Für einen gelungenen Einstieg in die Loipe ist die passende Ausrüstung entscheidend. Ergänzt durch funktionelle Bekleidung und einige Accessoires sorgt sie dafür, dass ihr komfortabel und sicher unterwegs seid. Im folgenden Artikel zeigen wir euch, was ihr fürs Langlaufen wirklich benötigt und worauf ihr bei der Auswahl achten solltet.
Grundausrüstung
Das Wichtigste fürs Skilanglaufen sind selbstverständlich die passenden Langlaufski. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Ski für die klassische Technik und solchen fürs Skating. Für beide Techniken bieten alle großen Hersteller Modelle für unterschiedliche Leistungsniveaus an. In unserem Langlaufski Test haben wir zahlreiche Ski getestet und bewertet – eine gute Orientierungshilfe für eure Auswahl. Zu jedem Langlaufski gehört immer auch die passende Bindung, die den Kontakt zwischen Ski und Schuh herstellt. Worauf ihr bei der Wahl der Skibindung in Kombination mit Langlaufski und -schuhen achten solltet, haben wir euch hier übersichtlich dargestellt. Bei den Langlaufschuhen unterscheidet man ebenfalls zwischen der klassischen und der Skating Technik. Zudem gibt es je nach Leistungsniveau deutliche Unterschiede: Die Top-Modelle bieten zwar die beste Performance, gehen jedoch etwas zulasten des Komforts. Für Gelegenheitslangläufer sind daher auch preisgünstigere Modelle vollkommen ausreichend und sinnvoll. Zu guter Letzt kommen wir nun noch zu den Langlaufstöcken. Neben verschiedenen Leistungsstufen unterscheiden sich die Stöcke zwischen den beiden Lauftechniken vor allem in der Länge. Damit ihr die richtige Stock- und Skilänge findet, haben wir einen praktischen Rechner für euch.
Bekleidung
Da Langlaufen den gesamten Körper beansprucht, gleichzeitig aber meist bei kalten bis sehr kalten Bedingungen stattfindet, ist eine passende Bekleidung entscheidend, um diesen Gegensatz gut auszugleichen. Bewährt hat sich dabei das Zwiebelprinzip: mehrere Schichten übereinander, die einerseits den Schweiß effizient abtransportieren und andererseits je nach Temperatur schnell an- oder ausgezogen werden können. Die Basis bildet funktionelle Unterwäsche, welche es in verschiedenen Stärken für unterschiedliche Temperaturbereiche gibt. Je nach Witterung und persönlichem Kälteempfinden kann am Oberkörper zudem eine atmungsaktive Mittelschicht sinnvoll sein. Als äußere Lage sollten schließlich eine wetterfeste Jacke und Hose gewählt werden, die vor Wind und Niederschlag schützen, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.
Handschuhe, Mütze und Co.
Da wir beim Langlaufen ja bekanntlich im Winter unterwegs sind, braucht es neben der allgemeinen Bekleidung noch das ein oder andere weitere Accessoire, um gegen die Kälte gewappnet zu sein. Zunächst einmal wollen die Hände geschützt sein. Handschuhe gibt es von ganz dünnen Fingerhandschuhen bis zu dicken Fäustlingen in nahezu jeder Ausführung. Somit ist man an kalten Dezembertagen gut geschützt, kommt beim Langlaufen im Frühling an den Händen aber auch nicht ins Schwitzen. Noch wichtiger als der Schutz der Hände ist der Schutz des Kopfes. Grundsätzlich kann bei der Wahl zwischen Mütze und Stirnband nach Belieben entschieden werden. Mützen bieten jedoch am gesamten Kopf Schutz und sollten daher bei kalten Temperaturen und/oder Niederschlag bevorzugt werden. Stirnbänder lassen überschüssige Wärme besser entweichen und sind somit bei intensiven Belastungen sowie wärmeren Temperaturen oft die bessere Wahl. Ein Buff schützt außerdem Hals und Nacken vor kalten Temperaturen und Wind. Wind ist ein gutes Stichwort für ein weiteres wichtiges Accessoire – die Sport(sonnen)brille. Der Fahrtwind und kalte Temperaturen belasten die Augen durch Austrocknung. Des Weiteren können kleine Partikel, beispielsweise aufgewirbelter Schnee oder Eiskristalle, ins Auge gelangen und dort zu Irritationen führen. Abschließend spielt natürlich noch der UV-Schutz eine sehr große Rolle. Denn der Schnee reflektiert das Sonnenlicht sehr stark, was zu Überbelastung und langfristig sogar zu Schädigungen der Augen führt.
Trinkgurt mit Verpflegung?!
Wer länger als eine Stunde am Stück langlaufen geht, ist mit einem Trinkgurt gut beraten. Denn auch wenn das Trinkbedürfnis im Winter oft nicht so präsent ist, ist regelmäßiges Wasser trinken bei sportlicher Aktivität wichtig. Wer länger als eineinhalb Stunden unterwegs ist, kann im Trinkgurt auch beispielsweise Müsliriegel, Gels oder sonstige Snacks mitnehmen. Trinkgurte bieten in der Regel im Fach für Zubehör aber noch mehr Platz, sodass man beispielsweise sein Handy problemlos mitnehmen oder auch den Autoschlüssel sicher verstauen kann.
Sportuhr und Pulsgurt?
Wearables, wie Sportuhren und Pulsgurte, können hilfreiche Gadgets und tolle Spielzeuge sein – aber braucht man diese auch als Langlaufeinsteiger? Nein, sagen wir! Fängt man mit dem Langlaufen an, gibt es wirklich wichtigere Dinge als die aktuelle Herzfrequenz – sei es der Fokus auf die richtige Technik oder aber das Genießen der Winterlandschaft. Eine Sportuhr mit Pulsmessgerät lohnt sich erst bei strukturiertem Training, wenn man mit den ganzen Daten auch wirklich etwas anfangen kann. Wer dennoch gucken möchte, wie viele Kilometer man geschafft hat, kann zur Distanzmessung auch das Handy mit kostenlosen Apps nutzen und muss keine teuren Wearables kaufen. Zur Navigation reichen in der Regel Loipenschilder an den Abzweigungen beziehungsweise Übersichtskarten beim Loipeneinstieg aus.
Sonstige Accessoires und Helferlein
Ein wichtiges und oft vergessenes Accessoire, ist die Sonnencreme. Denn auch im Winter kann bekanntlich die Sonne scheinen und der Schnee reflektiert die Sonnenstrahlung, wie bereits erwähnt, sehr stark, was zu Sonnenbrand führen kann. Da die anderen Körperteile in der Regel bedeckt sind, ist insbesondere das Gesicht betroffen. Gerade im späteren Winter und Frühling, wenn die Sonne länger scheint und wieder mehr Kraft hat, ist die Gefahr für Sonnenbrand beim Langlaufen hoch. Auch Lippenbalsam für den speziellen Schutz der Lippen ist dabei empfehlenswert. Wenn man der Sonne entgehen möchte oder es tagsüber nicht schafft, Langlaufen zu gehen, kann eine Stirnlampe ein sinnvolles Accessoire sein – es sei denn das örtliche Langlaufgebiet verfügt über eine Nachtloipe. Beim Kauf einer Stirnlampe sollte auf einen sicheren, aber bequemen und verstellbaren Sitz geachtet werden, außerdem sollten die Lampe und ihr Akku kalte Temperaturen sowie eventuelle Niederschläge aushalten können. Für die Helligkeit beim Langlaufen werden circa 1200 Lumen empfohlen.