Die Nordischen Kombiniererinnen sind nun ebenfalls in die Saison gestartet. In Trondheim (NOR) gewann Ida Marie Hagen (NOR) in einem packenden Zielsprint gegen Nathalie Armbruster (GER). Dritte wurde die US-Amerikanerin Alexa Brabec.
Der Saisonauftakt der Kombiniererinnen macht Lust auf mehr. Gleich im ersten Wettkampf lebte das Titelduell des vergangenen Winters zwischen Hagen und Armbruster wieder auf, und es verspricht eine spannende Saison. Mit Brabecs Premieren-Podium und einem starken vierten Platz der erst 17-jährigen Katharina Gruber (AUT) weht zudem ein frischer Wind in der Nordischen Kombination.
Laate gewinnt Springen
Sie hatte es im Training bereits angedeutet: Ingrid Laate (NOR) scheint derzeit auf der Schanze das Maß der Dinge zu sein. Obwohl die Jury für sie den Anlauf um ganze drei Luken verkürzte, sprang die 18-Jährige 96 Meter weit – klar die größte Weite. Damit platzierte sie sich 58 Sekunden vor der Zweiten, Heta Hirvonen. Die junge Finnin, die zuletzt im Skisprungweltcup einen zehnten Platz erreichen konnte, sprang 94 Meter. Damit war sie zwar einen halben Meter kürzer als Nathalie Armbruster (GER), die Dritte wurde, hatte allerdings deutlich bessere Haltungsnoten. Armbruster ging 1:08 Minuten hinter Laate ins Rennen. Auf den vierten Rang sprang Katharina Gruber (94m/ +1:10min), gefolgt von Alexa Brabec (USA). Ida Marie Hagen (NOR) belegte den sechsten Zwischenrang (+1:31min) vor Minja Korhonen (FIN), Lisa Hirner (AUT) und den beiden Japanerinnen Yuna Kasai und Yuzuki Kainuma. Jenny Nowak belegte hinter Ronja Loh (GER) den zwölften Platz.
Zweikampf zwischen Hagen und Armbruster
Im Lauf konnten Laate und Hirvonen ihre Positionen nicht lange halten, zu stark waren die erfahrenen Läuferinnen hinter ihnen. Während Laate die erste Runde an der Spitze überstand, fiel Hirvonen im Laufe des Rennens auf Rang neun zurück. Dennoch bedeutete dieses Ergebnis für die 17-Jährige, die bereits seit zwei Jahren im Weltcup startet, ihr bislang bestes Ergebnis auf höchster Ebene. Laate dagegen bekam es bei Halbzeit des Rennens mit Armbruster und Brabec zu tun, die bis auf knapp drei Sekunden herangelaufen waren. Hinter dem Duo stürmte jedoch bereits Hagen heran. Die schnellste Läuferin der letzten Jahre übernahm nach rund drei Kilometern die Führung, mit Armbruster und Brabec auf den Fersen. Während die Amerikanerin auf den letzten Metern etwas abreißen lassen musste, duellierten sich Armbruster und Hagen bis ins Ziel. Zunächst attackierte die Norwegerin am letzten langgezogenen Anstieg und ging als erste in die Abfahrt ins Stadion hinunter. Armbruster lag da um etwa zwei Meter zurück, schloss die Lücke bis zur Zielkurve aber wieder. Auf der Zielgeraden lagen die Kontrahentinnen beinahe gleichauf. Hagen, die die Nase noch leicht vorn hatte, wählte die direkte Linie auf der Außenbahn, doch Armbruster hielt auf der mittleren Bahn dagegen. Schließlich war es die Norwegerin, die die Deutsche um 0,1 Sekunden in Schach hielt. Brabec kam 13,8 Sekunden später, jedoch mit sicherem Vorsprung vor den Verfolgerinnen, ins Ziel.
