Portrait - Maria Rydqvist (SWE) - xc-ski.de Langlauf

Portrait – Maria Rydqvist (SWE)

Maria Rydqvist © NordicFocus/www.nordicfocus.com

Steckbrief
Name: Maria Rydqvist
Geburtstag: 22. März 1983
Geburtsort: Smålandsstenar
Wohnort: Älvdalen
Verein: Östersund SK
Familie: unverheiratet, eine Tochter Vilda (*Juli 2010), Bruder Johan
Sprachen: Schwedisch, Englisch, Deutsch
Hobbies: Lesen und Schreiben, Zeit mit Familie und Freunden verbringen, ins Kino gehen, telefonieren, Kochen
Homepage: www.mariarydqvist.se

Trainingssüchtig, aber weitgehend schneelos in der Heimat
Maria Rydqvist wuchs in den kleinen Ort Smålandsstenar in der Kommune Gislaveds auf, etwa 100 Kilometer südlich von Göteborg und Jönköpping. Ihr Interesse am Skilaufen wurde dank ihres älteren Bruders schon im Alter von sieben Jahren geweckt. In ihrer Jugend reiste sie mit ihrer Familie, die sich von klein auf bei ihrem Sport unterstützt hat, von Wettkampf zu Wettkampf. Anders als viele andere Kinder liebte sie das Training immer sehr und absolvierte schon als Zwölfjährige am Idrefjäll ein enormes Trainingspensum in ähnlichem Umfang wie heutzutage, wurde nach ihrer Rückkehr jedoch vom Vater vorrübergehend gebremst. Da in Småland die Schneelage meist nicht zum Trainieren reicht, beschäftigte sich Maria im Winter meist auf Skirollern oder mit Nordic-Walking, bis eine weitere Reise in schneereiche Regionen Schwedens anstand. Teilweise begleitete sie auch ihren Bruder und dessen Freunde auch auf mehrtägigen Ausflügen, um dort auf kleineren Kunstschnee-Loipen zu trainieren. Äußerst erfolgreich war Maria in der Jugend auch im Mountainbiken und in der Leichtathletik, wo sie bei schwedischen Jugend-Meisterschaften jeweils mehrere Medaillen erringen konnte. Doch auf im Skilanglauf gewann sie 1998 Gold bei den nationalen Jugend-Meisterschaften, was langsam aber sicher die große Wende einläutete.

Mit Skigymnasium wird ein Traum wahr
1999 kam die damals 16-jährige Maria aufs Skigymnasium nach Mora – ein Traum wurde endlich wahr. Erstklassige Trainingbedingungen und eine wunderschöne Umgebung sorgten dafür, dass sie sich auf menschlicher und sportlicher Ebene perfekt weiterentwickeln konnte. so war auch mit 17 Jahren die erste Teilnahme an den Junioren-Weltmeisterschaften keine Überraschung, wo sie zwar 2001 Bronze mit der Staffel gewann, ansonsten allerdings noch nicht mit den Besten mithalten konnte. In ihrem letzten Winter vor dem Schulabschluss verzeichnete sie eine deutliche Leistungssteigerung, so dass sie unter anderem Vize-Junioren-Weltmeisterin wurde und erste Einsätze im Weltcup erhielt. Außerdem wurde sie während ihrer Ausbildung am Skigymnasium insgesamt fünfmal schwedische Junioren-Meisterin und gewann zudem viermal Silber und zweimal Bronze.

Studium und Training in Östersund
Nach ihrem Schulabschluss zog sie 2003 später nach Östersund, wo sie neben dem Training ein Wirtschafts-Studium begann. In ihrem zweiten Studienjahr gewann sie ihre erste Medaille bei den schwedischen Senioren-Meisterschaften und lief ausgerechnet bei den Weltmeisterschaften in Oberstdorf 2005 als 21. ihr bis dahin einziges Resultat unter den besten 30 ein. Nachdem sie ein Jahr später bei den U23-Weltmeisterschaften das Podium zweimal knapp verpasste, überraschte sie als Zehnte in einem Weltcuprennen: Auf den bestens bekannten Strecken beim Vasalauf bei Mora über 45 Kilometer, der damals zum Weltcup gehörte. Das nächste Erfolgserlebnis ließ mit dem 14. Rang in der Faluner Doppelverfolgung wieder ein Jahr auf sich warten. Nach einem weiteren Jahr mit Platzierungen zwischen 20 und 40 im Weltcup entschied sich die Schwedin zu einem erneuten Schnitt in ihrem Leben.

Durchbruch und Babyjahr
Im Sommer 2008 zog die Maria Rydqvist erneut um. Es ging zurück in die Gegend von Mora, wo sie in Älvdalen bei ihrem Lebensgefährten Bengt Leandersson ein neues Zuhause fand, aber nach wie vor Wettkämpfe für den Skiclub Östersund bestreitet. Dem privaten Glück folgten einige gute Ergebnisse bei der Tour de Ski 2008/2009, bis sich im Herbst 2009 ihr Leben erneut komplett änderte: „Kurz bevor die Saison begann, dämmerte es mir, dass ich schwanger war“, berichtete sie Anfang Januar auf ihrer Homepage. „Zuerst überlegte ich, ob ich überhaupt Rennen bestreiten sollte in dieser Saison“, so Rydqvist. Obwohl sie schon seit Mitte Januar nicht mehr voll trainiert hatte, war doch bei einigen FIS-Rennen am Start und lief Ende Januar die Schwedischen Meisterschaften mit. Mit dem Training auf Skirollern und mit dem Mountainbike fuhr sie bis wenige Wochen vor der Geburt fort und nahm es auch nach der Entbindung ihrer Tochter Vilda im Juli bald wieder auf.

Rückkehr in den Weltcup
Nach hartem Training im Herbst meldete sie sich bei der schwedischen Saisoneröffnung in Bruksvallarna besser denn je zurück und wusste auch beim Weltcup-Auftakt als Zwölfte zu überzeugen. Nach diesem verheißungsvollen Comeback wurde die Schwedin leider von der Wirklichkeit eingeholt und ihre Platzierungen lagen im weiteren Verlauf der Saison meist zwischen Platz 15 und 30. Bei den Weltmeisterschaften beendete sie ihr einziges Rennen, bevor sie erkrankte und pausieren musste, als starke Sechste.

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