Test der Julbo EVAD-1: Die Leistungsdaten immer im Blick

Julbo EVAD-1 © Kevin Voigt/xc-ski.de

Speziell für Skilangläufer ist ein Blick zur Sportuhr immer mit einer Unterbrechung der Langlaufbewegung verbunden. Umso interessanter erscheint da die Funktion der neuen Julbo-Brille EVAD-1, die Leistungsdaten direkt ins Blickfeld projiziert. Wir haben sie für euch getestet.

Das sagt der Hersteller

Konfigurierung der Julbo EVAD-1 per App © Kevin Voigt/xc-ski.de

Die speziell fürs Laufen und den Radsport geeignete vernetzte Sportbrille EVAD-1 bietet Ihnen mit ihren 12 h Akkulaufzeit einen jederzeit zugänglichen, hocheffizienten Performance-Booster. Dank der von ActiveLook entwickelten „See Through“ Technologie können Sie sich die folgenden 7 verschiedenen Informationen in Echtzeit direkt im Sichtfeld anzeigen lassen: Stoppuhr, zurückgelegte Strecke, Höhenunterschied, Geschwindigkeit, Durchschnittsgeschwindigkeit, Pace und Herzfrequenz. Diese vernetzte Sonnenbrille vereint die besten Julbo-Innovationen, insbesondere selbsttönende REACTIV Photochromic Gläser der Kat. 1-3 (die ihre Tönung an die jeweilige Licht- und/oder UV-Intensität anpassen) und bietet somit maximalen Schutz in jeder Art Gelände (in offenem Gelände, unter Bäumen…) und bei jedem Wetter (von strahlendem Sonnenschein bis bedecktem Himmel…). Mit ihrem ergonomischen Design und federleichten Gewicht von nur 35 g ist sie perfekt für jede Gesichtsform geeignet und garantiert eine maximale Belüftung zum Schutz vor Beschlagen. Die über Bluetooth mir Ihrem Smartphone (kompatibel mit IOS/Android) verbundene Anwendung ActiveLook wird fortlaufend weiterentwickelt, um das grenzenlose Potenzial der EVAD-1 zu nutzen.

Das sagt die xc-ski.de Redaktion

Out of the box

Die EVAD-1 kommt in einer ansprechenden Karton-Verpackung mit Zubehör wie zum Beispiel zwei abnehmbaren Nasenstegen, zwei unterschiedlich langen Brillenbändern, einem Hartschalenetui, einem Mikrofaser-Brillenbeutel, einem Brillentuch und einem Ladekabel. Vor dem ersten Einsatz sollte sie vollständig geladen werden. Dazu einfach den Nasensteg entfernen und über die darunterliegende Micro-USB Buchse aufladen. Auf dem Smartphone muss zudem die App „ActiveLook Sport Glasses“ für Android oder iOS installiert werden. Für die Nutzung mit bestimmten kompatiblen Garmin-Uhrmodellen ist die Installation der Connect IQ-App „ActiveLook – Sport Smartglasses“ auf der Uhr notwendig.

Im Praxiseinsatz

Julbo EVAD-1 (Fotomontage) © Julbo

Als erster Schritt nach dem Laden folgt die Kopplung der Brille mit dem Handy. Dazu muss Bluetooth aktiviert sein. Man startet die App und wird direkt dazu aufgefordert, die Brille zu verbinden. Dazu setzt man die Brille auf und drückt mit einem Finger auf die Fläche zwischen Nasensteg und Oberkante der Brille, bis im Sichtfeld eine Bestätigung zu sehen ist. Die Kopplung sollte dann von alleine funktionieren und es folgt ebenfalls eine Bestätigung. Nun sind diverse Einstellungen möglich. Zum Beispiel kann man die Position der Datenansicht verschieben und besser ins Blickfeld rücken. Sollte die Datenansicht gar nicht zu sehen sein, müsst ihr die Position der Brille eventuell komplett korrigieren. Zu sehen sind die Daten grundsätzlich mit dem rechten Auge im linken oberen Bereich des Blickfeldes (etwas kleiner als in der Fotomontage). Das heißt, ein Großteil des Blickfeldes ist nach wie vor frei, die Projektion stört also nicht bei der Wahrnehmung eurer Umgebung. Mit einer kleinen und kurzen Veränderung eurer Blickrichtung könnt ihr aber alle Daten schnell erfassen. Diese werden übrigens, und das ist die eigentliche Neuentwicklung, nicht auf ein Display projiziert, sondern direkt auf eure Netzhaut. So sind die Daten gestochen scharf lesbar. Pro Seite der Anzeige werden drei Zeilen mit Daten eingeblendet. Zwischen den Seiten springt man durch Gestensteuerung. Dazu befindet sich am linken oberen Rand der EVAD-1 ein Sensor, den man durch Abdecken mit der Hand oder einer langsamen Wischbewegung aktiviert. Insgesamt gibt es drei Seiten an Daten und die Möglichkeit, die Ansicht auszuschalten. Das funktioniert mit etwas Übung einwandfrei auch während des Laufens. Um eine Einheit und die Übermittlung der Daten zu starten, drückt ihr in der App auf den Start-Button und es kann losgehen. Die Leistungsdaten erscheinen bei unserem Test sehr valide und reagieren blitzschnell auf Tempoveränderungen. Allerdings werden diese nicht von der Brille, sondern vom Smartphone bereitgestellt, weswegen hier je nach Handy-Modell natürlich Unterschiede möglich sind. Am Ende eurer Aktivität drückt ihr auf Stop und schaltet die EVAD-1 wie beim Einschalten durch längeren Druck auf die Fläche zwischen Nasensteg und Oberkante aus. Der Akku sollte für jede denkbare Langlaufeinheit ausreichen. Julbo gibt bis zu 12 Stunden an, wir hatten nach einer Stunde weniger als zehn Prozent verbraucht, was diese Aussage also bestätigt.

