Garmins Einstieg in den Action-Cam Markt: Die Virb Elite im Test

Garmin Virb Elite © Garmin

Das Marktsegment Action-Kamera boomt und auch GPS-Experte Garmin hat vergangenen Herbst mit der Virb ein eigenes Modell in den Handel gebracht. Wir haben es für euch getestet.

Das sagt der Hersteller

Die VIRB Elite ist eine 1080p-HD-Action-Kamera mit erweitertem HD-Video, die zudem WLAN-Funktionen und erweiterte GPS-Funktionen wie vordefinierte Aufzeichnungsprofile bietet. Die VIRB Elite ist mit einem integrierten 1,4-Zoll-Chroma-Display mit geringem Stromverbrauch ausgestattet, das bei aktiver Kamera eingeschaltet bleibt. Über das Display lassen sich Aufnahmen einrichten, eine Vorschau anzeigen, Videos wiedergeben und Menüeinstellungen anpassen, ohne dass die Kamera aus der Halterung genommen werden muss. Dank des Lithium-Ionen-Akkus liegt die Aufnahmezeit im 1080p-Modus bei bis zu 3 Stunden. Funktionen zur Video-Optimierung wie die digitale Bildstabilisierung und die Verzerrungskorrektur sorgen dafür, dass die Aufnahmen sogar ohne Nachbearbeitung großartig aussehen.

Das sagt die xc-ski.de Redaktion

Out of the box
Die Garmin Virb Elite Action-Cam erreicht unsere Redaktion in der Basisversion und mit den beiden „Extras“ Kopfhalterung sowie Adapter für ein externes Mikro. Die Virb selbst kommt in ansprechender Optik und kann Ähnlichkeiten mit der Form von Garmin GPS-Geräten nicht verstecken. Sie ist etwas größer und schwerer als die Modelle des Action-Cam Platzhirschen GoPro, bietet dafür aber mehr eingebaute Features wie das Display, den GPS-Empfänger sowie die ANT+ Schnittstelle. Deutlich ins Auge sticht auch der große Aufnahme-Schalter (hier von einem Knopf zu sprechen wäre deutlich untertrieben), mit dessen Hilfe sich die Video-Aufzeichnung starten lässt. Unter dem leicht zu öffnenden Deckel an der Unterseite befinden sich der Akku und das Fach für die Speicherkarte (microSD mit bis zu 64GB Speicherplatz). Eine Gummiabdeckung schützt die USB und HDMI Schnittstelle an der Hinterseite. Alles in allem macht die Virb einen sehr robusten Eindruck

Ein erster Test:

In der Praxis
Die Virb lässt sich dank des eingebauten Displays sehr leicht und vor allem intuitiv bedienen. Wer bereits Garmin GPS-Geräte nutzt, kann sich sogar das Durchlesen der Bedienungsanleitung schenken (mitgeliefert wird sowieso nur eine kurze Schnellstartanleitung). Vor dem Start sollte man sich einmal durch das Menü arbeiten und die gewünschten Einstellungen vornehmen. So kann man den GPS-Empfänger aus- und einschalten, die gewünschte Videoauflösung wählen und Zubehör mit der Virb verbinden. Vor allem für die Nutzung am Kopf interessant: Die App fürs Android-Smartphone oder Iphone. Dank ihrer Hilfe lässt sich das Bild der Virb zu Ausrichtungszwecken auf das Smartphone übertragen. Das erleichtert die Einstellung des Blickwinkels erheblich. Außerdem erkennt die Virb ANT+ Pulsgurte sowie Leistungs- und Trittfrequenzmessgeräte. Dann kann es losgehen. Mit der Kopfhaltern sitzt die Cam perfekt auf dem Kopf und rutscht nicht durch ihr Gewicht nach hinten oder vorne. Das Gewicht des Gesamtsystems macht sich zwar bemerkbar, hindert den Benutzer aber nicht am schnellen Laufen, was nachfolgendes Video vom Dolomitensprint beweist(Kameraläufer Markus Weeger):


Der Aufnahme-Schalter lässt sich auch mit Handschuhen und bei Kälte sehr gut bedienen. Dank ihm kann man sich sicher sein, dass die Aufnahm tatsächlich läuft. Die bei fast allen Action-Cams verwendete Weitwinkel-Linse stellt sicher, dass man das ganze Sichtfeld aufnimmt. Die Aufnahmen sind auch bei hohen Geschwindigkeiten sehr scharf und für Zeitlupeneinstellungen gibt es Aufnahmemodi mit 60 Frames pro Sekunde. Auch bei wenig Licht macht die Virb immer noch gute Videos, übersteht also den Knackpunkt vieler Action-Cams mit Bravur. Bezüglich der Kamerapositionen ist man mit der Virb deutlich flexibler, als mit Konkurrenzprodukten. Die Virb lässt sich nämlich durch das Drücken zweier Sicherungstasten ganz einfach aus der Halterung lösen, mit der Hand schwenken oder in eine andere Halterung (zum Beispiel am Handgelenk) setzen.

Nachbearbeitung
Ihren echten Vorteil gegenüber anderen Modellen stellt die Garmin Virb Elite dann aber in der Nachbearbeitung unter Beweis. Mit der kostenlos downloadbaren Virb Edit Software (Wichtig: Auf die aktuellste Version 2.4.0 achten, da ältere Versionen noch das eine oder andere Problem beim Export hatten!) können die Videoclips inklusive Leistungsdaten nämlich ganz einfach auf den PC importiert und bearbeitet werden. Dabei lassen sich die Daten synchron zu Bild und Ton mittels unterschiedlicher grafischer Einblendungen in das Video einbinden. So sieht der Zuschauer zum Beispiel genau, welchen Pulswert der Nutzer der Virb an jeder Stelle des Videos hatte, auf welcher Höhe er sich gerade befand, oder mit welcher Geschwindigkeit er unterwegs war. Nach dem Bearbeiten (Schnitte sind natürlich auch möglich), kann das Video als .mp4-Datei in verschiedenen Auflösungen exportiert werden, um es zum Beispiel bei Youtube hochzuladen oder mit anderen Schnittprogrammen weiter zu verarbeiten.

Fazit

Wen das Mehrgewicht im Vergleich zum Beispiel zur GoPro HD Hero 3 nicht stört, der erhält mit der Garmin Virb Elite ein echtes Multitalent in Sachen Action-Cam. Die Videoqualität und die Videofunktionen sind sehr gut, einen echten Vorteil verschafft sich die Virb allerdings mit der Möglichkeit, verschiedene Leistungsdaten einzubinden. Dafür gibt es eine uneingeschränkte Kaufempfehlung der Redaktion.

Fakten

Bildsensor: 16 MP, 1/2,3 Zoll, CMOS
Dateityp: MP4
Konnektivität: Ant+, USB 2.0, Micro-HDMI, WLAN
Sonstiges: GPS, Temperatur, Höhenmesser, Bildstabilisierung
Betriebszeit: bei 1080p bis zu 3 Stunden
Abmessungen: 32mm x 53mm x 111mm
Gewicht: 175 Gramm
empf. VK-Preis: 399 Euro (Virb Elite), 299 Euro (Virb, ohne GPS)

Hier gibt’s weitere Informationen und eine Bestellmöglichkeit: www.bergleben.de/produkt/Garmin/VIRB-Elite-GPS-Action-Kamera