Koasalauf - xc-ski.de Langlauf

Koasalauf

Sigrun Hannes © Rauschendorfer/NordicFocus

Nach ihrem Sieg im letzten Jahr beim Koasalauf kehrte Sigrun Hannes 2016 nach St. Johann zurück, um ihren Titel zu verteidigen. Was sie dabei erlebte, beschreibt sie in ihrem Bericht.

Diesmal kannte ich ihn schon, den furchteinflößenden „Koasa“ – jedenfalls den, der als Maskottchen des Wettkampfs mit tadelloser Fischerausrüstung in seinem Sessel thront. Und im Gegensatz zum letzten Jahr, zeigte sich dank des besseren Wetters am frühen Morgen auch schon der echte Namensgeber, der Wilde Kaiser in weißer Pracht. Unter den Augen eines solch ehrfurchtgebietenden Wächters gibt man sich keine Blöße! Mit dieser Einstellung begab ich mich ins Starterfeld und war – genau wie die anderen 278 Läufer um mich herum – fest entschlossen, den Kaiser zu verblüffen und die 46 Kilometer so schnell wie nur möglich hinter mich zu bringen. Immerhin 500 Meter lang war ich als erste Frau im Feld unterwegs und warf dem Kaiser gerade einen stolzen Blick hinauf, als die starke Tschechin Adela Boudikova an mir vorbeirauschte. Kurzfristig ging ich mit, entschied dann aber „nee danke, ich kann – äh möchte – nicht mehr mithalten“ und ließ mich zurückfallen. Gute Entscheidung, denn das wäre nicht lange gut gegangen. „Position zwei ist eh besser“, tröstete ich mich schnell. Spart eine Menge Interviews im Ziel und überhaupt.

So ging’s dahin, in einer sehr munteren Herrengruppe, die mich freundlicherweise in ihre windschattige Mitte nahm. Als ich einmal länger die Führungsarbeit leistete, riefen die Zuschauer mir energisch zu „Super! Aber lass die Männer die Arbeit machen!“ Achja, Kavaliere vor, heute ist schließlich Valentinstag! Inzwischen hatte ich mich auch wieder gut von meinem etwas schnell absolvierten ersten Streckenabschnitt erholt und konnte das Rennen richtig genießen. Im Gegensatz zu den Klassikläufen am Vortag, hatten wir Skatingläufer sehr gute Laufbedingungen und so kamen die besten Männer bereits nach 1:55 Stunden ins Ziel. Nach 2:12 Stunden erreichte auch ich glücklich das Zielstadion und freute mich über meinen zweiten Platz. „Kaiser, wir sehen uns im nächsten Jahr wieder. Bis dahin wird fleißig trainiert, versprochen!“

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