Biathlon Weltcup News

Suvi Minkkinen feiert ersten Weltcupsieg – Julia Tannheimer knackt Olympia-Norm

Die Finnin Suvi Minkkinen gewinnt den Sprint der Damen beim Biathlon Weltcup in Östersund und schlüpft ins gelbe Trikot. Die Österreicherin Lisa Theresa Hauser schrammt als Vierte knapp am Podest vorbei und beste Deutsche wird Julia Tannheimer auf Platz acht. Franziska Preuß ist gesundheitlich angeschlagen und verzichtet auf einen Start.

Franziska Preuß gesundheitlich angeschlagen

Den Sprint der Damen bei der letztjährigen Saisoneröffnung in Kontiolahti gewann die Tschechin Marketa Davidova vor Elvira Oeberg und der Finnin Suvi Minkkinen. Unter Flutlicht starteten heute in Östersund 101 Damen in den Sprint über 7,5 km, sechs davon aus Deutschland, nachdem Franziska Preuß, die im letzten Jahr mit 0,1 Sekunden Rückstand als Vierte das Podium verpasste, gesundheitlich angeschlagen, nicht laufen konnte. Wie der Deutsche Skiverband mitteilte, fühlt sie „sich seit dem gestrigen Tag krank, verbunden mit Halsschmerzen.“ „Um den weiteren Saisonverlauf nicht zu gefährden, haben wir gemeinsam mit ihr beschlossen kein Risiko einzugehen, um schnellstmöglich wieder eine Wettkampffähigkeit herzustellen,“ so Mannschaftsarzt Dr. med. Jan Wüstenfeld. Dorothea Wierer ging nach ihrem Sieg im Einzel der Damen im gelben Trikot ins Rennen, das rote Trikot wäre Franziska Preuß, als Siegerin der Sprintwertung im Vorjahr, zugestanden. Ebenso verzichtete die Finnin Sonja Leinamo, die derzeit Zweitplatzierte in der Gesamtwertung auf einen Sprintstart. Wie Preuss kann sie damit weder in Sprint noch in der abschließenden Verfolgung Weltcup-Punkte sammeln.   

  

Erster Weltcupsieg für Suvi Minkkinen

Suvi Minkkinen (FIN) © Nordnes/NordicFocus

Der (noch) 30jährigen Suvi Minkkinen gelingt ein tadelloser Sprint beim Biathlon Weltcup in Östersund. Mit zehn Treffern am Schießstand und der dritten Laufzeit feiert sie den ersten Weltcupsieg ihrer Karriere und übernimmt damit auch die Führung in der Gesamtweltcupwertung der Damen. In die Verfolgung am Sonntag wird sie als Gejagte im gelben Trikot starten. Nach ihrem dritten Rang im Eröffnungssprint des Vorjahres beendet sie die letzte Saison nach durchgehenden Ergebnissen in den Punkterängen, meist sogar Top-10-Platzierungen, auf dem siebten Gesamtweltcuprang. Suvi Minkkinen hat sich damit selbst ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk gemacht. Sie wird in drei Tagen am 8. Dezember 31 Jahre. „Da erinnere ich mich dann, wenn ich Geburtstag habe,“ so die Siegerin nach dem Rennen im ZDF-Interview. Auf ihren Sieg angesprochen meinte sie: „Ich wusste, dass es möglich sein würde. Aber ich wusste nicht, ob ich das wirklich hinkriege. Und heute ist mir das perfekte Biathlon-Rennen gelungen. Nach dem Einzel war ich ein bißchen überrascht, dass mir das heute gelungen ist. Es war mental ein wenig schwierig. Ich hatte hohe Erwartungen an die Saison. Ich habe einfach nur versucht mich auf das zu fokussieren, was ich zu tun habe und gute Resultate zu erzielen, das Rennen genießen und mich auf mich selbst konzentrieren.“ Nachdem ihre Teamkollegin Sonja Leinamo im Eröffnungseinzel überraschend auf den Bronzerang lief, scheinen die Finnen in der Vorbereitung vieles richtig gemacht zu haben. Auch die Schwedin Anna Magnusson (30) hielt sich in beiden Schießeinlagen schadlos, lag läuferisch deutlich hinter der Siegerin, verlor auch am Schießstand wertvolle Zeit gegenüber Minkkinen und sicherte sich mit einem Rückstand von 16,6 Sekunden den Silberrang. Nur 4,2 Sekunden hinter ihr komplettierte die Französin Oceane Michelon mit ebenfalls zwei fehlerfreien Schießeinlagen das Podest. Michelon lag bei Schießstandausgang zwar nur 1,4 Sekunden hinter Magnusson, schaffte es im Fernduell aber nicht, an ihr vorbeizuziehen. Allerdings verdrängte sie die Österreicherin Lisa Theresa Hauser vom Bronzerang.

