Hanna Oeberg feiert ersten Saisonsieg im Biathlon Sprint von Annecy - xc-ski.de Langlauf

Hanna Oeberg feiert ersten Saisonsieg im Biathlon Sprint von Annecy

Hanna Oeberg feiert im Sprint der Damen beim Biathlon Weltcup in Annecy Le Grand Bornand den ersten Saisonsieg. In einem engen Rennen, wo wenige Strafrunden zu beklagen waren, stößt Hanna Oeberg die Lokalfavoritin Lou Jeanmonnot vom Sockel und am Ende komplettiert Dorothea Wierer das Podest auf dem Bronzerang. Die deutschen Damen platzieren sich im Mittelfeld, sind aber alle Sechs für die Verfolgung qualifiziert. 

Erster Saisonsieg von Hanna Oeberg

Lou Jeanmonnot (FRA), Hanna Oeberg (SWE), Dorothea Wierer (ITA), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Hanna Oeberg gelang in Annecy Le Grand Bornand ein perfekter Sprint. „Ich fühle mich besser als im letzten Jahr, viel ruhiger und deutlich sicherer am Schießstand. Mal war das Laufen besser, mal das Schießen, heute kam alles zusammen und ich bin froh, dass ich das heute hingekriegt habe,“ so Hanna Oeberg nach dem Rennen im ZDF. Es war ein enger Sprint und viele der Top-Athletinnen kamen mit zehn Treffern durch. Die ersten Sechs hielten sich schadlos und schnelle Schützinnen konnten sich dadurch einen kleinen Vorteil erarbeiten. Auf der Strecke musste ständig gearbeitet werden, es gab wenige Möglichkeiten sich auszuruhen und für einen Platz in den Top-20 war unbedingt perfekt abgestimmtes Material erforderlich. Lou Jeanmonnot belegte nur 3,3 Sekunden hinter H. Oeberg den Silberrang und Dorothea Wierer sicherte sich Bronze (+ 11,4 Sek.). Lisa Vittozzi wurde Vierte (+14,9 Sek.) vor Paulina Batovska Fialkova (+ 16,2 Sek.) und der Finnin Suvi Minkkinen auf Rang sechs (+ 27 Sek.). Für Samstag kann bereits jetzt eine spannende Verfolgung vorausgesagt werden, da bis zum 17. Platz alle innerhalb einer Minute liegen. 

   

Ständige Wechsel an der Spitze

Paulina Batovska Fialkova (SVK) © Thibaut/NordicFocus

Die Slowakin Paulina Batovska Fialkova mit Startnummer neun hat mit zehn Treffern und hervorragender Laufzeit ein Statement gesetzt. Viele der hinter ihr ins Rennen gestarteten Top-Athletinnen kamen trotz fehlerfreier Schießleistung nicht an ihre Gesamtzeit heran. Lisa Vittozzi mit Startnummer 48 gelang es. Auch sie hielt sich am Schießstand zwei Mal schadlos, lag eingangs der Schlussrunde noch minimal hinter der Slowakin, holte auf und mit einem starken Schlussspurt setzte sie sich schließlich mit einem Vorsprung von 1,3 Sekunden an die Spitze. Dann ging es Schlag auf Schlag, als die Französin Lou Jeanmonnot sich in der Spur stärker als Vittozzi zeigte und 11,6 Sekunden vor Vittozzi ins Ziel kam. Aber der Heimsieg wurde Jeanmonnot durch Hanna Oeberg entrissen. Die Schwedin überquerte mit einem Vorsprung von 3,3 Sekunden die Ziellinie und ging damit in Führung. Später mischte Dorothea Wierer, die nach fünf Treffern im Liegendanschlag in aussichtsreicher Position zum Stehendanschlag kam und diese Scheiben in nur 19,2 Sekunden weiß werden ließ, noch kräftig um eine Podestplatzierung mit. Eingangs der Schlussrunde betrug ihr Rückstand als Zweite lediglich 1,6 Sekunden, dieser vergrößerte sich aber mit jedem Meter. Im Ziel schob sie ihre Teamkollegin Lisa Vittozzi vom Podest auf Rang vier. Zwischen den beiden liegen nur 3,5 Sekunden.   

