Bolshunov gewinnt über 15 Kilometer – Sundbys Taktik scheitert knapp

Martin Johnsrud Sundby (NOR), Alexander Bolshunov (RUS), Didrik Toenseth (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

So ein spannendes Rennen in einem Einzelstart im Langlauf Weltcup hat es schon lange nicht mehr gegeben. Alexander Bolshunov holte sich den Sieg vor Martin Johnsrud Sundby und machte viele Punkte auf Johannes Høsflot Klæbo gut. Didrik Tønseth wurde Dritter. Rang zehn ging an Dario Cologna, Florian Notz wurde Zwölfter.

Perfekt geplantes Rennen

Martin Johnsrud Sundby (NOR) © Modica/NordicFocus

Besser kann man ein Rennen taktisch nicht planen – aber übernehmen sollte man sich auch nicht: Das norwegische Team hatte sich vorher alles perfekt überlegt – über Bedingungen und vermutliche Rundenzeiten nachgedacht und dann spekuliert, dass der schnelle Alexander Bolshunov, der im Kampf um den Gesamtweltcup unbedingt einen Sieg brauchte, sicher die letzte Startnummer der roten Gruppe (59) nehmen würde. Davon ausgehend und eine vermutliche Rundenzeit um die elf Minuten vorausgesetzt, entschied sich Martin Johnsrud Sundby für die Startnummer 47 und sein Plan schien voll aufzugehen. Mit 11:05 Minuten beendete der Norweger die erste Runde und sah den Start des Russen, an dessen Fersen er sich ab dem Mörderbakken heftete. Verglichen mit Tønseth und Krüger, die um das Podium kämpften, machte Sundby zwischen Kilometer fünf und zehn etwa 20 Sekunden gut und lag nach zehn Kilometern gleichauf mit dem Russen. Im anschließenden Mördarbakken konnte Sundby aber nicht mehr dem Tempo Bolshunovs mitgehen und verlor auf den nächsten Kilometern auf den Russen, konnte den Rückstand aber in Grenzen halten. Alexander Bolshunov gewann mit 8,9 Sekunden Vorsprung, Sundby wurde Zweiter und grinste bei der Ankunft des Russen verschmitzt, bevor er sich im Ziel vor Bolshunovs Leistung verbeugte – auch der Russe konnte darüber und über den Verlauf des Rennens nur lachen.

Norweger und Russen dominieren

Didrik Toenseth (NOR), Toni Livers (SUI), (l-r) © Modica/NordicFocus

Neben den beiden Duellanten um den Sieg gingen auch die folgenden Plätze an Norwegen und Russland. Didrik Tønseth schaffte relativ ungefährdet mit 17 Sekunden Rückstand den Sprung aufs Podest – nur auf der ersten Runde waren ihm Simen Hegstad Krüger, Alexey Chervotkin, Andrey Melnichenko und Hans Christer Holund noch ernstzunehmende Gegner, danach konnte es niemand mehr mit ihm aufnehmen. Sjur Røthe wurde mit 15 Sekunden Rückstand auf das Podium Vierter. Rang fünf ging an Andrey Larkov vor Simen Hegstad Krüger und Alexey Chervotkin, der nach der ersten Runde noch auf Podestkurs gelegen hatte, dann aber viel einbüßte. Andrew Musgrave wurde Achter vor dem 22-jährigen Andorraner Ireneu Esteve Altimiras, der zum ersten Mal unter die besten Zehn lief. Johannes Høsflot Klæbo erhielt für seinen 19. Platz nur zwölf Punkte und führt im Gesamtweltcup nur noch mit 14 Punkten vor Bolshunov, der nun beim Weltcupfinale die besseren Karten hat.

Cologna Zehnter, Furger 25.

Dario Cologna (SUI) © Modica/NordicFocus

Dario Cologna lief schon auf den ersten Kilometern einem kleinen Rückstand hinterher, der sich im Laufe der zweiten und dritten Runde deutlich vergrößerte. Dennoch war der Bündner während des gesamten Rennens im Top10-Bereich und beendete den Wettkampf auch als Zehnter. Sein Teamkollege Roman Furger lief ebenfalls lange Zeit ein konstantes Rennen um Platz 30, aber im Gegensatz zu Cologna konnt er sich in der letzten Runde noch etwas nach vorn schieben auf Platz 25. Toni Livers verpasste die Punkte als 37. um wenige Sekunden. Der einzige Österreicher Bernhard Tritscher wurde 49. vor Jason Rüesch.

Notz schafft die Top15

Florian Notz (GER) © Modica/NordicFocus

Das erste Ziel des DSV-Teams im gesamten Winter sind die besten 15 – vor allem bei den Herren. Erreicht wurde das Ergebnis nicht so oft wie erhofft, aber Florian Notz gelang es heute wieder einmal, an den besten Zehn zu schnuppern. Der Athlet von der Schwäbischen Alb ging das Rennen wie gewohnt in gemäßigtem Tempo an und lag nach fünf Kilometern an 30. Stelle, gleichauf mit Jonas Dobler und Lucas Bögl. In der zweiten und dritten Runde schob er sich immer weiter nach vorne, bis er sich schließlich über den starken zwölften Platz freuen konnte. Jonas Doblers Aufholjagd endete auf Platz 20 nach zwei Runden, in der dritten verlor er wieder einige Plätze und endete schließlich auf Platz 27 zwischen Sebastian Eisenlauer und Lucas Bögl. Eisenlauer ging das Rennen extrem vorsichtig an als 51. und hatte nach fünf Kilometer schon fast eine Minute Rückstand. Auf den folgenden zehn Kilometern, auf denen er nur 35 Sekunden verlor, ging es aber noch 25 Plätze nach vorne. Andreas Katz verpasste die Punkte als 37.

=> Ergebnis 15 km FT Herren

 

 

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