Biathlon Weltcup: Zwei neue Gesichter im DSV-Aufgebot für Soldier Hollow und Canmore - xc-ski.de Langlauf

Biathlon Weltcup: Zwei neue Gesichter im DSV-Aufgebot für Soldier Hollow und Canmore

Danilo Riethmueller (GER) © Deubert/IBU

Sechs Damen und sieben Herren wurden vom Deutschen Skiverband für den Biathlon Weltcup in Soldier Hollow (USA) nominiert. Mit Danilo Riethmüller und Julia Kink kommen zwei Neue ins Weltcup-Team und Julia Kink gibt ihr Debüt. 

Das deutsche Team

Von der DSV-Führung wurde das Team nach Oslo für den Biathlon Weltcup in Soldier Hollow (USA) grundsätzlich nicht verändert. Die Athleten sind von Oslo direkt weitergereist. Bei den Herren kommt als siebter Mann Danilo Riethmüller hinzu und bei den Damen waren durch die Erkrankung von Franziska Preuß in Oslo ohnehin nur fünf Damen am Start. Julia Kink, gerade zweimalige Junioren-Weltmeisterin in Otepää (Massenstart60, Staffel) geworden, wird ihr Weltcupdebüt in Nordamerika geben. Demnach sind im Team:Damen
– Selina Grotian (SC Mittenwald)
– Janina Hettich-Walz (SC Schönwald)
– Julia Kink (WSV Aschau)
– Johanna Puff (SC Bayrischzell)
– Sophia Schneider (SV Oberteisendorf e.V.)
– Vanessa Voigt (SV Rotterode)
Herren
– Benedikt Doll (SZ Breitnau)
– Philipp Horn (SV Eintracht Frankenhain)
– Johannes Kühn (WSV Reit im Winkl)
– Philipp Nawrath (SK Nesselwang)
– Roman Rees (SV Schauinsland)
– Danilo Riethmüller (WSV Clausthal-Zellerfeld)
– Justus Strelow (SG Stahl Schmiedeberg)

Danilo Riethmüller: „Ich bin optimistisch“

Danilo Riethmueller (GER) © Manzoni/NordicFocus

Während das Weltcup-Team direkt von Oslo sich auf die Reise macht, kommt Danilo Riethmüller direkt aus Deutschland nach Amerika. Er war zuletzt beim IBU Cup in Obertilliach, reiste dort frühzeitig nach einem gelungenen Verfolgungsrennen, bei dem er sich von Platz 22 auf 5 nach vorne arbeitete, ab. Riethmüller hatte in dieser Saison bereits zwei Weltcuprennen in Antholz erfolgreich bestritten und wird für seine Leistungen nun mit weiteren Weltcupeinsätzen belohnt. Riethmüllers Ergebnisse im IBU Cup bewegten sich zum größten Teil in den Top-10. Wenn einer es schaffte, den dominierenden Norwegern Paroli zu bieten, war er es. In der Gesamtwertung ist er hinter fünf Norwegern auf Rang sechs platziert. Zu seiner Nominierung wird Danilo Riethmüller in einer PM des DSV wie folgt zitiert: „Ich habe diese Saison bis jetzt sehr positiv erlebt und hätte nicht damit gerechnet, dass es mit meinen sportlichen Leistungen so gut laufen würde. Auch gesundheitlich bin ich im Vergleich zu den letzten Jahren, in denen ich immer mal Rückschläge zu verkraften hatte, stabil durchgekommen. Tatsächlich ist den Trainern schon in der Saisonvorbereitung aufgefallen, dass ich bei den verschiedenen Leistungstests verbesserte Resultate erzielen konnte. Sei es beim Radanstieg, Crossanstieg, Krafttest oder komplexen Rollereinheiten, überall konnte ich mich steigern. Mir selbst ist das gar nicht so aufgefallen, und ich habe mir darüber nicht allzu viele Gedanken gemacht – ich war einfach froh, dass ich mein Training gut durchziehen konnte. Die Freude darüber, gut trainieren zu können, Spaß dabei zu haben, lag bei mir mehr im Fokus. Ich habe versucht etwas in meiner Ernährung zu verändern und bewusster gegessen. Das hat sicher auch einen kleinen Teil dazu beigetragen. Dass ich bei den letzten beiden Weltcups dabei sein kann, ehrt mich sehr. Ich hätte nicht unbedingt damit gerechnet. Ich betrete Neuland in meiner bisherigen Karriere: Ich war noch nie in Nordamerika und kenne die Strecken und Schießstände nicht. Ich bin ein bisschen aufgeregt, weil ich nicht weiß, was mich erwartet, aber ich bin optimistisch.“

