Biathlon Sprint in Annecy: Norwegischer Doppelerfolg, Nawrath bester Deutscher - xc-ski.de Langlauf

Biathlon Sprint in Annecy: Norwegischer Doppelerfolg, Nawrath bester Deutscher

Norwegischer Doppelerfolg im Sprint beim Biathlon Weltcup in Annecy Le Grand Bornand. Emilien Jacquelin komplettiert das Podest hinter dem siegreichen Vetle Sjaastad Christiansen und Johannes Dale-Skjevdal. Philipp Nawrath wird auf Rang zehn bester Deutscher. 

Erster Saisonerfolg für Vetle Sjaastad Christiansen

Vetle Sjaastad Christiansen (NOR) © Thibaut/NordicFocus

Das warme Wetter setzte der 2 km-Strecke in Annecy Le Grand Bornand merklich zu. Die Spur wurde tiefer und in der Folge bedeutete es für die Athleten mehr Kraft aufwenden zu müssen. Obwohl Vetle Sjaastad Christiansen in den ersten beiden Runden nicht zu den Schnellsten zählte, waren seine zehn Treffer am Schießstand die Grundlage für seinen Sieg im Sprint von Annecy Le Grand Bornand. Er bog noch mit einem Rückstand von 10,3 Sekunden in die Schlussrunde und gab informiert über die Siegchancen richtig Gas in der Spur. Die Ziellinie überquerte er als Sieger 3,5 Sekunden vor seinem Teamkollegen Johannes Dale-Skjevdal. Christiansen feiert mit dem Sprintsieg den ersten Weltcuperfolg in dieser Saison. Dale-Skjevdal hatte liegend und stehend jeweils eine Scheibe verfehlt und trotz zwei Strafrunden die schnellste Gesamtlaufzeit geboten. Emilien Jacquelin traf liegend seine fünf Scheiben, ließ im Stehendanschlag eine stehen und komplettierte das Podest nur 1,5 Sekunden hinter Dale-Skjevdal auf dem Bronzerang. Beim Franzosen blieb gleich die erste Scheibe im stehenden Schießen schwarz, in 20 Sekunden räumte er die weiteren vier ab und hat schließlich durch seine schnelle Schießeinlage sich den dritten Platz erarbeitet. Die Abstände auf und auch neben dem Podest innerhalb der Top-6 liegen innerhalb von 8,8 Sekunden, was auch Garantie für eine spannende Verfolgung ist.

Johan-Olav Botn verteidigt das gelb-rote Trikot 

Johan-Olav Botn (NOR) © Thibaut/NordicFocus

Ganz auf das Podest hat es für Johan-Olav Botn nicht gereicht. Am Schießstand arbeitete er sehr konzentriert, ging mit sauberer Weste weg und hat vor allem im Angang auf der ersten Runde sehr viel Zeit liegen gelassen. Im Ziel fehlten ihm auf Rang vier nur eine Sekunde auf den Bronzerang hinter Jacquelin. Später als Botn war sein Teamkollege Sivert Guttorm Bakken ins Rennen gestartet. Auch er brachte seine zehn Schüsse ins Ziel und mit einer sehr schnellen Schlussrunde überquerte er die Ziellinie nur 2,6 Sekunden hinter Botn auf dem fünften Rang. Als Sechster sortierte sich der Schwede Sebastian Samuelsson ein. Er hatte den Sieg vor Augen, kassierte im Stehendschießen zwei Strafrunden und mit der schnellsten Schlussrunde wurde er Sechster und verdrängte damit seinen Teamkollegen Martin Ponsiluoma (1:1) aus dem Kreis der sechs Besten. Der Franzose Eric Perot kam mit nur einem Fehler nicht über Rang acht hinaus und konnte damit in der Gesamtweltcupwertung nicht entscheidend an Botn heranrücken. Allerdings zog er mit zwei Punkten Vorsprung an dem Italiener Tommaso Giacomel vorbei, nachdem dieser nur auf Platz 24 im Sprint landete. Johan-Olav Botn kann sich zumindest das rote Trikot des Führenden in der Sprintwertung unter den Christbaum legen. Ob er das gelbe Trikot in Frankreich weiterhin verteidigen kann, werden die Ergebnisse aus Verfolgung und Massenstart zeigen. Sturla Holm Laegreid, der Gesamtweltcupsieger der Vorsaison fühlte sich bereits gestern nicht fit, ließ das Training aus und wurde mit einem Fehlschuss im Stehen und einem Rückstand von 31,6 Sekunden Elfter. Weniger gut erging es Isak Frey. Er reiste bereits in Hochfilzen erkrankt ab, kam gestern aus der Heimat zurück zum Team und seine Erkrankung steckte wohl noch in seinem Körper. Lediglich eine Strafrunde wegen eines Fehlers im Stehendanschlag hatte er zu laufen und dennoch wurde er nur 54. mit einem Rückstand von 1:48 Minuten. Ob sich die vorzeitige Rückkehr in den Weltcup für ihn auszahlt wird sich zeigen, wie es ihm in der Verfolgung ergeht. Noch wäre er als derzeit 21. in der Gesamtwertung für den Massenstart qualifiziert.     

