Langlauf Weltcup: Marit Bjørgen gewinnt Finale in Falun

Marit Bjoergen (NOR) © Modica/NordicFocus

Marit Bjørgen hat das aus drei Etappen bestehende Weltcupfinale der Langläufer in Falun gewonnen. Zweite wurde Jessie Diggins vor ihrer Teamkollegin Sadie Bjornsen. Vici Carl zeigte eine sehr gute Aufholjagd bis auf Platz 16.

Jagd auf Bjørgen

Jessica Diggins (USA) gewinnt die Audi Quattro Bonuswertung © Modica/NordicFocus

Mit 36 Sekunden Vorsprung war Marit Bjørgen auf die zehn Kilometer lange Schlussetappe im freien Stil gegangen und hinter ihr hatte sich sofort eine dreiköpfige Verfolgergruppe unter der Führung von Jessie Diggins mit Ingvild Flugstad Østberg und Krista Pärmäkoski gebildet. Obwohl zumindest die Amerikanerin und die Norwegerin zusammenarbeiteten, wurde der Abstand auf Bjørgen größer und auch die nächste Vierergruppe mit Kalla, Bjornsen, Jacobsen und Sundling war nicht allzu weit entfernt. Jessica Diggins wirkte wieder deutlich frischer als im gestrigen Klassik-Massenstart und hielt sich nicht lange in der Gruppe auf, als ihr das Tempo zu langsam wurde. Allein machte sie sich auf die Verfolgung von Bjørgen und machte Boden gut. Zur Hälfte des Rennens lag der Abstand nur noch bei 27 Sekunden, während Østberg und Pärmäkoski nun von der Gruppe geschluckt wurden und sich alles auf den Kampf um Platz drei konzentrierte. Vorne schmolz der Abstand zwischen Bjørgen und Diggins bis auf 15 Sekunden nach einer tollen Aufholjagd, aber der Sieg im Weltcupfinale ging an Marit Bjørgen. „Jessie hat hinten Tempo gemacht, es war ein hartes Rennen. Ich habe mich an den Anstiegen sehr gut gefühlt, aber sie war deutlich besser. Ich hörte, dass sie schnell näher kommt und habe gehofft, dass es reicht“, meinte die Norwegerin. Jessie Diggins jubelte über den zweiten Platz und als die Gruppe ins Ziel kam, wurde der Jubel im US-Team noch größer: Sadie Bjornsen ersprintete sich Platz drei. Im Anstieg hatte sich die Amerikanerin zusammen mit den Norwegerinnen Ragnhild Haga und Astrid Uhrenholdt Jacobsen abgesetzt: Jacobsen führte das Trio die Abfahrt hinunter und auf die Zielgerade, wo Sadie Bjornsen noch die meisten Energien freisetzen konnte. Ragnhild Haga hatte eine tolle Aufholjagd von Platz 17 gezeigt und wurde Vierte vor ihrer Teamkollegin. Rang sechs ging an Krista Pärmäkoski gefolgt von Charlotte Kalla und Ingvild Flugstad Østberg. Jonna Sundling wurde sehr gute Neunte noch vor Ebba Andersson.

Spannender Dreikampf im Gesamtweltcup

Heidi Weng (NOR) © Modica/NordicFocus

Kaum war Østberg im Ziel, ging die Rechnerei los: Reicht Platz acht, um noch den Gesamtweltcup zu holen? Wann kommt Heidi Weng ins Ziel? Fest stand schon jetzt, dass beide Norwegerinnen sich bei Marit Bjørgen bedanken konnten, dass es für Jessie Diggins nicht mehr ganz zum Gewinn der großen Kristallkugel reichte. Nachdem Heidi Weng sich zu Beginn des Rennens gut schlug und sich einige Plätze bis auf Rang elf nach vorn geschoben hatte, wurde ihr Laufstil ab der Hälfte der Distanz deutlich schwerfälliger und sie büßte deutlich ein. Nach 7,5 Kilometern wurde sie von Victoria Carl eingeholt, aber nachdem sie im Endspurt noch einmal alle Reserven mobilisierte, kam sie immerhin noch als 18. ins Ziel. Erst nach fast zehn Minuten war klar: Es hat gereicht für Heidi Weng! Die Norwegerin konnte den Gesamtweltcup mit 40 Punkten Vorsprung vor Jessie Diggins und 62 Punkte vor ihrer Teamkollegin ins Ziel retten. „Bis Seefeld lief alles gut, da war ich stark. Ab den Olympischen Spielen war jedes Rennen einfach nur schlecht. Manchmal hatte ich einen schlechten Tag und manchmal habe ich mich einfach schlecht gefühlt. Ich habe mir dann gedacht, wenn ich Top10 sein will, muss ich ruhiger sein, aber meine Beine waren oft so steif und heute waren meine Beine sehr müde“, erklärte Heidi Weng ihre schweren Wochen.

Gelungenes Saisonende für Vici Carl

Victoria Carl hat mich einem sehr guten letzten Rennen und positiven Schlusspunkt unter die Saison gesetzt. Die Thüringerin startete als 28. mit 1:50 Minuten Rückstand und schlug sofort ein hohes Tempo an und war die aktivste in ihrer Gruppe, bis sie sich schließlich daraus lösen konnte. Auf der letzten Runde schloss sie zu der erschöpften Gesamtweltcup-Siegerin auf und zog an ihr vorbei, so dass sie sich im Ziel über einen sehr guten 16. Platz mit 2:15 Minuten Rückstand und der siebtschnellsten Laufzeit freuen konnte: „16. Platz und gekämpft! Das heutige Rennen lief super für mich als guter Saisonabschluss im Weltcup.“ Teresa Stadlober beendete die Saison als 14. Für die unmittelbar vor Victoria Carl gestartete Katharina Hennig lief es nicht so gut. Schon im ersten Anstieg wurde sie von der Teamkollegin eingeholt und konnte das hohe Tempo nicht mitgehen. Sie verlor eine Minute auf Vici Carl und kam als 27. in die Wertung vor Nadine Fähndrich als bester Schweizerin. Nathalie von Siebenthal verpasste die Weltcuppunkte ganz knapp als 31. wie auch Pia Fink als 33., die damit ihren Startplatz in etwa halten konnte. Laurien van der Graaff beendete die Saison als 40. noch vor Steffi Böhler als 43., die zeitgleich mit Kikkan Randall das Ziel erreichte. Dort war die Feierstimmung schon groß, nachdem Aino Kaisa Saarinen und Anna Haag schon vorher die Linie zu ihrem letzten Weltcuprennen überquert hatten und mit Prosecco feierten. Liz Stephen, die Vierte im Bunde der Damen, die offiziell ihr Karriereende verkündet hatten, erreichte als 50. das Ziel – wie Kikkan Randall war sie in einem speziellen Laufanzug ihr letztes Rennen gelaufen.

 

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