Zum Anschluss stellen wir euch sieben weitere Nationalteams für den olympischen Winter vor. Wer in den USA, Italien, Tschechien, Großbritannien, Slowenien, Spanien und Andorra im höchsten Kader steht, erfahrt ihr hier…
USA: Sieben Athleten im A-Team
Die Kadernominierung in den USA läuft in zwei Phasen ab: Im Mai wurden insgesamt 21 Athleten für die Kader im A-, B- und Development-Team nominiert, offiziell bestätigt werden sie erst im September. Im A-Team, bestehend aus vier Damen und drei Herren, gibt es keine Überraschungen. Angeführt wird das Team einmal mehr von Jessie Diggins, wobei viele mutmaßen, dass es ihr letzter Winter sein könnte. Immer wieder erwähnt sie, wie sehr sie ihren Ehemann Wade und ihre Familie generell während der langen Winter in Europa vermisst, sie wird Ende August schon 34, ein olympischer Zyklus endet und dann bekam auch noch Lake Placid den Zuschlag für das Weltcupfinale 2026. Vier gute Gründe also für ein Karriereende, aber dazu wird sich Jessie Diggins sicher im Laufe des Winters äußern. Mit Ausnahme von der erst 19-jährigen Samantha „Sammy“ Smith, die nach einem Jahr im A-Team in den B-Kader herabgestuft wurde, gibt es keine Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr. Den größten Sprung machte die 23-jährige Kate Oldham, die aus dem Nichts im Januar mit Top-20-Plätzen ihre Weltcupkarriere begann und bei der WM Sprint-22. wurde. Dafür wurde sie mit einem Kaderplatz im B-Kader belohnt.
A-Team
Rosie Brennan, Jessie Diggins, Julia Kern, Sophia Laukli
Ben Ogden, Gus Schumacher, James “JC” Schoonmaker
B-Team
Novie McCabe, Kate Oldham, Samantha “Sammy” Smith
John Steel Hagenbuch, Zanden McMullen, Jack Young
Italien will olympische Erfolge zu Hause
Für das italienische Team wird die Saison eine ganz besondere: Die Olympischen Spiele finden zu Hause statt. Darauf hat sie das Trainerteam um Markus Cramer gut vorbereitet und viele junge Athleten an die Weltspitze herangeführt, auch wenn das gesamte Team zunächst unter dem Trainingsumfang von Cramer stöhnte. Weiterhin sind Markus Cramer als Cheftrainer sowie Fulvio Scola bei den Herren und Renato Pasini bei den Damen der Milan-Cortina-Gruppe verantwortlich, Giuseppe Cioffi ist Assistenztrainer. Die drei Sprinter absolvieren ihr Sommertraining mit der Milan-Cortina Gruppe, Comarella, Franchi und De Fabiani bleiben in ihren Trainingsgruppen bei Polizei, Finanzwache beziehungsweise der Armee und stoßen gelegentlich zum A-Team. Zum Winter mit dem größten Sportereignis überhaupt in der Heimat steht den Italienern erstmals ein Wachstruck zur Verfügung. Zwar haben sie ihn schon vor einem Jahr von Schweden übernommen, konnten ihn aber bisher wegen bürokratischer Hürden nicht nutzen. Für die neue Saison sind die Italiener aber in den FIS-Regularien als Nation mit Wachstruck aufgeführt.
A-Kader
Caterina Ganz, Nicole Monsorno, Nadine Laurent, Iris De Martin Pinter, Maria Gismondi
Federico Pellegrino, Michael Hellweger, Paolo Ventura, Simone Daprà, Davide Graz, Elia Barp, Martino Carollo
A-Kader Sprint
Federica Cassol
Giovanni Ticcò, Simone Mocellini
Team A “Ergänzung”
Anna Comarella, Francesca Franchi
Francesco De Fabiani
Milan-Cortina Damen
Martina Di Centa, Veronica Silvestri, Ylvie Folie, Virginia Cena, Beatrice Laurent, Marit Folie
Milan-Cortina Herren
Giacomo Gabrielli, Lorenzo Romano, Andrea Zorzi, Davide Ghio, Aksel Artusi, Gabriele Matli, Davide Negroni
Sechs Tschechen im Team
Das A-Team der Tschechen besteht aus drei Damen und sechs Herren, wobei Katerina Janatova eine Sonderrolle einnimmt. Die 28-Jährige von Dukla Liberec, die „Katschy“ genannt wird, trainiert meist mit ihrem Lebensgefährten James Clugnet und dem Team Aker Dæhlie in Norwegen. Das Herren-Team besteht aus vier erfahrenen Athleten und zwei jungen Talenten. Im Trainerteam gab es eine Veränderung: Jan Franc gibt nach sieben Jahren den Posten als Damen-Trainer auf, um stattdessen den slowakischen Nachwuchs zu trainieren zusammen mit seinem Co-Trainer Dušan Kožíšek. Vasil Husák übernimmt den Trainerposten bei den tschechischen Damen, der zuvor die Herren trainierte.