Fazit

Die Julbo EVAD-1 ist unserer Meinung nach das, was man gerne als „Gamechanger“ bezeichnet. Ohne die Langlaufbewegung unterbrechen zu müssen hat man immer Leistungswerte wie Geschwindigkeit, Pulsschlag oder Kilometeranzahl im Blick. Dafür gibt es eine uneingeschränkte Kaufempfehlung der Redaktion mit einem „must have“ für alle, die sich im Training an Leistungsdaten orientieren. 

Fakten

Gewicht: 35 Gramm
Empf. VK-Preis:
499,95 Euro
Weitere Infos: www.julbo.com

4 Kommentare

  1. Stefan Eich

    Hatte mir zum Skirollern und zum Langlaufen ein GARMIN Varia Vision Head-Up-Display geholt, um meine Leistungsdaten immer im Blickfeld zu haben, ohne die flüssige Bewegung unterbrechen zu müssen. Eigentlich wurde sie für den Radsport entwickelt.

    Im Ruhezustand des Kopfes funktionierte sie einwandfrei und die Sicht auf den kleinen Monitor war problemlos. Allerdings in Bewegung wurde es schon schwieriger, die Daten immer im Blickfeld zu haben. Bei Schnee wurde es dann durch Verblendungen nicht einfacher. So gut ich sie zuerst fand, musste ich mich doch von ihr trennen. Die Varia Vision war mit meiner Garmin Forerunner 735 XT kompatibel.
    Die Julbo liest sich interessant, jedoch leider nur für Leute, die im Besitz eines Smarphones sind! Ok, das ist der überwiegende Teil der Menschheit, aber es gibt auch welche ohne ständige Erreichbarkeit, und dazu zähle ich. Wenn es für die Brille nur eine App gibt, mit der sich verbunden werden kann, so ist sie für mich, der nur Garmin-Geräte hat, unbrauchbar! 🙁
    Vielleicht gibt es ja bald ähnliches für Polar, Strava, Garmin o.ä.!!??

    Antworten
  2. Armin Podtschaske

    Kann man nur drei Informationen pro Seite (plus Akkustand der Brille) anzeigen?

    Das Garmin Varia Vision (mit dem ich sehr gut zurecht komme) kann vier Informationen groß  (plus klein am oberen Displayrand: Akkustand der Brille, Uhrzeit und Temperatur) anzeigen.
    Bei den Radcomputern auch noch das Höhenprofil der Strecke.
    Bei den Radcomputern auch Abbiegehinweise. 
    Wer ein Garmin Radar hat, bekommt am Bildschirmrand auch noch die sich von hinten nähernden Fahrzeuge gezeigt (geht auch mit der Forerunner beim Skirollern).
    Kann die EVAD-1 auch die Garmin-Radar-Punkte zeigen?

    Drei Werte wäre mir zu wenig. OK, beim Langlauf reichen mir 3, beim Radfahren würde ich mir 5 oder 6 wünschen.

    Ist die Virtuelle Position der Anzeige fix?
    Wie weit vor der Brille steht das virtuelle Display?
    (Beim Varia Vision ca. 40cm vor dem Auge.)

    Optische Gläser sind vermutlich nicht möglich, oder?

    Die EVAD-1 hat aber eine längere Akkulaufzeit und scheint auch robuster zu sein (hab mir ein Varia Vision bei einem Langlaufsturz zerlegt).

    Mario, wenn Du magst, kann ich ja mal ein Review über das Varia Vison schreiben.

    Schöne Grüße,
    Armin

    Antworten
    1. Mario Felgenhauer

      Die EVAD-1 zeigt die im Text genannten Daten, nicht mehr und nicht weniger. Wie im Text geschrieben, werden diese in Dreier-Blocks auf drei Seiten angezeigt.
      Einen Abstand zum Auge konnte ich nicht erkennen. Das mag an der Projektion liegen. Man kann die Anzeige minimal in alle vier Richtungen verändern.
      Optische Gläser gibt es aktuell noch nicht.

      Antworten