Biathlon Weltcup: Französischer Doppelerfolg in Verfolgung von Lenzerheide - Franziska Preuß wird Vierte - xc-ski.de Langlauf

Biathlon Weltcup: Französischer Doppelerfolg in Verfolgung von Lenzerheide – Franziska Preuß wird Vierte

Julia Simon (FRA), Justine Braisaz-Bouchet (FRA), Marit Ishol Skogan (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Justine Braisaz-Bouchet landet einen Start-Ziel-Sieg im Verfolgungswettkampf beim Biathlon Weltcup in der Lenzerheide und verweist Julia Simon auf den Silberrang. Die Norwegerin Marit Ishol Skogan komplettiert das Podest und Franziska Preuß schrammt auf Rang vier erneut knapp vorbei. Vanessa Voigt und Janina Hettich-Walz runden auf den Plätzen sieben und acht ein weiteres Top-Ergebnis der DSV-Damen ab.   

Start-Ziel-Sieg von Justine Braisaz-Bouchet

Justine Braisaz-Bouchet als Sprintsiegerin war die Gejagte beim Verfolgungswettkampf der Damen über 10 km in der Lenzerheide. Ingrid Landmark Tandrevold und Lisa Vittozzi lagen nur knapp hinter ihr. Alle drei podestplatzierten Damen arbeiteten im Sprint vor allem am Schießstand tadellos. In der Verfolgung waren allerdings vier Schießeinlagen zu absolvieren. Aus deutscher Sicht lag Franziska Preuß mit rund einer Minute Rückstand am Aussichtsreichsten. Dorothea Wierer aus Italien und die Österreicherin Anna Gandler mussten kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen auf einen Start verzichten. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um den Gefrierpunkt gelang Justine Braisaz-Bouchet ein Start-Ziel-Sieg vor Julia Simon und der Norwegerin Marit Ishol Skogan. Nur 2,4 Sek. dahinter überquerte Franziska Preuß die Ziellinie auf Rang vier und hinter ihr reihten sich die beiden Schwedinnen Elvira Oeberg und Linn Persson ein.

Julia Simon kommt in den Spitzenbereich

Julia Simon (FRA) © Manzoni/NordicFocus

Justine Braisaz-Bouchet begann mit einem Fehler und auch Ingrid Landmark Tandrevold und Lisa Vittozzi mussten nach dem ersten Schießen in die Strafrunde abbiegen. Julia Simon als nächste Verfolgerin profitierte davon, traf ihre Scheiben und schob sich nun mit 9,4 Sek. Rückstand hinter Braisaz-Bouchet. Franziska Preuß verfehlte ebenfalls eine Scheibe, hielt aber die siebte Position und direkt hinter ihr reihte sich Janina Hettich-Walz nach fünf Treffern ein. Vanessa Voigt verbesserte sich nach einem tadellosen Schießen auf Rang 14 und Selina Grotian fiel nach einer Strafrunde weiter zurück. An der Spitze machte Julia Simon Zeit gut und auch Ingrid Landmark Tandrevold schob sich etwas näher heran, während Vittozzi das Tempo nicht halten konnte. 

Janina Hettich-Walz schiebt sich weiter nach vorne

Janina Hettich-Walz (GER) © Manzoni/NordicFocus

Im zweiten Liegendanschlag lagen die ersten drei direkt aufgereiht, Braisaz-Bouchet schoss zügig und fehlerfrei, Julia Simon folgte ihr sofort, Tandrevold musste erneut abbiegen und Lisa Vittozzi kassierte sogar zwei Strafrunden. Während Franziska Preuß eine weitere Scheibe stehen ließ, hielt sich Janina Hettich-Walz schadlos und rückte auf Position fünf auf, Franziska Preuß reihte sich nach der Strafrunde auf Platz acht ein. Vanessa Voigt räumte ab, konnte aber keinen Rang gut machen und bei Selina Grotian kam eine weitere Extrarunde dazu. Mit über drei Minuten Rückstand blieb ihr im weiteren Verlauf des Rennens nur noch Schadensbegrenzung. An der Spitze hielt sich weiterhin Braisaz-Bouchet, dicht gefolgt von Julia Simon und der Abstand von Tandrevold betrug bei Schießstandeingang bereits 39,9 Sek.

