Stadlober, Teresa (AUT) - Portrait - xc-ski.de Langlauf

Stadlober, Teresa (AUT) – Portrait

Name: Teresa Stadlober
Geburtsdatum: 01. Februar 1993
Geburtsort: Schladming, Steiermark
Wohnort: Radstadt, Salzburg
Verein: SC Radstadt
Familie: Eltern Alois und Roswitha Stadlober, Bruder Luis
Beruf: Langläuferin, in Ausbildung zur Polizistin seit 1. November 2023
Größe: 168cm
Vorbilder: „sind und waren stets meine Eltern“
Hobbys: Sport (Judo, Schwimmen), Tennis-Fan (Dominic Thiem), Mode, Zeit mit Familie und Freunden verbringen
Lieblings-Musik: 2000er Hits – Playlist Spotifiy
Lieblings Wettkampfort: Val di Fiemme, Oslo & Trondheim
Lieblings-Getränk: Kräutertee & Wasser
Lieblings-Urlaubsort: Hawaii
Ski: Fischer
Schuhe: Fischer
Bindung: Fischer
Stöcke: One Way
Motto: „Der Weg ist das Ziel“ und „Tu, was dich glücklich macht!“
Facebook: Teresa Stadlober
Instagram: Teresa Stadlober
Homepage: Teresa Stadlober

Teresa Stadlober privat

Teresa Stadlober (AUT) © NordicFocus

Teresa Stadlober ist eine gebürtige Steirerin, aber die Familie lebt seit jeher 20 Kilometer westlich in Radstadt im Land Salzburg. Dabei handelt es sich um den Heimatort ihrer Mutter Roswitha, einer ehemaligen Weltcupsiegerin im Slalom. Nach ihrer aktiven Karriere gründete Roswitha das Unternehmen „Kada – Karriere danach“ und kümmert sich um Spitzensportler/innen auf ihrem Weg in den Beruf nach dem Sport. Seit 2021 ist sie Präsidentin des Österreichischen Skiverbandes. Vater Alois Stadlober war Langläufer und gewann Gold und Silber bei der Nordischen Ski WM 1999 zu Hause in Ramsau. Inzwischen ist er Leiter des Internationalen Nordischen Leistungszentrums Ramsau am Dachstein des Landes Steiermark und trainiert auch seine Tochter Teresa. Viele Jahre war er auch Langlauf-Experte im ORF, bis er 2023 nach dessen Karriereende von seinem Sohn Luis abgelöst wurde.
Mit diesen sportlich erfolgreichen Eltern ist es kein Wunder, dass Teresa und ihr zwei Jahre älterer Bruder Luis, den sie als ihren besten Freund und Vertrauten bezeichnet, vielseitig sportlich aktiv waren. Laufen, Radfahren, Schwimmen, Tennis, Judo, Einradfahren, der alpine Skisport und natürlich Langlauf gehörten zu ihren Aktivitäten als Kind,  Ballsportarten und Springen jeder Art machten ihr keinen Spaß, weil das Talent dafür fehlte. Mit knapp zwei Jahren stand sie zum ersten Mal auf Ski. „Zuerst waren es die Alpinski, mit denen ich beim Babylift in Radstadt meine ersten Schwünge in den Schnee zauberte. Etwas später wurden mir auch mal Langlaufski angeschnallt und die Loipe in Radstadt war von nun an mein Revier. Nach kurzer Übungszeit bestritt ich mit vier Jahren meinen ersten Wettkampf – den Mini Tauernlauf in Altenmarkt. Mit Mama an meiner Seite konnte ja nichts mehr schiefgehen. Im Ziel angekommen wurde ich von allen erwartet und mit einer Riesenbreze empfangen – ich wurde Letzte. Mir war’s egal, die Breze schmeckte ausgezeichnet, nachdem ich sie am nächsten Tag mit meinen Freundinnen in der Spielgruppe verspeiste“, schreibt sie auf ihrer Homepage. Im Jahr 2000 traten die Geschwister dem Langlauftraining beim Skiclub Radstadt bei – mittwochs trainierten die Kinder begeistert in der Halle, am Wochenende draußen und immer gab es einen „ernsten Teil“ mit Ausdauer-, Kraft- und Techniktraining und abschließend immer ein Spielchen und Staffelläufe. Die Wettkampftage liebte Teresa besonders wegen der anschließenden Besuche bei McDonald’s. 2006 wurde sie als 13-Jährige erstmals Österreichische Schülermeisterin, vier Jahre später erstmals in der allgemeinen Klasse.
Von 2003 bis 2011 besuchte sie das Missionsprivatgymnasium St. Rupert in Bischofshofen, wo sie 2011 ihre Matura ablegte und sich anschließend auf den Langlauf konzentrierte. Nebenbei arbeitete sie bis 2023 auch im Büro des Logistikunternehmens Jerich International, die bis dahin auch ihr Kopfsponsor waren. Seit 01. November 2023 ist sie nach Empfehlung von Freunden in Ausbildung zur Polizistin und ist somit Polizeisportlerin. „Mir taugt‘s richtig“, sagt sie dazu.
Teresa Stadlober liebt das Klassische mehr als das Skaten: „Die klassische Technik. Ich würde mich selber als Klassik-Spezialistin bezeichnen. Da bin ich wirklich im Flow und ich finde es die schönere Bewegung, weil es auch dem Gehen oder Laufen ähnlicher ist. Skating ist eine ganz andere Bewegung – wobei ich beides gern laufe.“
Ihr Privatleben hält sie unter Verschluss, ob sie in einer Beziehung ist, ist nicht bekannt: „Ich trenne mein Privatleben sehr klar vom Sport. Manche Dinge gehören einfach nur mir.“