Auch Julia Kink erstmals im Weltcupteam

Julia Kink (GER) © Reichert/NordicFocus

Julia Kink kommt gerade aus Otepää in Estland von der Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaft. Dort lief sie im Massenstart60 der Juniorinnen nach beeindruckendem Kampf in der Schlussrunde zum Titel und mit der Staffel der Juniorinnen gab es ebenfalls Gold. In der PM des DSV wird sie wie folgt zitiert: „Bevor es für mich in die JWM-Vorbereitung ging, lief es bei mir leider so gar nicht mehr am Schießstand, ich habe da dann auch irgendwie mein Selbstvertrauen beim Schießen verloren. Die Sicherheit konnte ich mir dann aber zum Glück in der Vorbereitungszeit wieder zurückholen. Das letzte Ergebnis im IBU-Cup vor der JWM war da ganz entscheidend, bei dem ich unter wirklich schweren Bedingungen 1-1 geschossen habe. Die Zeit in Otepää mit dem ganzen Team habe ich voll genossen, und auch mit meinem elften und fünften Platz im Einzel und Sprint bin ich eigentlich total zufrieden. Nach dem Sprint habe ich mich aber schon auch bisschen geärgert, dass ich eine Medaille wegen meiner langsamen Schießstandzeit verpasst habe. Ich konnte den Ärger für den Massenstart ganz gut in Motivation ummünzen und bin letztendlich Juniorenweltmeisterin geworden bin. Auch der Erfolg und die positive Stimmung des gesamten Teams haben mich nochmal gepusht. Der letzte Wettkampftag, der Sieg mit der Staffel, war der krönende Abschluss für unser Team. Es gab viele schöne Momente bei der JWM, und da einen rauszusuchen, ist wirklich schwer. Als ich im Massenstart kurz vor der Ziellinie kapiert habe, dass ich’s geschafft habe, war schon sehr cool. Ich freue mich schon unglaublich darauf, ein bisschen Weltcup-Luft schnuppern zu dürfen, und dass es dann auch noch gleich in die USA und nach Kanada geht, ist natürlich ein Traum. Meine Gefühlslage ist eine Mischung – einerseits bin ich voller Vorfreude, andererseits muss ich aber zugeben, dass ich schon auch ein bisschen nervös bin. Das könnte ich dann höchstwahrscheinlich auch vor dem ersten Rennen sein.“

Statement von Felix Bitterling

Felix Bitterling (DSV) © dsv

„Die beiden Nordamerika-Weltcups sind sicherlich etwas Besonderes, nicht nur durch die lange Anreise und den Zeitunterschied, den man als Athlet erstmal händeln muss. Zudem gilt es in Soldier Hollow, einem Stadion, das auf etwa 1800 Metern über Meereshöhe liegt, mit der Höhenlage klarzukommen. In den Staffeln wollen wir wieder vorne angreifen, ebenso wie bei den Sprints, um im Verfolger eine gute Ausgangsposition zu haben. Gerade die Verfolger wollen wir mit positiverem Ergebnis bestreiten als zuletzt.Zu den am Holmenkollen gestarteten Athleten und Athletinnen kommen Danilo Riethmüller und Julia Kink hinzu. Beide haben sich diese Starts durch ihre guten Leistungen im Laufe der Saison verdient. Julia Tannheimer bereitet sich nach dem letzten IBU Cup auf eigenen Wunsch auf ihr Abitur vor, was wir ausdrücklich unterstützen.“

Nachdem sowohl Riethmüller, Kink und auch Bitterling in der Verbandsmitteilung mit „die beiden Weltcups in Nordamerika“ zitiert werden ist davon auszugehen, dass das Team in derselben Besetzung von Soldier Hollow nach Canmore reist. Darüber hinaus wurde schon früh kommuniziert, dass die zusätzliche Startquote pro Athlet, der in den Top-10 des IBU Cups platziert ist, auf zwei pro Nation begrenzt, für die beiden Weltcups in Nordamerika gilt. „Unter Voraussetzung vollkommener Gesundheit wird ein Start zum WC Finale in Canmore angestrebt,“ so teilte der DSV im Laufe des Weltcups in Oslo zu Franziska Preuß mit, nachdem sie „aufgrund anhaltender gesundheitlicher Beschwerden (Atemwegserkrankung) weder bei den restlichen Rennen in Oslo noch in Soldier Hollow an den Start gehen“ konnte bzw. kann. 

Das Wettkampfprogramm

IBU Biathlon Weltcup Soldier Hollow, Utah (USA)

08. März 2024: 20.25 Uhr – Staffel Herren, 4 x 7,5 km
08. März 2024: 23.00 Uhr – Sprint Damen, 7,5 km
09. März 2024: 20.25 Uhr – Staffel Damen, 4 x 6 km
09. März 2024: 23.00 Uhr – Sprint Herren, 10 km
10. März 2024: 17.00 Uhr – Verfolgung Damen, 10 km
10. März 2024: 18.50 Uhr – Verfolgung Herren, 12,5 km

Die Rennen aus Soldier Hollow (USA) werden in der ARD und von Eurosport live übertragen. Die Startzeiten können sich kurzfristig ändern.

Aufgebot für das IBU-Cup Finale in Obertilliach

Damen: Lisa Maria Spark, Julia Tannheimer, Marlene Fichtner, Marion Wiesensarter, Stefanie Scherer, Emily Schumann.Herren: Linus Kesper, Lucas Fratzscher, Leonhard Pfund, Philipp Lipowitz, Simon Kaiser, David Zobel.Julia Tannheimer und Marlene Fichtner bei den Damen sowie Linus Kesper und Leonhard Pfund kommen direkt von der Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaft in das IBU Cup Team. Hier findet man das Wettkampfprogramm von Obertilliach.
Die Rennen des IBU Cups können live und kostenlos bei eurovisionsport.com und im Datacenter der IBU verfolgt werden. 

(Quelle: u.a. PM DSV)

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