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DSV Langlauf: Deutsches Team nach Ausfällen mit 15 Athleten in Ruka

Für das deutsche Team lief in der Vorbereitung nicht alles optimal. Darum treten acht Damen und sieben Herren beim Auftakt in die Weltcup Saison an.

Drei Kranke, eine Verletzte

Nach dem nun endgültigen Ausfall der wegen Dopings suspendierten Victoria Carl gab es vor dem Saisonstart auch einige Krankheitsfälle. Zwar sind die wieder genesen, benötigen aber noch Training, bevor sie in die Weltcupsaison starten können. „Endlich geht es wieder los: Die Olympiasaison 2025/26 startet traditionell in Ruka. Nach unserer Schneevorbereitung in Muonio, mit ausgezeichneten Bedingungen und perfekten letzten Trainingstagen, reisen wir mit einer großen Mannschaft nach Finnland und freuen uns sehr auf das erste Weltcup-Wochenende. Auch wenn wir einige krankheitsbedingte Ausfälle haben, sind wir insgesamt gut gerüstet. Albert Kuchler, Lucas Bögl und Anna-Maria Dietze müssen nach einer Grippe aussetzen, benötigen aber lediglich Zeit zur vollständigen Genesung“, sagte Teamchef Peter Schlickenrieder zur Einsatzplanung des Trainerteams. Verletzt ist dagegen Lisa Lohmann, wie sie Ende September im xc-ski.de Livestream zum Skihallensprint erzählte. Dazu sagte Schlickenrieder: „Auch Lisa Lohmann steigt noch nicht ein. Nach einem Ermüdungsbruch des Wadenbeins Ende September hat sie dank eines vorbildlichen Reha-Managements von ihr selbst und Mannschaftsarzt Tom Kastner große Fortschritte gemacht. Sie wird über den COC versuchen, sich für Davos oder die Tour de Ski zu qualifizieren. Ihr Ziel ist klar: möglichst viele Weltcup-Startplätze für das Team herauslaufen, idealerweise über Top-20-Ergebnisse in der Sprint-Gesamtwertung.“

Hennig und Moch mit Problemen in der Vorbereitung

Zu denen, die noch Trainingsrückstand haben, zählen die beiden deutschen Aushängeschilder Katharina Hennig Dotzler und Friedrich Moch. Hennig Dotzler erkrankte nach den Herbstwettkämpfen und brauchte lange, um wieder fit zu werden. „Die letzten Wochen, vor allem seit Anfang Oktober, sind leider nicht so verlaufen wie geplant. Bis dahin lief das Training sehr gut, ich bin gesund durch den Sommer gekommen und war insgesamt auf einem guten Weg. Dann hat es mich, ähnlich wie im vergangenen Jahr, gesundheitlich erwischt, diesmal jedoch deutlich länger“, erklärte sie: „Ich war zwei Wochen komplett krank, habe nach drei Wochen wieder vorsichtig mit dem Training begonnen und insgesamt rund einen Monat lang keine intensiven Einheiten absolvieren können. Das ist im Herbst natürlich alles andere als optimal. Danach blieb mir lediglich eine Woche, um wieder etwas aufzubauen, bevor es schon zum letzten Lehrgang nach Muonio ging. Dort konnte ich zwar noch einmal gut trainieren, habe aber deutlich gemerkt, dass ich formmäßig aufgrund der Erkrankung nicht da stehe, wo ich gerne wäre. Das war nach dieser Ausfallzeit absehbar.“ Auch Friedrich Moch sah man im letzten Rennen in Muonio an, dass es ihm nicht gut geht. „Wir waren nach dem Lehrgang in Muonio nochmal eine Woche daheim. Das hat auf jeden Fall gutgetan, noch einmal zuhause zu sein. Ich glaube, die Pause war wichtig und hat mir wirklich gut geholfen. Die Vorbereitung insgesamt lief sehr ordentlich, ich bin richtig gut durch den Sommer gekommen und konnte in den letzten zwei Wochen noch einmal intensiv trainieren und alles wie geplant umsetzen. Nach Muonio war ich allerdings ziemlich erschöpft, und es hat eine Weile gedauert, bis ich mich davon erholt habe. Jetzt hoffe ich aber, dass die Akkus wieder voll sind und ich bereit bin für den ersten Weltcup in Ruka. Grundsätzlich bin ich optimistisch und freue mich sehr darauf, dass es endlich losgeht“, sagte er.

