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Ich wollte auch noch meine Meinung zum Thema kundtun, als Langläufer und Chemiker.
Prinzipiell ist der Wachsabrieb sehr gering, nicht umsonst hat man ja in den Untersuchungen trotz modernster Spurenanalytik erhöhte Fluorkonzentrationen nur an Orten feststellen können, an denen sich Zehntausende Langläufer tummeln. Von daher droht keine Gefahr durch Fluoraufnahme auf die Ski beim Laufen.
Was mich an diesem Fluorverbot vor allem stört ist, dass wir nicht wissen, was wir mit den neuen, noch teureren Fluorfree-Wachsen in die Umwelt einbringen. Einen Wachsabrieb gibt es auch dort und anscheinend wird mit “neuartigen Additiven” gearbeitet. Additiv heißt, dass es keine feste chemische Bindung wie bei den Fluorwachsen mehr gibt, die Abgabe an den Schnee sollte also eher höher sein. Natürlich müssen diese Additive die Reach-Verordung der EU erfüllen, aber das tun Fluorwachse ja auch (dürfen weiterhin produziert, verkauft und verwendet werden).
Also wir wissen nicht, ob der Ersatz für die Umwelt besser ist, die Hersteller werden ihre Wachszusammensetzungen nicht veröffentlichen (Betriebsgeheimnis).
Über der Eingangstür des Chemielabors an unserer Uni stand ein Schild: If you don’t know what you are doing, don’t do it!
Viele Grüße
Wolfgang