julia Tannheimer fehlt. Sie arbeitet an ihrem Abitur und bereitet sich dann auf eine Teilnahme bei der Jugend- und Juniorenweltmeisterschaft vor. Grotian, die zuletzt in Antholz wegen eines im Team grassierenden Magen-Darm-Infekts pausieren musste und Johanna Puff ergänzen das deutsche Damen-Team bei der WM in Nove Mesto na Morave. Die verbandsinternen Qualifikationskriterien für die WM haben mit Janina Hettich-Walz, Franziska Preuß, Sophia Schneider und Vanessa Voigt nur vier Damen erfüllt. Bei den Herren wurde Danilo Riethmüller nach seinem fulminanten Weltcupdebüt mit Rang sieben im kurzen Einzel von Antholz aus dem ursprünglichen EM-Kader gestrichen und nach einer heutigen Veröffentlichung des DSV in den sozialen Medien durch Linus Kesper ersetzt. „Danilo Riethmüller legt nun in Rücksprache mit seinen Heim- und Behördentrainern eine Wettkampf-Pause ein, um sich nach drei Wochen in der Höhe (Martell, Ridnaun und Antholz) zu erholen und einen Trainingsblock vor den nächsten Events zu absolvieren. Seine Rückkehr ist beim Heim-IBU Cup am Arber geplant“, so der DSV in einer Pressemitteilung von heute. Für eine Teilnahme bei der EM in Brezno-Osrblie wurden nominiert:

Damen
– Marlene Fichtner (SC Traunstein)
– Juliane Frühwirt (SV Motor Tambach-Dietharz)
– Julia Kink (WSV Aschau)
– Stefanie Scherer (SC Wall)
– Emily Schumann (SV Eintracht Frankenhain)
– Marion Wiesensarter (SV Oberteisendorf)

Herren
– Lucas Fratzscher (WSV Oberhof 05)
– Simon Kaiser (WSV Oberhof 05)
– Linus Kesper (SC Willingen)
– Darius Lodl (SV Hermsdorf)
– Leonhard Pfund (SC Bad Tölz)
– David Zobel (SC Partenkirchen)

Letzte Saison war Lenzerheide in der Schweiz Gastgeber der Biathlon Europameisterschaft und Lisa Spark siegte im Einzel, Selina Grotian in der Verfolgung. Sofern beide für die diesjährige EM nominiert wären, stünde Spark im Einzel und Grotian in Sprint und Verfolgung ein persönliches Startrecht zu und damit sieben Startplätze für den DSV.

Selektion der Schweiz

Swiss-ski hat fünf Damen und vier Herren für Brezno-Osrblie nominiert.
Damen: Irene Cadurisch, Lydia Hiernickel, Lea Meier, Susi Meinen, Flurina Volken.
Herren: Sandro Bovisi, Dajan Danuser, Arnaud Du Pasquier, Gion Stalder

Das Team für Österreich

Ski Austria hat sein Team für die EM ebenfalls bereits bekannt gegeben.
Damen: Anna Andexer, Kristina Oberthaler, Julia Schwaiger, Lea Rothschopf, Lisa Osl, Lara Wagner, Dunja Zdouc.
Herren: Fabian Müllauer, Fredrik Mühlbacher, Christian Langegger, Patrick Jakob, Max Prosser, Andreas Hechenberger, Magnus Oberhauser.

Favoriten aus Norwegen

In der Gesamtwertung des IBU-Cups führt bei den Damen derzeit die Norwegerin Jenny Enodd und bei den Herren stehen mit Johan-Olav Botn, Mats Oeverby und Martin Nevland drei Norweger an der Spitze. Sie nehmen an der EM teil und dürften dort auch ein Wörtchen bei der Vergabe der acht Medaillensätze mitreden. In Sprint und Verfolgung stehen Norwegen mit dem Vorjahressieger in der Verfolgung Vebjoern Soerum jeweils sieben Startplätzte zu. Zum Team aus Norwegen gehören:Damen: Marthe Krakstad Johansen, Jenny Enodd, Emilie Kalkenberg, Ida Lien, Maren Kirkeeide, Karoline Erdal.Herren: Vebjoern Soerum, Martin Nevland, Martin Uldal, Mats Oeverby, Isak Frey, Johan-Olav Botn, Einar Hedegart (Sprint- und Verfolgungsstart).

Das Wettkampfprogramm

24.01.2024 – 10.30 Uhr: Einzel Herren, 20 km
24.01.2024 – 14.30 Uhr: Einzel Damen, 15 km

26.01.2024 – 11.00 Uhr: Sprint Herren, 10 km
26.01.2024 – 14.30 Uhr: Sprint Damen, 7,5 km

27.01.2024 – 11.00 Uhr: Verfolgung Herren, 12,5 km
27.01.2024 – 14.00 Uhr: Verfolgung Damen, 10 km

28.01.2024 – 10.45 Uhr: Mixed Staffel (M+W)
28.01.2024 – 14.00 Uhr: Single Mixed Staffel (M+W)

Änderungen in den Startzeiten sind kurzfristig möglich. Die Rennen können in dieser Saison erstmals im Livestream der Internationalen Biathlon Union (IBU) unter www.eurovisionsports.tv/ibu/ verfolgt werden sowie über das Datacenter der IBU und über die IBU-App.

Die mobile Version verlassen
Die mobile Version verlassen