Top Ergebnis für Katharina Gruber
Auf Rang vier lief überraschend die junge Katharina Gruber. Die Österreicherin hatte mit ihrem zweiten Platz im PCR am Vortag bereits aufgezeigt. Im Wettkampf zeigte sie, dass sie auch stark in der Loipe ist. Damit verbesserte sie ihre eigene bisherige Bestleistung gleich um zehn Plätze. Minja Korhonen verbesserte sich um zwei Plätze auf Position fünf. Auch Lisa Hirner konnte zwei Plätze gutmachen und wurde Sechste vor Weltmeisterin Yuna Kasai, Laate und Hirvonen. Zehnte wurde die 18-jährige Japanerin Yuzuki Kainuma, die ihrer erst kurzen Weltcup-Karriere bereits das vierte Top-Ten-Ergebnis hinzufügte. Jenny Nowak blieb auf Rang zwölf, sie führte ein deutsches Trio mit Trine Göpfert und Ronja Loh ins Ziel. Die weiteren Österreicherinnen kamen auf den Plätzen 18 (Anna-Sophia Gredler), 22 (Claudia Purker) und 25 (Annalena Slamik) ins Ziel. Dank der zweitbesten Laufzeit verbesserte sich Tara Geraghty-Moats (USA) von Rang 30 nach dem Springen noch auf Platz 19. Die 33-Jährige war die erste Weltcupsiegerin der Nordischen Kombination in der Saison 2020-21, wechselte danach aber zum Biathlon. Seit Herbst 2025 trat sie gelegentlich auch wieder in der Nordischen Kombination in Erscheinung. Für die Kombiniererinnen geht es am Samstag ebenfalls in Trondheim mit einem Massenstart weiter. Zeitplan und Übertragungszeiten gibt es hier.
Stimmen zum Wettkampf
Ida Marie Hagen (NOR)
„Es bedeutet so viel, heute zusammen mit Alexa auf dem Podium zu stehen. Es ist so cool, weil sie letztes Jahr so hart gearbeitet hat. Ich habe wirklich die ganze Zeit darauf gewartet, weil sie so unglaubliche Fortschritte gemacht hat und so engagiert in ihrer Arbeit ist. Es ist inspirierend, sie im Team zu haben. Und es fühlt sich auch gut an, wieder in Gelb zu sein, ich mag diese Farbe.“
Nathalie Armbruster (GER)
„Ich bin sehr, sehr glücklich mit dem zweiten Platz, weil ich vor der Saison mit diesem Virus zu kämpfen hatte und während des Ausdauertrainings nicht sehr schnell trainieren konnte. Deshalb bin ich jetzt einfach so glücklich, dass ich so auftreten konnte, dass ich so stark auf der Langlauf-Strecke war. Ich bin einfach sehr erleichtert und auch ein bisschen stolz, weil es nicht leicht war, mit all diesem Druck in die Saison zu starten. Deshalb bin ich mit dem zweiten Platz zufriedener, als enttäuscht darüber, dass es nicht der erste war.“
Alexa Brabec (USA)
„Dieser dritte Platz ist unglaublich. Ich habe es definitiv in meinen Beinen gespürt, aber am Ende hat alles funktioniert. Es ist ein ziemlich spaßiger Kurs, ein bisschen knifflig mit den klassischen Spuren an der Seite, aber insgesamt macht er Spaß. Mit Ida, einer meiner Trainingspartnerinnen, zusammen auf dem Podium zu stehen, ist auch absolut fantastisch.“
Katharina Gruber (AUT)
„Ich bin überglücklich und super zufrieden. Mein Ziel war eigentlich, in die Top Ten zu laufen. Jetzt bin ich im ersten Wettkampf gleich knapp am Podest vorbeigeschrammt, das ist Wahnsinn. Ich habe in der Vorbereitung sehr viel ins Springen investiert, auf der Schanze fühle ich mich richtig wohl. Meine Leistung ist immer besser geworden und dass ich es jetzt auch so im Wettkampf rüberbringe ist schon sehr toll. Im Rennen habe ich versucht, bis zum Schluss mit den schnellen Läuferinnen mitzugehen. Es ist mir nicht ganz gelungen, trotzdem bin ich mehr als happy.“
Lisa Hirner (AUT)
„Das Ergebnis kann man jetzt einmal so stehen lassen. Ich habe mir auf der Schanze sehr sehr schwer getan, mich trotzdem aber zum Wettkampf hin etwas steigern können. Das ist schon mal positiv, ich bin recht happy damit. Auch wenn bis zur Spitze noch viel fehlt. Mit dem Langlauf bin ich zufrieden, Minja und ich haben uns bis zum Schluss einen heißen Kampf geliefert. Danke an das Serviceteam, die Ski waren heute wirklich sensationell. Und Gratulation an Katharina, sie hat heute eine richtig tolle Leistung gezeigt. Morgen ist ein neuer Tag und ich werde wieder angreifen.“
Zwischenstand Sprung DamenEndergebnis Damen
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