DSV Aufgebot im Überblick

– Pia Fink (SV Bremelau)
– Laura Gimmler (SC Oberstdorf)
– Katharina Hennig-Dotzler (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Helen Hoffmann (WSV Oberhof)
– Sofie Krehl (SC Oberstdorf)
– Coletta Rydzek (SC Oberstdorf)
– Katherine Sauerbrey (SC Steinbach-Hallenberg)
– Verena Veit (SC Oberstdorf)

– Janosch Brugger (SC Schluchsee)
– Elias Keck (TSV Buchenberg)
– Florian Knopf (Skil. Vgg Bernau)
– Friedrich Moch (WSV Isny)
– Florian Notz (TSV/SZ Böhringen Römerstein)
– Anian Sossau-Daubermann (SC Eisenärzt)
– Jan Stölben (SLV Ernstberg)

Vollständige Statements vor dem Saisonstart

Peter Schlickenrieder, Sportdirektor Langlauf
„Endlich geht es wieder los: Die Olympiasaison 2025/26 startet traditionell in Ruka. Nach unserer Schneevorbereitung in Muonio, mit ausgezeichneten Bedingungen und perfekten letzten Trainingstagen, reisen wir mit einer großen Mannschaft nach Finnland und freuen uns sehr auf das erste Weltcup-Wochenende. Auch wenn wir einige krankheitsbedingte Ausfälle haben, sind wir insgesamt gut gerüstet. Albert Kuchler, Lucas Bögl und Anna-Maria Dietze müssen nach einer Grippe aussetzen, benötigen aber lediglich Zeit zur vollständigen Genesung.
Auch Lisa Lohmann steigt noch nicht ein. Nach einem Ermüdungsbruch des Wadenbeins Ende September hat sie dank eines vorbildlichen Reha-Managements von ihr selbst und Mannschaftsarzt Tom Kastner große Fortschritte gemacht. Sie wird über den COC versuchen, sich für Davos oder die Tour de Ski zu qualifizieren. Ihr Ziel ist klar: möglichst viele Weltcup-Startplätze für das Team herauslaufen, idealerweise über Top-20-Ergebnisse in der Sprint-Gesamtwertung.
Bei den Damen gab es in der Vorbereitung ebenfalls einzelne Rückschläge. Katharina Hennig fehlte krankheitsbedingt im Oktober und ist noch nicht in Topform, bestreitet aber alle drei Rennen in Ruka um in Form zu kommen. Laura Gimmler startet nach starken FIS-Ergebnissen in Muonio im Sprint und über 10 Kilometer Klassisch, ebenso Coletta Rydzek, die sich dort ebenfalls gut präsentiert hat. Pia Fink lässt den Sprint aus und konzentriert sich auf 10 Kilometer Klassisch und den 20-Kilometer-Freistil-Massenstart. Helen Hoffmann tritt in allen drei Rennen an. Sofie Krehl ist erste Ersatzfrau für das 10-Kilometer-Rennen, läuft den Sprint und den 20-Kilometer-Freistil. Verena Veit, nach gutem Trainingslager voller Motivation, wird im Sprint ihre Chance suchen und dort ein erstes Ausrufezeichen setzen. Der 20-Kilometer-Lauf liegt ihr zwar weniger, ist aber wertvolles Wettkampftraining. Auch Katharine Sauerbrey nimmt ihr Kernrennen über 10 Kilometer Klassisch in Angriff und startet im 20-Kilometer-Freistil; den Sprint läuft sie je nach Startplatzsituation.
Bei den Herren ist das Feld durch Ausfälle kleiner. Unser Top-Star Friedrich Moch startet über 10 Kilometer Klassisch und im 20-Kilometer-Massenstart, lässt aber den Sprint weg. Janosch Brugger folgt derselben Rennplanung. Anian Sossau-Daubermann konzentriert sich auf Sprint und den 20-Kilometer-Freistil. Jan Stölben dagegen läuft den Sprint und die 10 Kilometer Klassisch, verzichtet aber auf den Massenstart. Florian Notz bestreitet ausschließlich den 20-Kilometer-Massenstart. Der junge Elias Keck ist ebenfalls im Team: Er läuft die 10 Kilometer Klassisch und den Sprint, den Massenstart nur bei optimalem Verlauf – wir wollen ihn nicht überlasten. Außerdem ist Florian Knopf beim ersten Weltcup dabei und startet über 10 Kilometer Klassisch und im Sprint nach starkem Trainingslager.
Die Konkurrenz ist zum Saisonstart enorm: Finnland und Norwegen haben bereits mehrere Wettkampfwochenenden absolviert und sind entsprechend in Topform. Die Erwartungen sind daher realistisch: Eine Top-15-Platzierung und zwei bis drei Top-30-Ergebnisse wären zum Auftakt bereits sehr positiv, bei den Damen gerne noch etwas weiter vorn.“