Jeanmonnot kratzt am gelben Trikot

Anna Magnusson (SWE) © Thibaut/NordicFocus

Die Schwedin Anna Magnusson ging im gelb-roten Trikot an den Start. Sie führte sowohl in der Gesamt- als auch in der Sprintwertung. Beim Sprint in Annecy konnte sie keine weiteren Punkte einfahren. Mit jeweils einer Strafrunde in den beiden Anschlägen und auch läuferisch nahezu eine Minute hinter der Schnellsten, Anamarija Lampic, landete sie auf Platz 38 und konnte damit nur drei Punkte sammeln. Ein Punkt trennt Lou Jeanmonnot nach dem Sprint noch vom gelben Trikot und in der Sprintwertung hat sie bereits die Führung mit einem Vorsprung von 45 Punkten vor Maren Kirkeeide übernommen. Das rote Trikot kann sich Lou Jeanmonnot bereits unter den Weihnachtsbaum legen.  

Justine Braisaz-Bouchet schützt sich

Justine Braisaz-Bouchet (FRA) © Manzoni/NordicFocus

Dass im Team der französischen Damen nicht alles idyllisch abläuft, ist hinlänglich bekannt. Justine Braisaz-Bouchet war sowohl als Geschädigte in dem Prozess wegen Kreditkartenbetrugs gegen Julia Simon verwickelt und darüber hinaus hat sie offensichtlich beobachtet als Ende letzter Saison Jeanne Richard am Gewehr von Oceane Michelon hantierte, was weder der französische Verband noch die Beteiligten bestätigten. „Es ist hart,“ meinte Braisaz-Bouchet nach dem Rennen im ZDF, und meinte damit die Social Media-Geschichte, wo sie Morddrohungen gegen ihre Tochter erhielt. „Ich habe alles gelöscht und wir müssen uns vor allem schützen, ich mich selbst und auch meine Angehörigen. Ich muss mich ein bißchen zurücknehmen und habe meine Accounts gelöscht. Jetzt versuche ich mich auf den Sport zu konzentrieren.“ Zum Verhältnis im Team sagte sie nur: „Ich versuche einfach nur, dass es für mich ok ist.“  Letztes Jahr gewann Braisaz-Bouchet den Sprint in der Heimat. „Es ist immer ein großes Vergnügen nach Annecy Le Grand Bornand zu kommen. Wir können auch kurz nach Hause fahren und das gibt uns Energie zurück. Es ist großartig, vor dieser unfassbaren Menschenmasse zu laufen. 

Drei Deutsche mit Ausgangsposition für die Verfolgung

Anna Weidel (GER) © Manzoni/NordicFocus

Anna Weidel beste Deutsche

Anna Weidel hat nach zehn Treffern als beste Deutsche mit einem Rückstand von 58,1 Sekunden Rang 17 erreicht. „Am Schießstand bin ich sehr zufrieden, habe Glück gehabt, vor allem liegend. Auf der Strecke war es ein bißchen zäh, aber ich habe probiert es mir gut einzuteilen und ich glaube dass es relativ gut funktioniert hat,“ so Anna Weidel nach dem Rennen, die hofft beim Verfolgungsrennen mit vier Mal Null durchzukommen. „Ich habe ja die ganzen deutschen Mädels um mich herum, ich probiere auf jeden Fall, dass ich die erste Runde gut mitkomme und dann ergibt sich das über das Rennen und dann schauen wir mal.“