Lisa Theresa Hauser knapp am Podest vorbei       

Lisa Theresa Hauser (AUT) © Manzoni/NordicFocus

Wie die drei Podestplatzierten Minkkinen, Magnusson und Michelon hielt sich auch Lisa Theresa Hauser am Schießstand schadlos. Am Ende fehlten ihr 8,7 Sekunden auf den Bronzerang. „Das ist einfach unglaublich. Ich habe mich ein wenig schwergetan, das Rennen einzuschätzen, weil ich doch über weite Strecken des Wettkampfs alleine unterwegs war und damit wenig Anhaltspunkte hatte. Heute zweimal die Null zu schaffen, freut mich persönlich natürlich extrem, weil es zuletzt gerade im Einzel am Schießstand nicht so wirklich funktioniert hat. Jetzt im Sprint bei der Flower Ceremony dabei zu sein, ist einfach ein richtig gutes Gefühl,“ so Lisa Theresa Hauser nach dem Rennen. (Quelle: Ski Austria) Die Schwedin Elvira Oeberg verfehlte gleich liegend eine Scheibe, traf stehend alle fünf und kam mit einem Rückstand von 44,5 Sekunden auf die Siegerin auf Rang fünf. Mit Platz 6 gelang der Polin Joanna Jakiela (26) das beste Weltcupergebnis ihrer Karriere. Die Grundlage dazu schaffte sie mit zwei fehlerfreien Schießen.

Julia Tannheimer erfüllt interne Olympia-Norm

Julia Tannheimer (GER) © Manzoni/NordicFocus

Von den sechs Starterinnen des Deutschen Skiverbands platzierte sich Julia Tannheimer (20) als Beste auf Rang acht. Liegend kassierte sie eine Strafrunde und schoss eine perfekte Serie im Stehen. Mit der siebten Laufzeit in der Schlussrunde, nur 16 Sekunden hinter der laufstarken Anamarija Lampic aus Slowenien, sicherte sie sich den achten Rang. Im Ziel hatte sie einen Rückstand von 50,8 Sekunden auf die Siegerin. „Es war ein sehr gutes Rennen. Ich habe vor dem Stehendschießen auf der Strecke ein bißchen langsamer gemacht, weil ich von den letzten Tagen noch ein bißchen Angst hatte. Dafür lief das Schießen heute mega und auf der Schlussrunde habe ich mich gut gefühlt,“ so Julia Tannheimer nach dem Rennen, die auch angab, dass sie generell die längeren Distanzen lieber mag. Julia Tannheimer freute sich, dass sie mit dem achten Platz auch die interne Olympia-Norm erfüllt hat. „Das fühlt sich super an. Das ist ein Riesenschritt Richtung Olympia. Natürlich muss es im Januar auch noch gut funktionieren, sonst hat man es auch nicht verdient.“ Für die Verfolgung nimmt sie sich vor, wieder ein gutes Rennen zu machen und hofft mit 85-90 % am Schießstand durchzukommen. „Verfolger finde ich eh cool. Das Frau gegen Frau mag ich lieber, das auf der Strecke battlen und wenn ich jemanden überhole, weiß ich auch ich bin einen Platz weiter vorne, deshalb freue ich mich darauf.“

Alle sechs Deutschen für Verfolgung qualifiziert

Selina Grotian (GER) © Manzoni/NordicFocus

Wenn auch die Ausgangspositionen, mit Ausnahme von Julia Tannheimer, nicht unbedingt erfolgsversprechend sind, so haben sich doch mit Tannheimer die weiteren fünf DSV-Starterinnen für das Verfolgungsrennen qualifiziert. Selina Grotian hat liegend und stehend jeweils eine Scheibe nicht getroffen und sich mit einem Rückstand von 1:30 Minuten auf Platz 30 einsortiert. Vanessa Voigt traf im Liegendanschlag eine Scheibe nicht, räumte stehend ab und wurde mit einem Rückstand von 1:32 schließlich 32. Janina Hettich-Walz vergab ihre gute Ausgangsposition aus dem fehlerfreien Liegendanschlag als sie stehend drei Scheiben verfehlte. In der Spur war Hettich-Walz vor allem in der letzten Runde schnell unterwegs, aber am Ende kam sie nach drei Strafrunden nur auf Rang 37. Anna Weidel blieb im Liegen mit der siebten Schießzeit fehlerfrei, verpasste im Stehen eine Scheibe und hatte im Ziel auf Platz 42 einen Rückstand von 1:48 Minuten. Marlene Fichtner belegte mit einem Rückstand von 1:53 Minuten (1:1) Platz 48.

Ergebnis

Der weitere Wettkampfplan in Östersund

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