Portrait - Marthe Kristoffersen (NOR) - xc-ski.de Langlauf

Portrait – Marthe Kristoffersen (NOR)

Marthe Kristoffersen © NordicFocus

Steckbrief
Name: Marthe Kristoffersen
Geburtstag: 11. August 1989
Geburtsort: Vannvåg auf Vannøya bei Tromsø
Wohnort: Meråker
Verein: IL Varden
Geschwister: Schwester Anja
Größe: 165cm
Homepage: www.marthekristoffersen.no

„Mit Skiern geboren“
Marthe Kristoffersen wurde im äußersten Norden Norwegens geboren. Die Sportlerin stammt von einer sehr dünn besiedelten Insel namens Vannøya, die sich zwar auf eine Länge von etwa 20 Kilometer erstreckt, aber nur knapp 880 Einwohner hat. In dieser einsamen Region, 40 Fähr-Minuten von Tromsø entfernt, kam Marthe „schon mit Skiern zur Welt“, wie sie es beschreibt, und lief in ihrer Kindheit ständig Ski. Sie bestritt schon so früh erste Rennen, dass sie sich heute gar nicht mehr an ihre ersten Erfahrungen erinnern kann. Als Marthe zehn Jahre alt war, zog die Familie ins mittelnorwegische Meråker um. Dort zwischen Trondheim und der schwedischen Grenze fand sie perfekte Trainingsbedingungen vor. Das Energiebündel bestritt aber nicht nur Langlauf, sondern fand auch Gefallen an Hockey, Fußball, Handball und Leichtathletik, so dass viel Zeit mit Fahrten vom und zum Training verging. Schnell fand sie heraus, dass Ausdauersportarten ihr am besten lagen, so dass sie viel lief sowie Langlauf und Biathlon betrieb. In der weiterführenden Schule in Meråker war der Skilanglauf dann die logische Wahl, da ihre Freunde „es auch alle taten“ und mit der Unterstützung der Trainer in der Schule entwickelte sie sich mehr und mehr zu einer erstklassigen Langläuferin.

Erste NorgesCup-Rennen als 16-Jährige
Nachdem sie schon in der Jugend viele regionale Rennen bestritten hatte, wurde sie als 16-Jährige zum Saisonende in ihre ersten Rennen im NorgesCup im nahegelegenen Røros geschickt. Da sie sich im Folgewinter deutlich steigern konnte und erste Podestplätze und Siege im Norges- und Skandinavien-Cup einfahren konnte, wurde sie im Alter von 17 Jahren sowohl fürs European Youth Olympic Festival (EYOF) als auch für ihre ersten Junioren-Weltmeisterschaften nominiert. Beim EYOF in Spanien gewann sie Gold und Silber und auch gegen die Älteren bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Tarvisio schlug sie sich bereits sehr gut. Eine Silbermedaille und ein fünfter Rang waren in Italien die Ausbeute, so dass sie nach ihren Erfolgen im Sommer in das Junioren-Nationalteam aufrückte.

Erfolgreicher Einstieg in den Weltcup
Wenige Monate nach ihrem 18. Geburtstag bekam Marthe schon ihre erste Chance im Weltcup in der nationalen Gruppe bei der Saisoneröffnung 2007/2008 in Beitostoelen und schlug sich beachtlich als 19. in ihrer Paradedisziplin, der kurzen Freistilstrecke. Trotzdem ging sie wie zuvor geplant zunächst wieder zurück in den Norges- und Scan-Cup, bis sie im Februar Norwegische Vize-Meisterin knapp hinter Marit Bjørgen wurde. Anschließend bekam sie zwei weitere Chancen im Weltcup, wo sie als 15. und Zwölfte erneut zu überzeugen wusste. Bei den Junioren-Weltmeisterschaften schied sie im Sprint allerdings schon im Viertelfinale aus, gewann aber eine Woche später noch mit der Staffel die Goldmedaille. Marthe Kristoffersen beendete den erfolgreichen Winter bei vier weiteren Weltcupstarts im März viermal in den Punkten.

Als 19-Jährige zu den Weltmeisterschaften
Nach einem erfolgreichen Sommertraining konnte die 19-Jährige ihre Form sehr gut in den Winter bringen und wurde nach einem guten Saisonstart im Weltcup von Gällivare und vielen Top-Resultaten in Norges- und Scan-Cup für die Tour de Ski 2008/2009 nominiert. Dort erreichte sie als bestes Resultat einen fünften Rang im Sprint und reiste nach sieben Etappen vorzeitig ab. Zwar blieb sie anschließend bei den Norwegischen Meisterschaften medaillenlos, konnte aber kurz darauf beim Weltcup in Otepää wieder auftrumpfen, wo sie Achte wurde. Marthe richtete erneut alle ihre Hoffnungen auf die Junioren-Weltmeisterschaften, wo sie wieder Staffel-Gold gewann und im Sprint eine Medaille als Vierte nur knapp verpasste. Aufgrund ihrer Erfolge wurde sie auch für die „große“ WM in Liberec nominiert und unter anderem in der Staffel eingesetzt. Dort konnte sie als Schlussläuferin aber nicht mit Claudia Nystad und Charlotte Kalla mithalten, so dass die Norwegerinnen nur „Blech“ gewannen. In den Einzelrennen lieferte sie als Achte und Zwölfte aber gute Leistungen ab. Im März erreichte sie noch als Dritte ihre ersten beiden Podestplätze im Weltcup und schloss die Saison als Norwegische Vize-Meisterin im Massenstart sehr positiv ab.

Fester Bestandteil des Weltcupteams
Spätestens seit dem Olympischen Winter ist Marthe Kristoffersen aus dem Weltcupkader der Norweger nicht mehr wegzudenken. Zwar konnte sie im ersten Saisondrittel wegen einer schmerzhaften Sturzverletzung vom Weltcup in Kuusamo nicht an ihre gewohnten Leistungen anknüpfen, konnte sich aber ab Januar wieder steigern. Die Tour de Ski beendete sie als sehr gute Zehnte und wurde erwartungsgemäß ins norwegische Olympia-Aufgebot berufen, wo sie als bestes Resultat einen 20. Rang im klassischen Massenstart erreichte. Anschließend kam sie im Weltcup noch zweimal unter die besten Zehn. Schon gleich zu Saisonbeginn 2010/2011 konnte Marthe in Gällivare als Fünfte überzeugen, konnte die Form aber nicht in die eisige Kälte nach Kuusamo retten, wo sie die Mini-Tour mit Halsschmerzen aufgab. Nennenswerte Ergebnisse lieferte sie erst kurz vor Weihnachten wieder, als sie in La Clusaz Zehnte wurde. Auch bei der Tour de Ski zeigte sie sich in absoluter Topform und schloss als Gesamt-Siebte ab. Auf den schwierigen Strecken der Heim-WM im heimischen Oslo galt sie auf den Freistilstrecken als Leichtgewicht als eine der Mitfavoritinnen, doch bei ihrem einzigen Einsatz in der Doppelverfolgung wurde sie lediglich gute 15.

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