Tipps für Langläufer: Richtiges Übersommern der Langlaufski

HWK-Paraffinwachs bügeln © HWK

Auch wenn der Winter nochmal ein kurzes Comeback feiert, sind wir jahreszeitlich schon mitten im Frühling. Wie gewohnt stellen nun auch die letzten Langlauf-Freaks ihre Ski in die Ecke. Aber nicht einfach so. Auch für die Sommerpause wollen die Ski perfekt vorbereitet sein. Doch weshalb ist das Übersommern von so großer Bedeutung und wie wird es gemacht? Wir haben die wichtigsten Infos kurz zusammengefasst, um den Spaß mit den Langlaufskiern langfristig, auch für die kommenden Jahre, zu gewährleisten.

Weshalb?

Damit der Belag vor äußeren Einwirkungen optimal geschützt ist, sollte dieser vor der bevorstehenden Sommerpause mit einer Wachsschicht präpariert werden. Da die Belagsoberfläche statisch ist, nimmt diese Staub und andere Schmutzpartikel auf. Durch die aufgetragene Wachsschicht können keine Verunreinigungen in die Unebenheiten des Belags geraten. Der Belag wird dadurch „imprägniert“ und ist zusätzlich vor Austrocknung bzw. Oxidation geschützt. Zudem gewährt das regelmäßige Einwachsen auch eine weiterhin gute Wachsaufnahmefähigkeit des Skibelages. Auf Dauer ungepflegte Beläge gleiten schlechter und dadurch leidet der Fahrspaß erheblich. Das regelmäßige Einwachsen ist daher auch bei längeren Pausen während der Saison und beim Transport zum Schutz der Belagsstruktur sinnvoll.

Wie wird’s gemacht?

Bevor eine Wachsschicht aufgetragen wird, sollten Schmutz, Staub und Wachsreste von der Lauffläche entfernt werden. Hierzu dienen bei gröberen Verschmutzungen Reinigungsmittel (Wachsentferner). Im Normalfall reicht eine Bronzebürste aus. Vor der weiteren Behandlung müssen die Ski mindestens 15 Minuten im Freien ablüften. Anschließend wird ein möglichst einfaches Gleitwachs mit einem Wachsbügeleisen aufgebracht und je nach Wachshärte zwischen 110 und 130 Grad gleichmäßig in Laufrichtung eingebügelt (Wachs-Video: Wachsen von Grundwachs). Bei Klassik- bzw. Steighilfeski sollte kein Gleitwachs in die Steigzone gelangen. Das aufgetragene Gleitwachs darf nicht abgezogen werden, sondern verbleibt auf dem Ski. Die Ski sollten während der Sommerpause im Skisack und bei gleicher Temperatur in einem möglichst dunklen und trockenen Raum gelagert werden. Kurz vor dem Saisonstart muss das Wachs dann nur noch abgezogen werden und schon kann man sich wieder ins Langlaufvergnügen stürzen.

15 Kommentare

  1. Martin Bauer

    Warum sollen die Skier mit der Bindung nach unten gelagert werden?

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    1. Mario Felgenhauer

      Wir haben diesen Hinweis gelöscht, da er als überholt gilt. Wurde wahrscheinlich einst fälschlicherweise von den Alpinski auf Langlaufski übertragen. Da dort die Bindungen erheblich schwerer sind, sollte der Ski entlastet werden.

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      1. martin oberpriller

        Hallo

        Dunkel und Kühllagern ist klar.
        Stehend oder liegend? Im Sportgeschäft lagern die Ski meist stehend.

        grüße
        Martin

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        1. Mario Felgenhauer

          Laut unseren Informationen ist das egal. Wie oben bereits geschrieben hielt sich lange das Gerücht, Langlaufski müssten mit der Bindung nach unten gelagert werden. Dem ist aber nicht so. Von dem her ist hinstellen oder hinlegen nicht entscheidend.

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  2. Hagen Grünzig

    Noch mal um Missverständnissen vorzubeugen-ich glaub es machen eh fast alle richtig- Die Richtung beim Einbügeln ist bei mir von der Skispitze bis zum Skieende,
    In Laufrichtung zu bügeln – da hab ich schon vieles gehört und gesehen

    LG

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  3. Christoph Lerch

    Macht es Sinn fluorhaltiges Wachs zu verwenden oder sollte gar bewusst fluorfreies verwendet werden?

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    1. Mario Felgenhauer

      Servus Christoph,
      laut unserem Wachsexperten kannst du dir das teurere Fluorwachs hier sparen, außer du willst im nächsten Winter direkt nach dem Abziehen einen Wettkampf laufen. 😉
      Dass der Belag über den Sommer mit Wachs „gesättigt“ und dadurch schneller wird, wurde inzwischen widerlegt.
      Das Einwachsen dient einzig dem Schutz des Belags.

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      1. Christoph Lerch

        Danke viel Mal für die schnelle Antwort, Mario!

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  4. Sven Colin Preukschat

    Hab meine Ski auch schon eingewachst, mir kam nur die Frage auf, ob und wie die Steigzone geschützt werden sollte. Im Prinzip müsste die doch auch irgendwie geschützt werden (natürlich nur nicht mit Gleitwachs…aber doch irgendwie oder?)?

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    1. Thomas Oestreich

      Nein – die Steigzone muss nicht geschützt werden. Die Steigzone wird ja sowieso mit Schleifpapier behandelt – sie ist also Kummer gewohnt 😉

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  5. Reichert Christian

    Servus, kann man zum einwintern auch Flüssigwachs nehmen oder ist Bügelwachs pflicht ?

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    1. Mario Felgenhauer

      Sorry Christian für die verspätete Antwort. Dein Kommentar ist irgendwie im Spamordner gelandet. Flüssigwachs macht hier keinen Sinn, da es den Belag nicht vor Einflüssen wie Luft, Temperatur, … schützt. Macht also nur mit Wachs zum Einbügeln Sinn!

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  6. Rinaldo Andenmatten

    Wieso soll ein weiches Wax verwundert werden?
    Auf meinen kalt geschliffenen Ski habe ich ein kaltes (hartes) Wax zur Sommerung aufgetragen, da dieser Belag immer kalt und mit wenig Fluor gewachst wird.

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    1. Mario Felgenhauer

      Servus Rinaldo,
      nach Rückfrage bei unserem Wachsexperten kann ich dich nur bestätigen. Es ist egal, welches Wachs man aufträgt. Es ist also auch kaltes (hartes) Wachs möglich. Ich werde das direkt korrigieren im Artikel.

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