Biathlon: Roman Rees und Janina Hettich-Walz sind Deutsche Meister 2025 im Sprint

Roman Rees (GER) © Harald Deubert - foto-deubert.de

Am zweiten Wettkampftag standen bei der Deutschen Biathlon Meisterschaft 2025 im Hohenzollern Skistadion die Rennen um die Sprinttitel auf dem Programm. Bei den Herren setzte sich Roman Rees durch und später bei den Damen sicherte sich Janina Hettich-Walz nach dem Sieg im Einzel auch den Titel im Sprint.  

Roman Rees gewinnt vor Philipp Nawrath

Roman Rees (GER) © Harald Deubert - foto-deubert.de

51 deutsche Athleten traten im Sprint im Kampf um den nationalen Titel an. Nach einem verregneten Freitag zeigte sich am Samstag zu den Sprints der Bayerische Wald mit Sonnenschein und angenehmen herbstlichen Temperaturen. Das Stadion und die Tribüne waren gut gefüllt und auch an der Strecke hatten sich zahlreiche Zuschauer einen guten Platz gesichert. Simon Kaiser (WSV Oberhof) mit der frühen Startnummer fünf legte nach zwei Strafrunden eine gute Zeit vor, die schließlich von Justus Strelow (SG Stahl Schmiedeberg), der nur eine Scheibe verfehlte, getoppt wurde. Allerdings hielt der sich nur an der Spitze bis Philipp Nawrath (SK Nesselwang) die Ziellinie überquerte. Mit nur einer Strafrunde sah er mit einem Vorsprung von 5,5 Sekunden auf Strelow lange als der sichere Sieger aus. Zwischendurch platzierte sich Leonhard Pfund (SC Bad Tölz) mit zwei fehlerfreien Schießeinlagen noch vor Simon Kaiser. Allerdings war Roman Rees noch auf der Strecke. Im Liegendanschlag brachte er die Null und im Stehen unterlief ihm ein Fehlschuss. Mit minimalem Vorsprung ging er in die Schlussrunde, toppte die Zeit von Nawrath und verwies diesen mit einem Vorsprung von 1,2 Sekunden auf den zweiten Platz vor Justus Strelow. Leonhard Pfund wurde Vierter vor Simon Kaiser und Lucas Fratzscher (1:2) belegte den sechsten Rang.

„So oft gewinnt man nicht im Leben“

Roman Rees (GER) © Harald Deubert - foto-deubert.de

Der Sprint lief für Roman Rees vom SV Schauinsland bedeutend besser als Tags zuvor der Einzellauf. „Ich glaube ich war läuferisch heute auf jeden Fall besser unterwegs, da tat mir der erste Wettkampf ganz gut, einfach um wieder zurückzukommen in den Wettkampfmodus und was natürlich auch besser war, das war das Schießen,“ so Rees nach dem Rennen. Im Einzel musste sich Rees nach insgesamt vier Strafrunden (0:1:3:0) mit dem zehnten Rang begnügen. „Gestern hatte ich ja den Dreier dabei. Nicht dass ich das Gefühl hatte, ich hätte gestern schlecht geschossen. Da hatte ich vielleicht ein bisschen Pech mit dem Wind oder ich habe nicht richtig reagiert. Da war heute der Fokus darauf, wirklich mit 0:0 durchzukommen. Das ist ein eigenes Ziel, das ich mir gesteckt habe, das öfters zu packen. Ja und weil das Laufen heute so gut war, hat es auch mit einem Fehler gereicht. Es war gar nichts Besonderes heut. Ich glaube meine Form ist ganz gut, das Training lief auch schon ganz gut, dann klappts im Zweifel auch mit einem Fehler. Und das Quäntchen Glück mit einer Sekunde war am Ende auch noch auf meiner Seite.“ Roman Rees (32) brachte liegend die Null und im Stehendanschlag traf er eine Scheibe nicht. Dennoch war eingangs der Schlussrunde klar, dass er um das Podest mitlaufen würde. „Ich habe noch einmal eine Zeit bekommen, als ich ungefähr 400 Meter gelaufen war, weil da unser Coach noch stand. Da habe ich gehört ich bin fünf Sekunden vorne und durch die Doppelrunden habe ich keine Zeit mehr gehört, aber ich wusste, ich muss mich schon strecken. Ich musste Gas geben, aber das muss man eh immer. Es ist kein Weltcup hier, es ist ein Wettkampf, der dazu dient, einen rauszuhauen. Hier geht es nicht ums Absichern, hier geht es darum seine Qualitäten zu stärken und auf der anderen Seite ist morgen auch noch ein Verfolger. Es war egal. Es ging um den Sieg, denn so oft gewinnt man nicht im Leben, auch nicht bei der Deutschen,“ so Rees.
Danilo Riethmüller war nicht mehr am Start. Er ist bereits am Freitagabend abgereist, da er Vaterfreuden entgegensieht. 

Janina Hettich-Walz machts nochmal

Selina Grotian (GER), Janina Hettich-Walz (GER), Charlotte Gallbronner (GER), (l-r) © Harald Deubert - foto-deubert.de

Ein spannender Sprintwettkampf bot sich den vielen Zuschauern später am Nachmittag bei den Damen. Auch hier kämpften 51 Biathletinnen um den Titel Deutsche Meisterin. Franziska Preuß mit der frühen Startnummer zwei ins Rennen gestartet räumte liegend ab, ließ aber im stehenden Anschlag zwei Scheiben stehen. Bei allgemein guter Schießleistung war anzunehmen, dass es für Preuß nach zwei Strafrunden im Gepäck schwer werden würde, aufs Treppchen zu laufen. Als Vanessa Voigt ihre zehn Scheiben weiß werden ließ, kam sie erst einmal vor Preuß ins Ziel. Sie wurde schließlich von der nach ihr gestarteten Selina Grotian auf Platz zwei verdrängt und später kam noch die 22jährige Charlotte Gallbronner (DAV Ulm) nach zwei fehlerfreien Schießen 2,6 Sekunden vor Voigt über die Ziellinie. Die Deutsche Meisterin im Einzel, Janina Hettich-Walz, war als 48. gestartet, räumte erst liegend ab und im Stehen gelang ihr ein ebenso fehlerfreies Schießen. Mit hervorragender Laufleistung setzte sie sich schließlich mit deutlichem Vorsprung von 20.7 Sekunden an die Spitze und gewann den zweiten Titel in Folge. Hettich-Walz präsentiert sich nach ihrer Baby-Pause bei den Deutschen Meisterschaften in starker Frühform, als treffsichere Schützin war sie ohnehin bekannt. Hinter Vanessa Voigt auf Rang vier lief nach einer Strafrunde aus dem Stehendanschlag Stefanie Scherer (SC Wall) und Franziska Preuß landete am Ende auf dem sechsten Platz. 

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