„Man kann keine Wunder erwarten“

Franziska Preuss (GER) © Thibaut/NordicFocus

Nur zwei Sekunden hinter ihr platzierte sich Franziska Preuß. Sie hat den letzten Schuss nicht ins Ziel gebracht. „Mich ärgert der letzte Schuss. Der war superblöd. Aber es ist wie es ist. Neun Schüsse waren wirklich gut, dann kam ein bisschen Unruhe rein und dann habe ich es nicht mehr geschafft, den zu treffen. Da hat die letzte Überzeugung gefehlt. Ich hoffe, dass es mir am Samstag besser geht und ich ein paar Plätze gut mache,“ so Franziska Preuß nach dem Wettkampf. Franziska Preuß bezeichnete ihren Start in Le Grand Bornand als 2.0. In Östersund musste sie erkrankt ohne zählbare Ergebnisse abreisen und Hochfilzen in der Folge komplett auslassen. „Man kann keine Wunder erwarten, diese Doppelinfektion die hängt im Körper drin, ich fühl mich aber gesund und stabil. Auf der Strecke merkt man es, ich erhol mich nicht gut in den Abfahrten. Da muss man durch.“ Preuß gab zu, dass sie sich in einer schwierigen Situation befand. „Ehrlicherweise diese innerliche Flamme war nicht erloschen, aber gedämpfter,“ und Preuß gab auch an, dass sie vor Le Grand Bornand, wo sie unbedingt starten wollte, nicht viele Trainingstage hatte und sie deshalb es so erwartet hatte. „Ich bin froh, dass ich gestartet bin. Es hat gut getan, weil ich es für meine Motivation brauche.“ Franziska Preuß hofft darauf, dass sie Rennen für Rennen mehr Selbstvertrauen bekommt. Vanessa Voigt kam nach zehn Treffern nur 2,5 Sekunden hinter Franziska Preuß auf Rang 19 ins Ziel. 

Die weiteren deutschen Platzierungen

Julia Tannheimer (GER) © Thibaut/NordicFocus

Julia Tannheimer kassierte in jedem Anschlag eine Strafrunde. Obwohl sie auf der Strecke gut unterwegs war, sie war Schnellste unter den deutschen Damen, musste sie sich am Ende mit Platz 29 (+ 1:12 Minuten) zufrieden geben. Noch weiter nach hinten ging es für Janina Hettich-Walz. Auch sie war mit zwei Strafrunden belastet und kam mit einem Rückstand von 1:21 Min. auf Platz 37 ins Ziel. Julia Kink blieb liegend fehlerfrei, verfehlte stehend eine Scheibe und hat auf Platz 41 die Punkteränge äußerst knapp verpasst (+ 1:31 Min.). Dennoch ist in der Verfolgung bei vier guten Schießeinlagen in der Rangliste ein Schritt nach vorne möglich.  

Alle Österreicherinnen in der Verfolgung

Lisa Theresa Hauser (AUT) © Manzoni/NordicFocus

Obwohl am Schießstand nur eine Scheibe nicht fiel hatte Lisa Theresa Hauser als beste Österreicherin im Ziel auf Platz 20 einen Rückstand von 1:04 Minuten auf die siegreiche Hanna Oeberg. Anna Andexer, ebenfalls mit einer Strafrunde belastet, sortierte sich im Ziel auf Rang 24 ein. Weiter nach hinten gespült hat es Lea Rothschopf. Sie geht als 55. in die Verfolgung (1 Fehler, + 2:00 Min.) und Anna Juppe (2 Fehler, + 2:02 Min.) geht gleichzeitig mit ihr in die Verfolgung. Anna Gandler (2 Fehler) hat als 60. die Verfolgung als Letzte erreicht.
Die Schweizerin Lena Häcki-Groß wurde auf Rang 45 (2 Fehler) Beste ihres Teams. Amy Baserga kam nach drei Strafrunden auf Platz 50 und Aita Gasparin (1 Fehler) belegte Rang 54. Lea Meier hat sich nach drei Strafrunden als 66. nicht für die Verfolgung qualifiziert.  

Ergebnis

Der weitere Wettkampfplan in Annecy Le Grand Bornand

Bildergalerie

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