Rollwiderstand von Gummirollen bei Skirollern

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Der Rollreibungskoefizient hängt stark vereinfacht von der Kontaktzonengröße des Belages zu der Fahrbahn ab. Ich erspare Euch jetzt das akademische Gefasel mit den Kräften Fg, Fn und Fr – wer es genau wissen will -> z.B. Wikipedia. Also hinsichtlich PUR Rollen passen große Räder, hartes Material und schmale Räder prima zu der Herstellerangaben bezüglich Schnelligkeit und den bisher gemachten Erfahrungen.
Warum ist das aber bei Gummirädern genau andersherum (z.B. die Swenor 1 Rollen sind butterweich aber am schnellsten) ? Die Kontaktzone sollte auch bei weichem Gummi viel größer als bei hartem Material sein. Vermeintliche mystische Erklärungen wie z.B. Firmen „know how „ oder Wundermmaterialmischungen mit künstlicher Intelligenz passen nicht in mein Weltbild.

Teilnehmer

Hallo Tobias,
das ganze Thema ist etwas komplexer und doch etwas akademisch.
Speziell bei den breiteren Klassikrädern spielt neben der Reibung, vor allem das Walken (also wie viel Energie benötigt wird um das Rad permanent einzudrücken und wieder zu entlasten) eine große Rolle. Zudem ist die Unebenheit der Fahrbahn bei den Rädern mit kleinerem Durchmesser nicht zu verachten und ob (ich drücke es mal bildlich so aus) das Rad über jeden Stein drüber springen muss oder diesen nur schluckt oder der Roller kontinuierlich läuft.
Dies ist etwa mit MTB Reifen zu vergleichen. Da wird im Vergleich zum Rennrad auch mit wenig Luftdruck, also einem weichen Rad gefahren und der Rollwiderstand minimiert.
Diese Simulation ist im Labor nur schwer möglich. Für eine perfekte Abstimmung der Gummimischungen ist einfach jahrelange Erfahrung und etliche Praxistests notwendig.
Nicht umsonst haben die führenden Hersteller am Markt enge Kooperationen mit “Gummi”-Spezialisten die Continental oder kommen selbst aus dieser Branche.
VG aus Zella-Mehlis

Teilnehmer

Hallo Arno, hatte gehofft, dass sich ein Profi dazu äußert – vielen Dank für die umfassende und kompetente Antwort. Den Vergleich mit dem MTB Reifen und die Erklärung mit dem Stein finde ich schön plausibel. Vermute ich richtig, dass harte Gummirollen mehr mikroskopisch “hüpfen” als weiche Gummirollen und harte PUR Rollen dann eher einem nichtprofilierten Rennrradeifen gleichen (also immer schön die PUR Rollen polieren ..! Smiley)? Anderseits die aufzuwendende Walkarbeit sollte für einen weichen Gummirollen ja größer sein als bei harten… naja scheint komplex. Wir konnten jedenfalls den Rollwiderstand von Euren Gummirollern im Marathon Cup dieses Jahr physisch “erleben”. Der sollte ja für alle Roller im Wettkampfset innerhalb einer Toleranz gleich sein. Nur dass man mal eine ungefähre Vorstellung bekommt: wie wird das eigentlich technisch überprüft/gemessen ?
VG Grüße zurück in das schöne Z.-M.

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