Philipp Nawrath bester Deutscher

Philipp Nawrath (GER) © Manzoni/NordicFocus

Auf Rang zehn wurde Philipp Nawrath bester Deutscher. Nach fünf Treffern im Liegen kam er mit der vierten Zeit und nur 12,7 Sekunden zurück zum entscheidenden Schießen. Eine Scheibe blieb schwarz und nach der Strafrunde kam er mit einem Rückstand von 26,2 Sekunden hinter dem Sieger als Zehnter ins Ziel und war damit bester Deutscher. Nach dem Rennen hat sich Philipp Nawrath im ZDF als Erstes bei den Technikern bedankt. „Die machen den ganzen Dezember einen guten Job und das macht richtig Bock auf die nächsten Rennen.“ Dass es mit einem fehlerfreien Stehendschießen durchaus zum Podest gereicht hätte, nannte er ärgerlich. „Es war knapp, aber dennoch ein gutes Resultat.“ Justus Strelow hielt sich in beiden Schießen schadlos und belegte mit einem Rückstand von 35,1 Sekunden Platz 13. David Zobel wurde mit einem Rückstand von 51 Sekunden 18. Mit dieser Ausgangsposition könnte es in der Verfolgung noch um einige Plätze nach vorne gehen und vor allem Justus Strelow liegen die Wettkämpfe mit vier Schießeinlagen, wo er seine Klasse am Schießstand beweisen kann. Der im Herrenteam für das Laufen verantwortliche Trainer Jens Filbrich sagte nach dem Wettkampf: „Ich bin nicht unzufrieden. Wir wissen, dass wir bei diesen weichen, stumpfen Bedingungen immer unsere Probleme haben. Das wissen wir, dass das unser Problem ist bei dem weichen tiefen Zeug voranzukommen. Die Spur wird da zehn bis fünfzehn Zentimeter tief, wenn man mit beiden Füßen hindrückt, da geht der Schnee weg, das ist nicht einfach.“ 

Philipp Horn zeigt sich enttäuscht

Philipp Horn (GER) © Thibaut/NordicFocus

Schon im Liegendanschlag blieben bei Philipp Horn drei Scheiben schwarz. Besonders ärgerlich nachdem Horn in der ersten Runde nahezu die gleiche Zeit lief als der Norweger Dale-Skjevdal. „Das ist extrem ärgerlich, weil ich mich in der ersten Runde gut gefühlt habe, der Ski ist gut gelaufen.“ Philipp Horn hatte auch gleich nach dem Rennen noch keine Erklärung für seine drei Fehlschüsse. „Ich kann es mir nicht so richtig erklären. Ich war ruhig und konzentriert, habe gedreht, weil ich beim Anschießen mehr Wind hatte. Vielleicht hatte ich einen zu harten Puls,“ so Horn, der sich dieses Schießen noch einmal genauer betrachten wird. Im Stehen kam dann eine weitere Extrarunde hinzu und am Ende kam er als 35. ins Ziel mit einem Rückstand von 1:21 Minuten. Vor ihm auf Rang 23 hat sich Simon Kaiser platziert. Nach zwei Fehlern im Stehen hatte er im Ziel einen Rückstand von 1:04 Minuten. Auch der sechste Deutsche, Danilo Riethmüller, hat die Verfolgung erreicht. Mit drei Strafrunden (1:2) wurde er im Ziel 51. 

Simon Eder wieder bester Österreicher

Simon Eder (AUT) © Manzoni/NordicFocus

Kaum zu glauben, dass Simon Eder mit seinen 42 Jahren immer noch die besten Ergebnisse seines Teams erreicht. Im heutigen Sprint hielt er sich am Schießstand mit schnellen Einlagen, vor allem im Stehen räumte er seine fünf Scheiben in lediglich 18,9 Sekunden ab, fehlerfrei. In der Spur fehlt ihm die jugendliche Spritzigkeit und dennoch kann er als 19. mit einem Rückstand von lediglich 51,6 Sekunden in die Verfolgung starten. Fabian Müllauer landete nach zwei Strafrunden auf Platz 41 und auch Dominic Unterweger hat sich als 56. für die Verfolgung qualifiziert. David Komatz startete nicht. 

Burkhalter bester Schweizer

Joscha Burkhalter (SUI) © Manzoni/NordicFocus

Fünf Schweizer starteten in den Sprint, Niklas Hartweg kuriert sich noch von seiner Erkrankung aus und wird erst im Neuen Jahr wieder starten. Joscha Burkhalter kam nach einer Strafrunde mit einem Rückstand von 44,5 Sekunden als 17. ins Ziel und hat gute Chancen in der Verfolgung, wo er sich mit einem Ergebnis seinen Platz im Massenstart sichern könnte. Sebastian Stalder (0:2) wurde 56. und hat sich damit ebenfalls für die Verfolgung qualifiziert, was James Pacal (1:0, 66.), Dajan Danuser (2:1, 70.) und Jeremy Finello (2:3, 78.) nicht gelang.

Ergebnis

Der weitere Wettkampfplan in Annecy Le Grand Bornand

Bildergalerie

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