Viote Monte Bondone Skimarathon: Mit Langlaufski oberhalb des Gardasees

Josef Windorfer beim Viote Monte Bondone Skimarathon © Josef Windorfer

Am Wochenende fand zum zweiten Mal der Viote Monte Bondone Skimarathon unweit des Gardasees in Italien statt. Die Gegend war mir zwar bekannt, aber eher vom Sommer mit dem Rennrad. Am Samstag und Sonntag zeigte der Hausberg Trentos, dass hier auch Wintersport möglich ist. Im Langlaufzentrum Viote auf 1.600 Metern standen eine 15 und eine 30 Kilometer Distanz zur Auswahl. Am Samstag wurde in der klassischen Technik gelaufen, am Sonntag in der freien Technik.

Am Start neben Zorzi und Di Centa

Start Viote Monte Bondone Skimarathon © Josef Windorfer

Am Start standen neben bekannten Größen aus der Skimarathon-Szene wie Bruno Debertolis auch die ehemaligen Olympiasieger Giorgio di Centa und Christian Zorzi. Bei uns sieht man das eher selten. Ich würde mir wünschen, dass die ehemaligen Olympia- und Weltcupsieger aus der sogenannten goldenen Generation sich auch in Deutschland ab und zu bei einem Skimarathon oder Hobbylauf stellen. Für mich war es jedenfalls sehr motivierend, neben den ehemaligen Profis im Startblock zu stehen. Nach dem Startschuss merkte ich aber, dass sie noch gewaltig Zug drauf haben und ich Ihnen nicht wirklich folgen konnte. Als Vorbereitung auf den Vasalauf nächstes Wochenende war für mich das 30 Kilometer Rennen am Samstag der eigentlich Hauptlauf. Ich wusste von der Strecke eigentlich nicht viel, nur dass auf der 15 Kilometer Runde jeweils 150 Höhenmeter zu bewältigen waren. Während des Rennens stellte ich fest, dass sich die Strecke sehr gut zum Intervall-Schieben eignet. Es gab keine großen Anstiege oder Abfahrten auf dem Hochplateau rund um den Startort Viote, es ging immer wieder kurz bergauf und dann wieder kurz bergab. Man konnte sich nie richtig erholen, war aber am Berg immer voll gefordert. Landschaftlich gesehen ist die Gegend sicherlich ein Traum, allerdings blieben mir die Ausblicke zum 2.180 Meter hohen Monte Bondone aufgrund der Wolkendecke größtenteils verwehrt. Im Durchlauf verpasste ich dann leider die einzige Verpflegungsstation, was für mich aber nicht weiter schlimm war, da ich meinen Trinkgurt dabei hatte. In der zweiten Runde merkte ich dann, dass sich das harte Training der letzten Wochen auszahlt. Ich war zwar etwas langsamer als in der ersten Runde, konnte aber im Verhältnis gesehen den Abstand zur Spitzengruppe halten. So kam ich mit einem Rückstand von 21 Minuten als 30. ins Ziel. Landschaftlich gesehen ist die Gegend sicherlich ein Traum, allerdings blieben mir die Ausblicke zum 2.180 Meter hohen Monte Bondone aufgrund der Wolkendecke größtenteils verwehrt. Zurück im Hotel füllte ich meine Speicher beim Drei-Gang Abendmenü mit Pasta, Fleisch und leckerer Nachspeise wieder auf.

Verkürztes Skatingrennen

Josef Windorfer © Josef Windorfer

Nach einer geruhsamen Nacht im Hotel Monte Bondone im etwas tiefer gelegenen Vaneze und einem umfangreichen Frühstück konnte der zweite Tag starten. Aufgrund starker Schneefälle fuhren wir am Sonntag mit dem Bus hoch nach Viote. Dazu nutzten wir zunächst den Skibus bis Vason und schließlich den speziellen Transport der Veranstalter bis zum Start in Viote. Man merkte dann auch am Starterfeld, dass es sich viele nochmal anders überlegt hatten und zu Hause geblieben waren. Dabei gehört doch Schnee zu unserer Sportart wie Wasser zum Schwimmen, oder? Ich ging mit keinen großen Erwartungen an den Start. Nach dem langen Rennen Tags zuvor hatte ich mir nur die 15 Kilometer vorgenommen. Ich erwischte den Start besser als beim Klassiker und konnte eigentlich gut mit der Spitzengruppe mitziehen. Leider fuhr mir dann ein Läufer über die Skispitzen und ich stürzte. So fand ich mich am Ende der Gruppe wieder. Tja, da weiß man einfach, was man an der klassischen Technik hat! Da passiert sowas eher selten. Ich lief dann ohne Druck die Runde zu Ende. Sie war ohnehin nicht leicht zu laufen, da man vor allem an den Anstiegen gegen den tiefen Schnee kämpfen musste. Der Veranstalter hatte dann auch mit den 30 Kilometer Läufern ein Erbarmen und schickte alle nach der ersten Runde ins Ziel.

Fazit

Josef Windorfer © Josef Windorfer

Obwohl es sich noch um einen kleineren Lauf handelt, war er sehr professionell organisiert. Die Strecken befanden sich in einem für die Witterungsbedingungen sehr guten Zustand. Vor allem am Sonntag wurde trotz des vielen Neuschnees versucht, die Loipe bestmöglich zu präparieren. Der Skimarathon Viote Monte Bondone hat in jedem Fall das Zeug weiter zu wachsen und ein großes Rennen zu werden. Auf jeden Fall hat er es verdient, im deutschsprachigen Raum etwas Beachtung zu finden. Vielleicht bin ich ja dann nächstes Jahr neben Valentina Shevchenko (Ukraine) nicht mehr der einzige ausländische Teilnehmer?