Endlich wieder Biathlon: Der Weltcup startet in Östersund - xc-ski.de Langlauf

Endlich wieder Biathlon: Der Weltcup startet in Östersund

Mit Teamwettkämpfen beginnt im schwedischen Östersund die Biathlon-Saison 2025/26. Morgen fällt der Startschuss des ersten Weltcups, der sich über zwei Wochenenden erstreckt.   

Östersund wieder im Weltcupkalender

Oestersund, Stadion © Manzoni/NordicFocus

Letzte Saison fand in Östersund kein Biathlon Weltcup statt, nachdem dort Februar/März 2025 die Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaften durchgeführt wurden. Nun trifft sich die Biathlon-Familie, wie fast schon zur Tradition geworden, zur offiziellen Eröffnung des Biathlon-Weltcups wieder im schwedischen Östersund. Die mittelschwedische Stadt in der Provinz Jämtland hat knapp 50.000 Einwohner. Sie liegt ungefähr in der Mitte des Landes am bekannten See Storsjön („Großer See“) und ist einer der größten Wintersportorte Schwedens. Aus diesem See soll das Seeungeheuer entstiegen sein, welches für das Maskottchen „Birger“ Pate stand. Östersund ist immer wieder Austragungsort nationaler und internationaler sportlicher Großereignisse. Die Loipen des Biathlonzentrums in Östersund befinden sich auf einer Höhe zwischen 300 und 400 Metern, erstrecken sich auf knapp 90 km, mit einer derzeitigen Schneeauflage von ca. 40 cm. Tagsüber sind Temperaturen deutlich unter dem Gefriergrad angesagt, die Sonne wechselt sich mit den Wolken ab und schneien könnte es nach der Vorhersage am Montag und am Abschluss-Sonntag. Am ersten Wettkampftag stehen Damen- und Herren-Staffeln auf dem Programm und tags darauf Single-Mixed- und Mixed-Staffel. Danach folgen Einzel, Sprint und am abschließenden Sonntag die Verfolgungswettkämpfe. Es sind 258 Athleten (127 Frauen und 131 Herren) aus 28 Nationen gemeldet, dazu weitere 310 Offizielle. 

Erste Saison ohne Boe-Brüder

Johannes Thingnes Boe (NOR), Tarjei Boe (NOR), (l-r) © Authamayou/NordicFocus

Nachdem beide Boe-Brüder überraschender Weise ein Jahr vor den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand/Cortina ihre Leistungssportkarriere beendet haben, darf man gespannt sein, wer bei den Herren die Führung übernimmt. Gerade bei den Norwegern warten ja einige Top-Talente auf ihren Weltcupeinsatz. Sie dürften aktuell als eines der stärksten Herrenteams gesehen werden. Die Schweden wollen bei ihrem Heimweltcup aber sicherlich ein Wörtchen mitreden, insbesondere in den Teambewerben. Gerade im Mixed-Bereich lagen sie am Ende knapp vor dem französischen Team, die sich letzte Saison auch die jeweilige Staffelkugel sicherten. Schwedens Damenstaffel siegte bei der Saisoneröffnung im letzten Jahr vor Frankreich und Norwegen, bei den Herren standen die Franzosen ganz oben vor Norwegen und Schweden. Bei den Damen scheint die französische Mannschaft ohnehin das Maß aller Dinge zu sein. Fünf von ihnen platzierten sich Ende letzter Saison in den Top-10 der Gesamtweltcupwertung.  