Katharina Hennig-Dotzler
„Die letzten Wochen, vor allem seit Anfang Oktober, sind leider nicht so verlaufen wie geplant. Bis dahin lief das Training sehr gut, ich bin gesund durch den Sommer gekommen und war insgesamt auf einem guten Weg. Dann hat es mich, ähnlich wie im vergangenen Jahr, gesundheitlich erwischt, diesmal jedoch deutlich länger. Ich war zwei Wochen komplett krank, habe nach drei Wochen wieder vorsichtig mit dem Training begonnen und insgesamt rund einen Monat lang keine intensiven Einheiten absolvieren können. Das ist im Herbst natürlich alles andere als optimal. Danach blieb mir lediglich eine Woche, um wieder etwas aufzubauen, bevor es schon zum letzten Lehrgang nach Muonio ging. Dort konnte ich zwar noch einmal gut trainieren, habe aber deutlich gemerkt, dass ich formmäßig aufgrund der Erkrankung nicht da stehe, wo ich gerne wäre. Das war nach dieser Ausfallzeit absehbar. Deshalb mussten wir unsere Zielsetzungen für die ersten Weltcup-Wochen etwas anpassen. Ich werde die kommenden Rennen brauchen, um überhaupt erst wieder in Wettkampfform zu kommen und versuche nun, das Beste aus der Situation zu machen – mit dem Ziel, mich im Laufe des Dezembers und Januars für die Olympischen Spiele qualifizieren zu können.
Ruka ist für mich ein ganz besonderer Weltcup-Ort, denn dort hatte ich 2016 meinen allerersten Einzelstart im Weltcup. Verrückt, dass ich nun bereits zum zehnten Mal dort bin – die Jahre sind unglaublich schnell vergangen. Ich komme immer sehr gerne nach Ruka: Ich mag die Strecken, und für mich gehört es zu den schönsten Weltcup-Orten überhaupt. Das weihnachtliche Flair, der viele Schnee, die Kälte, das fordert mich im Wettkampf zwar, aber es ist genau so, wie Winter sein sollte: Schnee, Temperaturen unter Null und eine tolle Atmosphäre an der Strecke. Ich verbinde viele positive Erinnerungen mit Ruka und freue mich sehr, wieder dort am Start zu stehen.
Die ersten Wettkämpfe sehe ich jetzt vor allem als Trainingsrennen, um die Form wieder aufzubauen. Ich versuche, das Beste daraus zu machen, mich auf meine technischen Stärken zu konzentrieren, einen sauberen Schritt zu laufen und gehe erst einmal ohne konkrete Ergebnisziele in die Rennen, weil mir bewusst ist, dass ich aktuell noch nicht in Topform bin. Die Wettkämpfe sind ein Mittel zum Zweck, um Schritt für Schritt wieder an den Punkt zu kommen, an dem ich eigentlich gerne wäre. Ich werde auf jeden Fall alles geben.“

Friedrich Moch
„Wir waren nach dem Lehrgang in Muonio nochmal eine Woche daheim. Das hat auf jeden Fall gutgetan, noch einmal zuhause zu sein. Ich glaube, die Pause war wichtig und hat mir wirklich gut geholfen. Die Vorbereitung insgesamt lief sehr ordentlich, ich bin richtig gut durch den Sommer gekommen und konnte in den letzten zwei Wochen noch einmal intensiv trainieren und alles wie geplant umsetzen. Nach Muonio war ich allerdings ziemlich erschöpft, und es hat eine Weile gedauert, bis ich mich davon erholt habe. Jetzt hoffe ich aber, dass die Akkus wieder voll sind und ich bereit bin für den ersten Weltcup in Ruka. Grundsätzlich bin ich optimistisch und freue mich sehr darauf, dass es endlich losgeht.
Ruka ist für mich immer ein besonderer Ort – der erste Weltcup, harte Rennen, viel Nervosität und gleichzeitig totale Vorfreude, weil alle motiviert in die Saison starten. Ich mag die Strecken dort wirklich gerne. Mein Ziel ist es, gut in die Wettkämpfe reinzukommen und einen stabilen Saisonstart hinzulegen. Idealerweise möchte ich mir direkt am ersten Wochenende die Olympia-Qualifikation sichern und mich in Richtung Top-Ten orientieren. Das wäre ein richtig guter Einstieg in die Saison.“