Mit 21 in der Weltspitze angekommen

Teresa Stadlober (AUT) wird Junioren-Weltmeisterin © © Tomislav Mesic 2013

Über den Continentalcup konnte sich Teresa für Großereignisse im Nachwuchsbereich qualifizieren. Zum einen waren das die Europäischen Olympischen Jugendspiele (EYOF) 2011, wo sie zweimal eine Medaille knapp verpasste. Schon ein Jahr vorher reiste sie das erste Mal zur Junioren-Weltmeisterschaft und in ihrem letzten Juniorinnenjahr 2013 reichte es endlich zum ersehnten Edelmetall. In Liberec gewann sie Gold im Skiathlon und wurde Vize-Weltmeisterin im Freistil Einzelstart. Durch diese Erfolge wurde sie noch vor ihrem ersten Weltcupstart zur großen WM ins Val di Fiemme geschickt, wo sie zweimal unter die besten 30 lief und die Staffel tatkräftig unterstützte. Ab der Saison 2013/14 wurde Teresa Stadlober regelmäßig im Weltcup eingesetzt, beendete ihre erste Tour de Ski als 27., holte ihre ersten Weltcuppunkte und konzentrierte sich dann auf ihre einzige Teilnahme an U23-Weltmeisterschaften. Zurück im Val di Fiemme komplettierte sie ihren Medaillensatz mit Bronze im Skiathlon und fuhr von dort zu den Olympischen Spielen in Sochi, wo sie als bestes Einzelresultat Platz 20 im Massenstart erreichte. Bei der Tour de Ski 2015 setzte sie als Gesamt-Zehnte einen neuen Meilenstein in ihrer Karriere und konnte konnte sich vor allem als Sechste im Massenstart über ganz starke Leistungen freuen: Noch vor ihrem 22. Geburtstag war die Radstädterin in der absoluten Weltspitze angekommen.

Falsches Abbiegen verhindert olympische Medaille 2018

Teresa Stadlober (AUT) © Modica/NordicFocus

In den folgenden Jahren zeigte Teresa immer wieder starke Rennen, vor allem bei der Tour de Ski, wo sie immer wieder um Platz zehn endete. 2017 absolvierte sie mit Platz sechs, acht und zwölf ihre bis dahin besten Weltmeisterschaften, so dass sie bei den Olympischen Spielen in Korea auf eine Medaille hoffte. Zuvor lief sie im Val di Fiemme bei der Tour de Ski das erste Mal aufs Podium, war am Final Climb die Zweitschnellste und konnte sich über Platz fünf in der Gesamtwertung freuen. Was dann in Fernost passierte, ist wohl jedem bekannt: Ihr Missgeschick bei den Spielen PyeongChang sorgte für emotionale Momente bei ihr selbst, allen Zuschauern und ihrem Vater am ORF-Mikrofon: Auf dem Weg zur Olympia-Silbermedaille im 30-Kilometer-Rennen bog sie zusammen mit Marit Bjørgen in Führung liegend falsch ab und lief allein auf die falsche Strecke. Über eine Minute kostete sie dieses Missgeschick – die Medaillenchance war dahin. Mit Platz sieben und zwei neunten Rängen blieb sie hinter den eigenen Erwartungen. „Ich kann es mir nicht erklären. Ich habe mich verlaufen, obwohl ich das Rennen perfekt im Kopf hatte. Aber so etwas passiert vielleicht einmal im Leben“, sagte sie später dazu. Trotz der verpassten Medaille wurde sie bei der anschließenden Sportlerwahl 2017/18 mit dem silbernen Leonidas ausgezeichnet.

