Biathlon WM Östersund: Norwegens Damen-Staffel gewinnt

Synnoeve Solemdal (NOR), Ingrid Landmark Tandrevold (NOR), Tiril Eckhoff (NOR), Marte Olsbu Roeiseland (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Völlig verdient haben sich die Norwegerinnen den Weltmeistertitel mit der Damen-Staffel geholt. Silber haben die Schwedinnen gewonnen vor dem Team aus der Ukraine. Deutschland landet nach zu vielen Schießfehlern auf dem vierten Rang. 

Marte Olsbu Roeiseland führt norwegische Staffel zum Sieg

Synnoeve Solemdal, Ingrid Landmark Tandrevold, Tiril Eckhoff und Marte Olsbu Roeiseland wurden Weltmeister mit der Damen-Staffel über 4 x 6 km. Roeiseland schnappte sich auf der Ziellinie eine norwegische Fahne und brachte ihre Staffel mit 24,3 Sek. Vorsprung ins Ziel. Obwohl Tiril Eckhoff sogar einmal in die Strafrunde musste, konnte sie ihr Team in Schlagdistanz halten und Roeiseland hat beim entscheidenden Schießen schnell und treffsicher die Null gebracht und die bis dahin in Führung liegenden Schwedinnen hinter sich gelassen. Roeiseland hat sich damit ihr drittes Gold in den Teambewerben geholt, nachdem sie vorher bereits mit der Mixed-Staffel und mit der Single-Mixed-Staffel den Titel gewonnen hat. 

Silber für die Schwedinnen

Das Heimteam der Schwedinnen startete mit Linn Persson, Mona Brorsson, Anna Magnusson und Hanna Oeberg exakt in der gleichen Formation, die Silber bei den Olympischen Spielen gewonnen hat. Auch bei den Weltmeisterschaften in der Heimat wurde es Silber, nachdem die Olympiasiegerin und Weltmeisterin im Einzel beim finalen Schießen dem enormen Druck nicht standhalten konnte und Nerven zeigte. Gold war zum Greifen nahe, aber eine Scheibe wollte nicht fallen. Mit drei Nachladern hatte sie die Strafrunde vermieden aber ihren Vorsprung aufgebraucht und kam auf der Schlussrunde auch nicht mehr an die enteilte Norwegerin heran. Die Schwedinnen benötigten insgesamt nur sechs Extrapatronen, allein fünf davon Hanna Oeberg. 

Ukraine gewinnt überraschend Bronze

Das Quartett aus der Ukraine mit Anna Merkushyna, Vita Semerenko, Yuliia Dzhima und Valj Semerenko haben mit insgesamt nur fünf Nachladern die Bronzemedaille gewonnen. Jede der vier Läuferinnen hielt sich konstant während des Wettkampfs in den Medaillenrängen und wenn sie auch nicht zu den schnellsten Läuferinnen zu zählen sind, am Schießstand sind sie mit den wenigsten Fehlern ausgekommen. Valji Semerenko ging mit 30 Sek. Vorsprung vor Laura Dahlmeier auf die Schlussrunde, lief nicht mehr volles Tempo und sah sich in sicherer Position. Die heranfliegende Deutsche hat sie wohl nicht registriert und so wurde es auf der Ziellinie noch richtig knapp. An den Skienden von Semerenko kam Laura Dahlmeier nur 0,5 Sek. hinter ihr als Vierte ins Ziel. 

Deutsches Damenteam verpasst Titelverteidigung

Das deutsche Staffel-Team ging als Titelverteidiger ins Rennen. Aber von Beginn an lief es nicht nach Plan. Vanessa Hinz produzierte eine Strafrunde, Franziska Hildebrand konnte diese gerade noch vermeiden und schickte Denise Herrmann mit einem Rückstand von 1.38 Min. an zehnter Position ins Rennen. Eine schwere Aufgabe und das deutsche Team musste auf die Fehler der anderen hoffen.  Herrmann hat zwar in der Loipe mit der schnellsten Laufzeit Meter gut gemacht, aber diese am Schießstand wieder eingebüßt. An sechster Position übergab sie mit einer Minute Rückstand auf Laura Dahlmeier. Und auch sie benötigte im liegenden Anschlag zwei Extrapatronen. Nur Laura Dahlmeier gelang eine saubere Null am Ende mit der sie den vierten Rang nach einer Strafrunde und 14 Nachladern absichern konnte. Die Mission Titelverteidigung klappte nicht und die Staffelwertung, die sie mit zwei Punkten Vorsprung angeführt haben, geht an das Weltmeisterteam aus Norwegen. Etwas ratlos waren die deutschen Mädels nach dem Rennen. Scheinbar hatten alle vier ein perfektes Anschießen und selbst keine Erklärung für die vielen Fehler. Denise Herrmann meinte: „Wir haben es am Schießstand liegen lassen, es ist echt bitter, wenn es immer wieder bei einem Großereignis so passiert, wir haben uns heute echt definitiv unter Wert verkauft“.

Auch die Italienerinnen mit Lisa Vittozzi, Nicole Gontier, Alexia Runggaldier und Federica Sanfilippo haben eine Medaille verpasst, obwohl sie lange ganz vorne mitgemischt haben. Sie mussten darüber hinaus auf Dorothea Wierer verzichten, die ihren Start wegen Magen-Darm-Problemen kurzfristig absagen musste. Die Französinnen Anais Chevalier, Celia Aymonier, Julia Simon und Justine Braisaz haben nach drei Strafrunden von Aymonier nur Platz 8 erreicht. Aita Gasparin, Elisa Gasparin, Lena Haecki und Selina Gasparin belegten Rang 13 für die Schweiz (2 Strafrunden/12 Nachlader) und Österreich mit Lisa Theresa Hauser, Julia Schwaiger, Christina Rieder und Katharina Innerhofer (1/12) wurden 16. 

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