Heimweltcup der Schweden

Emma Hoeglund (SWE); Team Sweden, Hanna Oeberg (SWE), Jean-Marc Chabloz (SUI); coach Team Sweden, Anna Magnusson (SWE), Ella Halvarsson (SWE), Mattias Jr. Nilsson of Sweden; coach Team Sweden, Johanna Skottheim (SWE), Johannes Lukas (GER); Coach Team Sweden, (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Sechs Herren und fünf Damen hat der schwedische Cheftrainer Johannes Lukas für den Heimweltcup nominiert. Bei den Herren wird mit Melker Nordgren (23) ein Debütant antreten. „Melker wurde in Göteborg geboren, zog aber im Alter von zehn Jahren nach Falun und gehört seit zwei Jahren zur Trainingsgruppe des Team Autoexperten. Seine Biathlon-Karriere begann nach dem Abitur, als er vor zwei Jahren nach Östersund zog. Zuvor war er im Ski-Orientierungslauf aktiv und trainierte dort.“„Es wird richtig Spaß machen, im Weltcup mitzufahren, und dass es auf heimischem Boden stattfindet, macht es noch besonderer“, so Melker Nordgren über die Chance, in Östersund anzutreten. Neben ihm stehen Jesper Nelin, Malte Stefansson, Martin Ponsiluoma, Sebastian Samuelsson sowie Viktor Brandt im Aufgebot. Die beiden Öberg-Schwestern Hanna und Elvira sowie Anna Magnusson und Ella Halrvarsson stellen neben der Rückkehrerin Linn Gestblom das Damenteam. Die sechste Dame wird kurzfristig ausgewählt. „Wir befinden uns bei den Frauen in einer etwas besonderen Situation. Da wir in Östersund leben und die Saison hier beginnen, müssen wir nicht reisen. Das ist ein Vorteil, um den formstärksten Kader aufzustellen. Wir hatten Krankheitsfälle im Team und wollen daher abwarten, wie sich das Training entwickelt, bevor wir entscheiden, wer für die einzelnen Wettbewerbe nominiert wird. Die gesamte Mannschaft trainiert jetzt hier in Östersund zusammen, und auf dieser Grundlage können wir eine Gesamtbewertung vornehmen und eine möglichst faire Auswahl treffen“, so Johannes Lukas. Er wird sich zwischen Anna-Karin Heijdenberg, Johanna Skottheim oder Sara Andersson entscheiden. (Quelle: skidskytte.se)

Das deutsche Aufgebot

Das Team aus Österreich

Simon Eder (AUT), Lisa Theresa Hauser (AUT), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Das rot-weiß-rote Team blickt dem Weltcupauftakt zuversichtlich entgegen und wird die Reise in den hohen Norden mit einem zehnköpfigen Aufgebot antreten. In den letzten zwei Wochen holte man sich bei optimalen Bedingungen in Obertilliach den Feinschliff für die anstehende Olympiasaison und absolvierte in Osttirol zahlreiche schnelle Einheiten sowie zwei interne Test-Wettkämpfe. „Die Auswahl des Weltcupteams war eine Herausforderung und am Ende war es auch eine äußerst knappe Entscheidung,“ so Reinhard Gösweiner, ÖSV-Cheftrainer der Damen in einer Verbandsmitteilung. Für die Damen sind nominiert: Anna Andexer, Anna Gandler, Lisa Hauser, Anna Juppe und Dunja Zdouc und bei den Herren Simon Eder, Patrick Jakob, David Komatz, Fredrik Mühlbacher und Fabian Müllauer. „Die Bedingungen bei den Wettkämpfen hier in Obertilliach waren ausgezeichnet. Das Team hat bereits überzeugende Leistungen abgeliefert, dennoch sehe ich noch mehr Potential, welches es bei den Wettkämpfen nächste Woche auszuschöpfen gilt. Wir blicken dem Auftakt jedenfalls mit Zuversicht entgegen,“ so Ludwig Gredler, ÖSV-Cheftrainer Herren. Im IBU-Cup in der Heimat treten an: Damen: Julia Leitinger, Kristina Oberthaler, Lisa Osl, Lea Rothschopf, Tamara Steiner und Lara Wagner. Herren: Stefan Dankl, Lukas Haslinger, Thomas Marchl, Magnus Oberhauser, Raphael Steiner, Dominic Unterweger. (Quelle: Ski Austria)

Die Selektion der Schweiz

Nach den Selektionswettkämpfen in der heimischen Roland Arena in Lantsch/Lenz hat das Trainerteam um Sandra Flunger, Kein Einaste und Andreas Kuppelwieser die Selektionen für den Weltcup-Auftakt in Östersund vorgenommen. Zum Weltcup-Aufgebot der Frauen gehören Amy Baserga, Aita Gasparin, Lena Häcki-Gross, Lea Meier sowie Lydia Mettler. Bei den Männern treten Joscha Burkhalter, Dajan Danuser, Niklas Hartweg, James Pacal und Sebastian Stalder die Reise nach Mittelschweden an. (Quelle: swiss-ski)