Schwere Zeiten durch Dopingskandal in Seefeld

Teresa Stadlober (AUT) © Modica/NordicFocus

Mit der Heim-WM 2019 sollte alles besser werden, aber nach einer krankheitsbedingt abgebrochenen Tour de Ski musste sie sich in Seefeld mit zwei achten Plätzen begnügen. Aber das dicke Ende kam ja noch mit dem Dopingskandal, in den auch die Teamkollegen Max Hauke und Dominik Baldauf involviert waren. Obwohl Teresa wie auch Mika Vermeulen mit dem Skandal selbst nichts zu tun hatte, warfen andere Athleten sie mit den überführten Dopern in einen Topf und grenzten sie aus. „Es war ein Tiefpunkt für den heimischen Langlaufsport. Es hat lange gedauert, bis wir uns da rausgekämpft haben und das Vertrauen zurückgekehrt ist. Dazu kam die ständige Rechtfertigung – viele haben einen einfach in einen Topf geworfen“, erzählte sie der Kleinen Zeitung. „Manche Nationen haben damals nicht mehr mit mir geredet. Das war extrem hart und hat sich über Jahre gezogen. Inzwischen haben wir uns wieder Anerkennung erarbeitet und aktuell ein tolles, starkes Team. Der Langlauf ist wieder da. Das ist schön nach langen, harten Jahren.“

Endlich eine Medaille!

Teresa Stadlober (AUT) © Modica/NordicFocus

Im Sommer 2019 zwang eine Mittelfuß-Überbelastung Teresa Stadlober zu einer längeren Trainingspause, was sich auch in den Resultaten zu Saisonbeginn bemerkbar machte. Während Mika Vermeulen nach Norwegen flüchtete, erarbeitete Teresa sich als Einzelkämpferin nach vorübergehender Ausgliederung der Langlaufsparte aus dem ÖSV nach und nach das Vertrauen der anderen Athleten zurück. Bei der WM 2021 in Oberstdorf lief sie als Vierte und Fünfte zweimal knapp am Edelmetall vorbei. Nach durchwachsenem Start in die Olympiasaison gelang ihr in Peking völlig überraschend mit der Bronzemedaille Wiedergutmachung für das Missgeschick vier Jahre zuvor. Ausgerechnet dann, als niemand damit rechnete. Zuvor durfte sie nämlich wegen eines (vermutlich falsch-)positiven Corona-Tests nicht mit dem Team im Flugzeug anreisen. Nach verspäteter Ankunft blieb nur wenig Zeit für die Vorbereitung auf das erste Rennen – umso größer war der Erfolg mit dem Medaillengewinn zu bewerten. Im Nachgang erhielt sie das Ehrenlorbeer des Salzburger Sports in Gold und den Goldenen Leonidas als Sportlerin des Jahres 2021/2022. Im Frühjahr wurde die Salzburgerin in der Saisonvorbereitung von einer Knieverletzung zurückgeworfen, einer Überlastungsreaktion oder auch „Springerknie“ (Patellaspitzensyndrom) genannt, die konservativ behandelt wurde. Damit ließen die Ergebnisse in der gesamten Saison zu wünschen übrig und als bei der WM auch noch ein Infekt dazu kam, reiste sie zwischenzeitlich aus Planica ab, um sich zu Hause zu erholen. Ihr bestes Saisonrennen machte sie nach der WM, wo sie bei den erstmals ausgetragenen 50 Kilometern am Holmenkollen starke Vierte wurde. Auch bei der Ski WM in Trondheim 2025 reichte es wieder nicht zu Edelmetall, es wurde im Klassik-Einzelstart der unglückliche vierte Platz, über den sie sich sehr ärgerte. 2026 soll es aber endlich wieder klappen mit der Medaille: „Mein Traum ist es, bei Olympia 2026 in Italien dabei zu sein und ganz oben am Stockerl zu stehen.“

Die mobile Version verlassen
Die mobile Version verlassen