Braisaz-Bouchet setzt sich ab

Justine Braisaz-Bouchet (FRA) © Manzoni/NordicFocus

Im ersten Stehendanschlag kam Braisaz-Bouchet mit einem Fehler davon, aber Julia Simon musste zwei Mal kreiseln. Tandrevold gelang es nicht durch die weit geöffnete Tür zu gehen, verfehlte drei Scheiben und während Braisaz-Bouchet ihren Vorsprung auf 31,2 Sek. zu Simon ausbaute, bot sich nun auch eine Chance für Hettich-Walz. Mit fünf Treffern kam die Deutsche mit einem Rückstand von 1:07,2 Min. an dritter Position zurück in die Spur. Franziska Preuss hielt sich ebenso schadlos und lag an fünfter Position; ihr Rückstand auf die Spitze betrug 1:25,3 Min. und Vanessa Voigt schob sich durch eine perfekte Serie auf Rang elf (+ 1:43,6 Min.). Auf dem Weg zum entscheidenden Anschlag baute Braisaz-Bouchet ihren Vorsprung nochmals aus, Julia Simon und auch Hettich-Walz kamen nicht an die Führende heran und so stand Braisaz-Bouchet zum vierten Schießen allein auf weiter Flur auf Schießbahn eins. Eine Patrone verfehlte das Ziel aber ihr Vorsprung war so groß, dass Julia Simon erst zum Schießstand kam, während Braisaz-Bouchet längst in die Strafrunde eingebogen war. Simon riskierte viel, schoss schnell und wurde mit fünf Treffern belohnt und der Abstand zur Führenden war auf 7,5 Sek. geschmolzen. Bei Janina Hettich-Walz blieb unglücklicher Weise im letzten Anschlag eine Scheibe stehen und während sie kreiselte räumte Franziska Preuß ihre fünf Scheiben ab. An dritter Position lief die Norwegerin Marit Ishol Skogan, aber nur 1,6 Sek. dahinter kam Preuß und Hettich-Walz hatte 7,2 Sek. Rückstand auf Preus. Weitere 7,3 Sek. später bog Vanessa Voigt in die Schlussrunde ein, aber hinter den drei Deutschen lauerten Linn Persson, Marketa Davodiva und Elvira Oeberg in absoluter Schlagdistanz.

„Man muss sich auch über Rang vier freuen können“

Franziska Preuss (GER) © Manzoni/NordicFocus

Braisaz-Bouchet feierte einen Start-Ziel-Sieg, Julia Simon kam nicht mehr an sie heran und erreichte mit Rang zwei ihre erste Podestplatzierung in einem Einzelwettkampf in dieser Saison. Im Kampf um Platz drei setzte sich schließlich die Norwegerin Skogan gegen die Deutsche durch und Franziska Preuß meinte nach dem Rennen im ZDF: „Man muss sich auch über einen vierten Platz freuen können,“ und weiter „es hat ums Arschlecken nicht gereicht.“ Preuß war aber glücklich, dass es nach ihrer Vorgeschichte mit Corona und der Wettkampfpause in Hochfilzen so gut geklappt hat. „Vor allem mit zwei Mal Null stehend. Ich war heute wie ferngesteuert, habe gekämpft bis zum Schluss. Als ich vom Schießstand raus bin, dachte ich mir, ich könnte die noch packen, aber bei dem langen steilen Anstieg ist sie einen Ticken zu weit weg gelaufen und ich bin dann nicht mehr hingekommen.“ Vanessa Voigt zog auf der Schlussrunde noch an Janina Hettich-Walz vorbei, überquerte die Ziellinie auf Rang sieben 1,1 Sek. vor Hettich-Walz. „Es war jetzt doch die letzten Tage sehr, sehr schwer, vor allem vom Kopf her“, erklärte Vanessa Voigt, die sich fragte, wo ihre gute Form nach Östersund war. „Es ging stetig bergab, in Östersund konnte ich leicht mit den anderen mitlaufen, habe mich spielerisch im Feld bewegt, das war gestern überhaupt nicht so. Als mich jemand überholt hat, hatte ich überhaupt keine Chance dranzubleiben.“ Das heutige Rennen sieht sie als Lichtblick für den morgigen Massenstart. In der reinen Verfolgungszeit war Vanessa Voigt die absolut Schnellste. Selina Grotian hat auf Rang 41 die Weltcuppunkte verpasst.

Aus Schweizer Sicht machte Lena Häcki-Groß einen Sprung nach vorne. Sie verbesserte sich nach vier Strafrunden um acht Plätze und überquerte die Ziellinie als Elfte. Amy Baserga wurde 36., Lea Meier 39. und Aita Gasparin 40. Von den ÖSV-Damen platzierte sich Tamara Steiner als Beste auf dem 17. Rang. Sie verfehlte keine der zwanzig Scheiben und machte acht Plätze gut. Anna Juppe reihte sich als 45. ein. Lisa Vittozzi belegte am Ende nach fünf Strafrunden Rang 14, gefolgt von Ingrid Landmark Tandrevold mit sieben Strafrunden.  

Der weitere Wettkampfplan in Lenzerheide

Ergebnis Verfolgung Damen

Bildergalerie

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