Mit diesem Team starten die Norweger in die Saison

Nach den Rücktritten von Johannes Thingnes und Tarjei Boe geht bei den Norwegern auch ihr Erfolgstrainer Siegfried Mazet in seine letzte Saison. „Siegfried war zweifellos eine Leitfigur im norwegischen Biathlon. Er hat Athleten und Trainer gleichermaßen zu Höchstleistungen angespornt, und sein Einfluss wird noch viele Jahre spürbar sein. Wir sind dankbar für die gemeinsame Zeit“, so Morten Djupvik, Generalsekretär des Norwegischen Biathlonverbandes. Und Sturla Holm Laegreid sagte: „Siegfried sieht uns nicht nur als Biathleten, sondern als Menschen. Er war für uns im Team wichtig, sowohl als Trainer als auch als Mensch. Siegfrieds Verlust wird traurig sein, aber wir sind sehr dankbar für die Zeit mit ihm, und egal, was die Zukunft bringt, Siegfried wird immer einen besonderen Platz in unserem Herzen haben. (Quelle: skiskyting.no) Bei den Damen sind nominiert: Ingrid Landmark Tandrevold, Maren Kirkeeide, Ragnhild Femsteinevik, Karoline Offigstad Knotten, Marthe Kraakstad Johansen und Marit Oygard. Bei den Herren: Sturla Holm Laegreid, Vetle Sjaastad Christiansen, Endre Stroemsheim, Martin Uldal, Johan-Olav Botn, Isak Frey und Verbjoern Soerum. Letzterer wird zumindest bei den Staffelbewerben wegen muskulärer Probleme nicht dabei sein. 

Die Mannschaft aus Frankreich

Das französische Herrenteam für Östersund besteht aus Emilien Claude, Fabien Claude, Quentin Fillon Maillet, Emilien Jacquelin, Antonin Guigonnat und Eric Perrot. Letzterer zeigte sich bereits bei den Sommer-Events in Top-Form und er wird als möglicher Anwärter auf den Gesamtweltcup gesehen. Nach den Ausscheidungswettkämpfen sind sieben Französinnen am Start; Julia Simon fehlt in Östersund noch wegen ihrer Sperre (wir berichteten). Im Damenteam stehen: Justine Braisaz-Bouchet, Lou Jeanmonnot, Oceane Michelon, Jeanne Richard, Camille Bened, Gilonne Guigonnat und Amandine Mengin. Schon in Hochfilzen könnte eine von ihnen das Feld für die Rückkehrerin Julia Simon räumen müssen und beim Heimweltcup, dem letzten vor Weihnachten, in Annecy Le Grand Bornand stehen ihnen ohnehin nur die üblichen sechs Startplätze zu. Spannend wird, wie das französische Damenteam nach den letzten Turbulenzen mit Julia Simon und dem weiteren, allerdings vom Verband nicht bestätigten Vorfall einer Gewehrmanipulation, zwischen Jeanne Richard und Oceane Michelon auftritt.    

Zeitplan

Samstag, 29. November 2025
13.15 Uhr – Staffel Damen, 4 x 6 km
16.55 Uhr – Staffel Herren, 4 x 7,5 km

Sonntag, 30. November 2025
14.00 Uhr – Single Mixed Staffel (M+W)
16.40 Uhr – Mixed Staffel (M+W)

Dienstag, 2. Dezember 2025
15.30 Uhr – Einzel Damen

Mittwoch, 3. Dezember 2025
15.30 Uhr – Einzel Herren

Freitag, 5. Dezember 2025
16.00 Uhr – Sprint Damen

Samstag, 6. Dezember 2025
16.30 Uhr – Sprint Herren

Sonntag, 7. Dezember 2025
13.15 Uhr – Verfolgung Damen
15.20 Uhr – Verfolgung Herren

Das Programm für den ersten IBU-Cup in Obertilliach hier

Die Wettkämpfe werden am ersten Wochenende von der ARD übertragen, ab Dienstag der Folgewoche laufen die Wettkämpfe im ZDF. In der ARD können die Rennen auch im Livestream unter sportschau.de und im ZDF unter zdf.de verfolgt werden. Darüber hinaus überträgt Eurosport. Kurzfristige Änderungen der Start- bzw. Übertragungszeiten sind möglich.

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