Spätes Olympia-Gold für deutsche Biathlon-Staffel, das Team aus Italien für Mailand-Cortina 2026, Lisa Vittozzi arbeitet am Weltcup-Comeback und Simon Eder äußert sich zu Karriereende.
Nach elf Jahren zu Olympia-Gold
Die Ergebnisliste wurde von der Internationalen Biathlon Union (IBU) schon aktualisiert und das deutsche Team mit Erik Lesser, Daniel Böhm, Arnd Peiffer und Simon Schempp wird bereits als Sieger des olympischen Staffelbewerbs vom 22. Februar 2014 in Socchi geführt. Die Österreicher Christoph Sumann, Daniel Mesotitsch, Simon Eder und Dominik Landertinger stehen auf dem Silberrang und auf dem Bronzerang finden sich die Norweger Tarjei Boe, Johannes Thingnes Boe, Ole Einar Björndalen und Emil Hegle Svendsen. Das Schweizerische Bundesgericht hat in letzter Instanz die Berufung des ehemaligen russischen Biathleten Evgeny Ustyugov zurückgewiesen. (wir berichteten hier bereits ausführlich). Alle rechtlichen Mittel sind nun ausgeschöpft und die Urteile des IBU Anti Doping Hearing Panels und des Court of Arbitration for Sport (kurz: CAS) sind damit rechtskräftig. „Ustyugov wurde aufgrund von Anomalien in seinem Biologischen Athletenpass und Beweisen aus dem Moskauer Labor-Informations-Management-System sanktioniert. Die bestätigten Entscheidungen führen zur Disqualifikation aller seiner Wettkampfergebnisse vom 24. Januar 2010 bis zum Ende der Saison 2013/2014 – ausdrücklich einschließlich seiner Ergebnisse bei den Olympischen Spielen in Vancouver 2010 und Sotschi 2014 – und zu einer vierjährigen Sperre. Es liegt nun in der Verantwortung der Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), über die Neuverteilung der Medaillen der Olympischen Winterspiele 2010 und 2014 zu entscheiden,“ teilt die IBU in einer Pressemitteilung mit. „Diese Entscheidung des Schweizer Bundesgerichts bringt ein langjähriges Verfahren zum Abschluss und ist ein wichtiger Schritt zur Aufrechterhaltung eines sauberen Sports. Wir bedauern zwar, dass es so lange gedauert hat, bis wir an diesem Punkt angelangt sind, aber das Urteil bekräftigt den Grundsatz, dass Dopingverstöße aufgedeckt und geahndet werden, wie komplex das Verfahren auch sein mag. Wir ermutigen weiterhin alle an der Sportschiedsgerichtsbarkeit beteiligten Institutionen, auf zeitnahe Lösungen hinzuarbeiten, damit die Integrität des Wettbewerbs gewahrt bleibt und saubere Athleten geschützt werden,“ so Greg McKenna, Leiter des BIU in der PM.
Lisa Vittozzi kämpft sich zurück
Die Gesamtweltcupgewinnerin der Saison 2023/24 Lisa Vittozzi konnte zur Verteidigung des Titels in der abgelaufenen Saison nicht antreten. Die Italienerin zog sich bei einem Sturz in der Vorbereitungsphase eine Rückenverletzung zu, von der sie sich nur schwer erholte und letztlich die gesamte Saison verpasste. Die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand/Cortina in ihrer Heimat gab sie trotz allem als ihr großes Ziel aus. Sie habe „in einem Rehazentrum viel mit Ärzten und Physios zusammengearbeitet“, sagte Sportdirektor Höllrigl gegenüber sportnews.bz, berichtet Eurosport. Sie hätte aber die Probleme in den Griff bekommen, es war keine OP nötig, sagte Höllrigl dort weiter, und es sei jedoch „mental keine einfache Zeit“ für die Biathletin gewesen. Letzte Woche ist Vittozzi in den Trainingsbetrieb eingestiegen. Im Martelltal trainierte sie abseits der Mannschaft, begleitet von den Trainern Edoardo Mezzaro und Alex Inderst. „Nach dem, was letztes Jahr mit ihrer Verletzung passiert ist, braucht sie jetzt einen parallelen Weg zu den anderen Teams. Das Hauptziel besteht also darin, zu versuchen, sie so schnell wie möglich wieder in Form zu bringen, damit sie sich dann an der Arbeit der anderen Mädchen orientieren kann,“ so Mezzaro gegenüber fondoitalia, wo er weiter ausführte, dass bei Vittozzi eine ständige Überwachung durch Abgleich mit dem medizinischen Personal erfolgt. Der Trainer merkte weiter an, dass Vittozzi, wenn es möglich ist, wieder in die Gruppe integriert wird, aber es immer den parallelen Weg geben wird. Zum Saisonziel gab er an, „natürlich sind die Olympischen Spiele für alle das Saisonziel, aber sagen wir, dass wir uns im Moment nicht hundertprozentig darauf konzentrieren, weil es ein schrittweiser Weg ist und wir diese heiklen Phasen Schritt für Schritt angehen müssen.“ Trotz ihrer langen Wettkampfpause ohne Ergebnisse wurde Lisa Vittozzi in den italienischen Elitekader der Biathleten berufen.
Der Kader für 2025/2026 aus Italien
Elitekader: Lisa Vittozzi, Dorothea Wierer und Tommaso Giacomel
Team Mailand/Cortina
Damen: Hannah Auchentaller, Michela Carrara, Samuela Comola, Martina Trabucchi, Rebecca Passler, Sara Scattolo, Beatrice Trabucchi, Linda Zingerle, Fabiana Carpella, Ilaria Scattolo, Birgit Schölzhorn, Francesca Brocchiero,Herren: Patrick Braunhofer, Elia Zeni, Lukas Hofer, Didier Bionaz, Nicolo Betemps, Marco Barale, Christoph Pircher, Felix Ratschiller, Daniele Cappellari, Davide Compagnoni.
Nach Olympia ist definitiv Schluss

Der 42jährige Österreicher Simon Eder bereitet sich aktuell auf seine letzte Saison vor, denn wie er gegenüber der Kronenzeitung Salzburg angab, macht er nach der Olympiasaison 2025/26 endgültig Schluss. Die Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand/Cortina wären nach 2010 in Vancouver, 2014 in Sotschi, 2018 in Pyeongchang und 2022 in Peking die Fünften, an denen er um Medaillen kämpft. Auf Platz 36 der Gesamtweltcupwertung der abgelaufenen Saison war Oldie Eder immer noch bester Österreicher. In Eders letzter Saison muss er sich auf eine neue Führungsriege einstellen. Christoph Sumann folgte auf Sportdirektor Franz Berger und er hat Ludwig Gredler als neuen Herrentrainer engagiert (wir berichteten).
Die Biathlon-Weltcupsaison 2025/26 beginnt am 29. November 2025 im schwedischen Östersund.