Stockbruch, Sonnenstich, Silber

Tobias Angerer © NordicFocus/www.nordicfocus.com

Tobias Angerer hat den Bann gebrochen und mit Silber im Pursuit-Rennen über 30 km das erste Edelmetall für Deutschlands Langläufer erkämpft. Doch es war nicht nur wegen des Erfolges ein außergewöhnliches Rennen, wie der Traunsteiner berichtet:

Wie fühlt man sich als Zweiter bei Olympischen Spielen?
Großartig! Ich musste akzeptieren, dass Marcus Hellner im Zielspirnt ein bisschen schneller war, als ich. Aber Silber ist super.

Schildern Sie uns das Rennen!
Das war der Wahnsinn! Erst hatte ich einen Stockbruch, dann habe ich die Mütze weggeworfen, weil wir bei den Temperaturen fast einen Sonnenstich bekommen haben. Aber es ging von Runde zu Runde besser und am Schluss konnte ich noch einmal zulegen, als die anderen Probleme bekamen. Das hat alles gepasst, auch das Material, ein Extralob an die Techniker.

Wie wichtig war diese Silbermedaille für Sie und das Team?
Ich hoffe, das ist die Initialzündung. Ich habe ja noch ein paar Rennen und in der Staffel sehen wir eigentlich immer besser aus, als im Einzel. Außerdem haben Jens Filbrich und Rene Sommerfeld auch einen guten Lauf geliefert und wenn Axel Teichmann nächste Woche wieder völlig fit ist, haben wir alle Möglichkeiten. Ich bin jedenfalls zuversichtlich.

Wann haben Sie gemerkt, dass das heute Ihr Tag ist – schon beim Aufstehen?
Ganz ehrlich, schon vor ein paar Tagen. Seit wir hier sind, fühle ich mich toll in Form, deshalb war ich auch zum Auftakt so optimistisch. Es passt einfach alles. Sogar das Wetter, obwohl die Bedingungen schon extrem sind.