Was könnte schöner sein als ein gemeinsames Camp zum Auftakt in die neue Trainingssaison? Und unserem xc-ski.de A|N Skimarathon Team war im Engadin nicht nur das Wetter wohlgesonnen!
Es ist schon zur Tradition geworden, dass sich die Teammitglieder unseres Skimarathon-Teams am Übergang vom Frühling zum Sommer treffen, um erste gemeinsame Trainingseinheiten zu absolvieren und sich auszutauschen. Auf Einladung unserer beiden Teammitglieder Heidi und Eric fiel unsere Wahl in diesem Jahr auf das Engadin als Treffpunkt. Professionell organisiert wurde das Ganze von Teamchef Thomas, der in Celerina eine passende Unterkunft für uns gefunden hatte. Und so machten wir uns an Christi Himmelfahrt auf den Weg in die Schweiz. Im Gepäck hatten wir Skiroller, Laufsachen und Räder, es sollten also vier multisportive Tage werden.
Direkt nach der Ankunft wurden wir von unseren Locals Heidi und Eric auf eine Runde hinauf Richtung Muottas da Schlarigna mitgenommen. Während Heidi mit der Walking-Gruppe über den Stazer See hinauf zur Alp Staz unterwegs war, gelangten die Läufer mit Eric über Pontresina hinauf zum Ausblick vom „kleinen Hügel“ von Celerina (Schlarigna). Zurück ging es dann auch am Stazer See vorbei hinab zum Hotel. Beim gemeinsamen Abendessen in Pontresina wurde schließlich gefachsimpelt und das Programm für die nächsten Tage besprochen.
Das beinhaltete am nächsten Morgen für die Läufer und Walker eine Tour hinauf nach Bernina Suot mit einem Abstecher zum Morteratsch Gletscher. Die Fußlahmen, zu denen auch ich mich zählte, nutzten das Mountainbike und verlängerten die Tour noch hinauf bis zum Lago Bianco, wo es noch kleine Schneefelder zu überwinden galt. Im Berninahaus wurden dann die Speicher mit teils lokalen Spezialitäten aufgefüllt, ehe es auf unterschiedlichen Wegen zurück zum Hotel ging. Dabei kam vielen die mit der Gästekarte kostenlose Benutzung des Bernina Express entgegen, stand schließlich am Nachmittag noch eine Technik-Einheit auf Skirollern an. Diese wurde mit Start in La Punt absolviert und dabei ein Radweg genutzt, der dem Streckenverlauf des Engadin Skimarathons und der La Diagonela bis nach Zuoz und weiter nach S-chanf folgt.
Auf diesem Radweg startete auch Tag drei, der ganz im Zeichen des Albula-Passes stand. Nach einer kurzen Warmlaufrunde wurden die insgesamt neun Kilometer und 628 Höhenmeter mit Skirollern in Angriff genommen. Je höher das Leistungsniveau, desto länger wurde das Einlaufen konzipiert, um möglichst wenig Wartezeit am Pass zu erzeugen. Und so kämpften sich alle Camp-Teilnehmer den sechs Kilometer langen Steilabschnitt und die folgenden drei deutlich flacheren Kilometer bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein hinauf. Im Ziel wurde jeder Finisher gebührend gefeiert. Nach einer kurzen Mittagspause im Hotel ging es dann mit dem Rad erneut in Richtung Albula Pass. So manch einer trat an, um seine Zeit vom Vormittag zu unterbieten und die Ausdauerndsten unter den Teilnehmern fuhren sogar bis Preda hinab, um auch die andere Seite des Passes unter die Reifen zu nehmen.
Und am Abend wartete bereits das nächste Highlight. Heidi hatte für unsere gesamte Truppe ein Essen mit regionalen Spezialitäten vorbereitet. Graupensuppe, Pizzoccheri und zur Nachspeise Engadiner Nusstorte waren einfach ein Gedicht und die Energiereserven schnell wieder gefüllt. Außerdem durften wir einen ganz besonderen Gast begrüßen. Adriano Iseppi, Mitbegründer der La Diagonela, Wettkampfchef des Langlauf-Weltcups im Engadin und des Engadin Skimarathons sowie Langlauf-Experte des Schweizer Fernsehens brachte uns in einem interessanten Vortrag die klimatischen und organisatorischen Herausforderungen des Langlauf-Standorts Engadin näher.
Zum Abschluss stand dann an Tag vier in zwei getrennten Gruppen noch einmal Training auf dem Programm. Während sich der größere Teil zu Fuß auf den Weg hinauf nach Muottas Muragl machte und dort das atemberaubende Panorama über die Seen bis hin zu den Gletschern genoss, ging es für mich in einer Fünfergruppe auf Skirollern vom Hotel weg nach Samedan und dort rund um den Flugplatz. Dann hieß es jedoch Abschied nehmen und den Heimweg anzutreten. Ende November werden wir uns dann alle in Seefeld wiedersehen, wenn uns die Snowfarming Loipe ruft!