Interview mit Ranghild Haga: „Es war ganz normal für mich, mit Langlaufen anzufangen“

Ragnhild Haga © Felgenhauer/NordicFocus

Ragnhild Haga ist der aufsteigende Stern im norwegischen Team. Die 24-Jährige hat je zwei Goldmedaillen von Junioren- und U23-Weltmeisterschaften auf ihrem Konto. Im letzten Jahr belegte sie Rang fünf im Gesamtweltcup. Der polnische Journalist Irek Twaka sprach mit der jungen Norwegerin.

Ragnhild, du bist eine Nichte von Anders Bakken, der 1980 an den Olympischen Spielen in Lake Placid teilgenommen hat. War er ein wichtiges Vorbild für dich?

Das ist richtig und beeindruckend, dass sie das wissen. Ich denke, ich wurde wirklich inspiriert von der großen Skitradition in meiner Familie. Es war ganz normal für mich, mit Langlaufen anzufangen. Und mein Vater war auch lange Zeit Langlauf-Trainer. Ich denke, das ist der Hauptgrund, warum ich und meine jüngeren Brüder Sportler geworden sind.

In der Saison 2012/2013 hast du nur 31 Weltcuppunkte erzielt, aber letzte Saison waren es bereits 750 und du hast den Winter auf dem fünften Platz des Gesamtweltcups beendet? Das ist eine sehr beeindruckende Steigerung.

In der Saison 2013/2014 habe ich gar nicht an Weltcuprennen teilgenommen, weil ich Probleme mit Krankheit hatte in diesem Jahr. Ich konnte nicht gut trainieren in dem Herbst und ich habe an nicht vielen Rennen teilgenommen. Aber in der Saison 2014/2015 hat mein Training deutlich besser funktioniert und ich war gesund während des Winters. Das ist denke ich der Hauptgrund, warum ich mich von einem Jahr auf das nächste so verbessert habe. Ich trainiere um die 800 Stunden pro Jahr. Letztes Jahr war mein Schwerpunkt, die Ausdauer zu verbessern, speziell in Distanzrennen in freier Technik. Dieses Jahr versuche ich, die klassische Technik und meine Sprintfähigkeiten zu verbessern.

Was sind deine Hauptziele für nächste Saison?

Ich denke, ein „Tour-Jahr“ wird sehr aufregend. Alle Langläufer haben die Möglichkeit, ihre Schwachpunkte zu verbessern. Du musst ein kompletter Langläufer sein, um eine gute Saison zu haben. Und das gefällt mir. Und nach der letzten Saison bin ich natürlich sehr motiviert. Nun denke ich, das beinahe alles möglich ist nächste Saison. Mein Ziel für nächsten Winter ist, einen Platz sowohl für das Tour de Ski Team, als auch für die Tour of Canada zu bekommen. Und ich möchte auch auf dem Weltcup-Podest stehen während der Saison.

Was sind deine Vorlieben bei Technik und Distanz?

Ich denke, ich war immer am besten in Distanzrennen in freier Technik. Ich denke jedoch, dass ich in keiner Disziplin wirklich schlecht bin. Ich werde an meinen Fähigkeiten arbeiten, um eine gute „Tour-Langläuferin“ zu werden. Ich möchte eine Allround-Läuferin sein und im Sprint besser werden.

Du bist nicht nur Skilangläuferin, sondern auch Orientierungsläuferin.

Ja, das stimmt. Jedoch habe ich nicht an vielen Ski-Orientierungsläufen teilgenommen, mehr an Wettbewerben im Sommer. Bis ich 17, 18 Jahre alt war, war das eine gute Kombination; Orientieren im Sommer und Skilanglaufen im Winter.

Was ist dein größter Traum im Skilanglauf?

Mein Traum war immer, an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen teilzunehmen. Ich möchte eine gute Allrounderin werden, die um Medaillen bei den großen Titelevents mitkämpfen kann.

Quelle: www.fis-ski.com