Langlauf: Millionenverlust für WM in Trondheim, Olympia 2026 ohne Russland, Lindholm verletzt

29.000 Menschen allein im Granaasen Stadion in Trondheim (NOR) © Modica/NordicFocus

Die Ski-WM in Trondheim sorgt nach dem sportlichen Erfolg nun finanziell für Schlagzeilen, Russlands Langläufer bleiben weiterhin von Olympia ausgeschlossen und Finnlands Remi Lindholm muss wegen einer Rückenverletzung pausieren.

WM in Trondheim droht finanzielles Minus

Fans in Trondheim (NOR) © Thibaut/NordicFocus

Die nordische Ski-WM 2025 in Trondheim droht, trotz organisatorischem Erfolg und großer Publikumsresonanz, zum finanziellen Sorgenkind zu werden. Ursprünglich wurde mit einem Überschuss von rund 20 Millionen Norwegischen Kronen (etwa 1,7 Mio. Euro) gerechnet – Gelder, die dem norwegischen Skisport zugutekommen sollten. Doch nun zeigt sich: Höhere Ausgaben und niedrigere Einnahmen könnten das Ergebnis ins Negative kippen lassen. Besonders ins Gewicht fallen nachträglich bekannt gewordene Rechnungen, etwa fünf Millionen NOK vom Weltverband FIS für die Zeitnahme, sechs Millionen vom Sicherheitsdienst Ramudden sowie eine Forderung des städtischen Verkehrsunternehmens AtB über 6,5 Millionen NOK. Der Ticketverkauf blieb mit 84 Millionen NOK ebenfalls unter den Erwartungen (geplant: 90 Mio.), und auch der Umsatz auf dem Veranstaltungsgelände lag unter dem Budget – laut Veranstalter bedingt durch schlechtes Wetter. Positiv fällt bislang nur auf, dass die Sponsoreneinnahmen rund zehn Millionen Kronen über Plan lagen. Dennoch zeichnet sich laut interner Protokolle ein „wesentlich negativeres“ Bild der finanziellen Gesamtlage ab. Das Organisationskomitee „Trondheim 2025 AS“ sieht sich inzwischen mit mehreren Inkassofällen konfrontiert, wurde von Analysefirmen als „hohes Risiko“ eingestuft, und auch ein noch offenes Darlehen des Skiverbands über acht Millionen NOK wirft Fragen auf. Ein externer Prüfbericht soll nun bis spätestens zum nächsten Eigentümertreffen am 3. Juni Klarheit bringen. Der norwegische Skiverband, Hauptanteilseigner des Veranstalters, kündigte bereits an, notfalls eigene Maßnahmen zur Stabilisierung einleiten zu wollen.

Auch Olympische Spiele 2026 ohne Russland und Belarus

Alexander Bolshunov (RUS) © Thibaut/NordicFocus

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat nun endgültig bestätigt, dass Russland und Belarus bei den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo keine Teams stellen dürfen. Damit ist klar: Alexander Bolshunov und seine Teamkollegen bleiben weiterhin vom internationalen Wettbewerb ausgeschlossen. Die Regelung basiert auf der Empfehlung des IOC-Exekutivkomitees vom März 2023, wonach Sportlerinnen und Sportler mit russischem Pass lediglich als Einzelstarter unter neutraler Flagge zugelassen sind – und auch nur, wenn die jeweilige internationale Fachverbände dies gestatten. Im Langlauf ist das jedoch nicht der Fall. Der Ski-Weltverband FIS hält an seinem vollständigen Ausschluss russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten fest – sowohl für Weltcup-Wettbewerbe als auch für die Olympischen Spiele. Damit bleibt der Weg nach Mailand-Cortina für das gesamte Langlaufteam Russlands versperrt. Hintergrund sind die anhaltenden russischen Angriffe auf die Ukraine, die bereits 2022 zum Ausschluss führten. Auch Belarus ist aufgrund seiner Unterstützung des russischen Angriffskrieges betroffen. Einzelne Fachverbände wie die Eislaufunion ISU gehen dagegen einen anderen Weg und haben unter strengen Auflagen neutrale Starts in begrenztem Umfang ermöglicht – etwa im Eiskunstlauf, Eisschnelllauf und Shorttrack. Beim IOC gelten für Paris 2024 und Mailand 2026 grundsätzlich dieselben Regeln: Keine Teamstarts für Russland und Belarus, keine Nationalflaggen, keine Hymnen – und nur eine stark eingeschränkte Zahl an neutralen Einzelstartern in ausgewählten Disziplinen.

Rückenverletzung bei Remi Lindholm

Der finnische Nationalkaderläufer Remi Lindholm muss verletzungsbedingt eine längere Trainingspause einlegen. Wie der 27-Jährige auf Instagram bekanntgab, wurde bei ihm eine Überlastungsfraktur im Kreuzbein diagnostiziert. „Wir haben ein paar Sprints mit Miro gemacht, danach bekam ich Rückenschmerzen. Das Ergebnis: eine Überlastungsfraktur im Kreuzbein und eine längere Trainingspause“, schrieb Lindholm, der sich auf dem Foto mit Krücken zeigt. Wie lange Lindholm pausieren muss, ließ er offen. Auf dem veröffentlichten Foto posiert er mit Krücken, bleibt aber zuversichtlich: „Wird schon wieder“, so der Finne. Lindholm gehört seit einigen Jahren zum finnischen A-Nationalteam. Bei der Ski-WM in Trondheim im März erreichte er mit Rang sieben über 50 Kilometer das beste Ergebnis seiner Karriere. Im April sicherte er sich über dieselbe Distanz die Silbermedaille bei den finnischen Meisterschaften in Taivalkoski.