Team Tschechien im Überblick
Katerina Janatová, Barbora Antošová, Barbora Havlícková
Matyáš Bauer, Ondrej Cerný, Adam Fellner, Michal Novák, Ludek Šeller, Jirí Tuž
Britisches Team seit 2022 mit Aker Dæhlie Unterstützung
Das britische Team besteht nach wie vor aus fünf männlichen Athleten, die seit vielen Jahren in Norwegen leben und trainieren. Andrew Musgrave war 2010 der Wegbereiter, der als Erster diesen Schritt von Schottland nach Norwegen ging. 2022 stand das Team vor dem Aus, als der heimische Verband jegliche Unterstützung einstellte. Zufällig war zum selben Zeitpunkt gerade Aker Dæhlie auf der Suche nach Athleten, die sie unterstützen können und so war diese erfolgreiche Kooperation geboren. Auch das ist aber nur möglich durch die Existenz des gemischten Teams mit olympischen und paralympischen Sportler, wodurch deutlich mehr Sponsorengelder zur Verfügung stehen und im Laufe der letzten Jahre das Team durch immer mehr internationale und norwegische Athleten ergänzt wurde. Das britische Team hat aber eher ein schweres Jahr hinter sich, wenn der 35-jährige Andrew Musgrave auch ein paar Top-Ergebnisse lieferte. Umso schlechter lief es für den Halb-Franzosen James Clugnet: „Zu viel Training und zu wenig Essen“, wie er selbst rückblickend sagt. Sowohl Joe Davies als auch Gabe Gledhill und einige Nachwuchsathleten haben übrigens eine kanadische Vergangenheit, sahen aber im britischen Team bessere Zukunftschancen.
Weltcupteam GB
Joe Davies, James Clugnet, Gabriel Gledhill, Andrew Musgrave, Andrew Young
Slowenien fast unverändert
Team Slowenien wird weiter von Ola Vigen Hattestad als Cheftrainer angeführt, Nejc Brodar ist sein Assistenztrainer. Das A-Team besteht aus zwei Damen und drei Herren wie im Vorjahr, allerdings gab es Änderungen in der Zusammenstellung bei den Herren, wo Miha Licef und Vili Crv den Platz tauschten.
Team A
Eva Urevc, Anja Mandeljc
Miha Šimenc, Vili Crv, Nejc Štern
Team B
Anže Gros, Valerii Gontar, Miha Licef
Drei Spanier im Kadersystem
Spaniens „La Roja“ ist eines der kleinsten Teams im Weltcup und trotz Pyrenäen und Sierra Nevada nicht unbedingt als Skiregion bekannt. Dennoch haben sie drei hoffnungsvolle Talent, die zwischen 2001 und 2006 geboren wurden. Jaume Pueyo ist mit seinen 23 Jahren die große Hoffnung der Spanier im Sprint und seinem Kollegen Bernat Selles gelang mit der letzten Saison der Sprung vom B- in den A-Kader. Peio Añarbe ist weiterhin im C-Kader und Imanol Rojo, der seit seinen gesundheitsbedingten Problemen in der Vergangenheit in Norwegen lebt und trainiert, ist weiterhin ohne Kaderstatus und passt als 34-Jähriger auch schlecht ins Teamgefüge. Weibliche Talente gibt es im spanischen Kadersystem bisher nicht.
Team A
Jaume Pueyo, Bernat Selles
C Kader
Peio Añarbe
Andorra greift Podium an
Auch Andorra hat sich seinen Platz auf der Langlauf-Weltkarte wahrlich verdient. Der 29-jährige Ireneu Esteve Altimiras ist seit Jahren im Weltcup etabliert und hielt lange alleine die andorranischen Fahnen hoch. Inzwischen hat er Unterstützung bekommen von der 21-jährigen Gina Del Rio, die bereits Junioren-Weltmeisterin im Sprint wurde und im März in Tallinn ihr erstes Podium im Weltcup nur um Haaresbreite verpasste.
A Team
Gina Del Rio
Ireneu Esteve Altimiras
Weitere Kadernominierungen
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